Alles wird teurer – nun steigen in der Schweiz auch noch die Krankenkassenprämien. Mit diesen drei Tipps könnt ihr euer Familienbudget nachhaltig entlasten.
1. So wenig wie möglich neu kaufen
Ob Kinderwagen, Laufrad, Winterjacke oder Schreibtisch: Wer die meisten Dinge strikt secondhand einkauft, kann viel Geld sparen – und lebt dabei auch noch deutlich nachhaltiger. Mit Ricardo, Tutti, Flohmärkten, Brockenhäusern und Caritas-/Secondhandläden ist das Gebraucht-Angebot hierzulande gut genug, um in den meisten Fällen fündig zu werden. Einzig wenige Ausnahmen wie Lauflernschuhe (für individuelles Einlaufen) oder Autositze (aus Sicherheitsgründen) sollten neu gekauft werden.
Auch super mit Kids: Fleissig Bibliotheken und Ludotheken nutzen – so kommt für wenig bis kein Geld regelmässig neuer Input ins Haus, ohne dass sich Berge an Zeugs ansammeln. Auch teure Musikinstrumente können ausgeliehen werden. Und: Weihnachten und Geburtstage der Kinder smart für anstehende Anschaffungen nutzen – Family und Friends sind ja meistens sowieso froh um Inputs.
2. Krankenkassenkosten ins Visier nehmen
Seit der Medienkonferenz von Bundesrat Alain Berset am Dienstag wissen wir: Die Krankenkassenprämien steigen 2024 im Schnitt um 8,7 %. Der untere Mittelstand, der knapp keine Prämienverbilligung bekommt, wird darunter besonders leiden. Heisst jetzt umso mehr: Noch mal überprüfen, ob man nicht doch eine Prämienverbilligung bekommt – und sich erkundigen, bei welcher Krankenkasse die Grundversicherung in der Region am günstigsten ist. Dies geht beispielsweise ganz einfach über den Prämienrechner vom Bundesamt für Gesundheit.
Die Leistungen der Grundversicherung sind überall dieselben; ausserdem ist jede Krankenkasse dazu verpflichtet, alle Personen unabhängig vom Gesundheitszustand aufzunehmen. Dieser kleine Aufwand kann sich sehr lohnen: So lassen sich Hunderte bis Tausende Franken pro Jahr sparen.
Für die Franchise gilt die Faustregel: Wer voraussichtlich Gesundheitskosten unter 1800 Franken haben wird, sollte sich für die höchste (2500 Franken) entscheiden; alle mit höheren Kosten für die tiefste (300 Franken). Weitere Einsparungen sind über das gewählte Modell (zum Beispiel das sogenannte Hausarzt-Modell) und bei einigen Kassen über Vorauszahlungen fürs ganze Jahr möglich.
Eine Unfallversicherung braucht nur, wer weniger als acht Stunden pro Woche bei einem:einer Arbeitgeber:in angestellt ist. Eure aktuelle Kasse könnt ihr jeweils bis Ende November kündigen.
3. Die fixen Einnahmen und Ausgaben kennen
Klingt selbstverständlich? Das sollte es sein – dabei gibt es vermutlich ganz schön viele Eltern, die vor lauter Elternsein nie dazukamen, mal ganz in Ruhe mit Blick auf Kontoauszüge und Kreditkartenabrechnungen alle fixen Einnahmen und Ausgaben aufzuschreiben: Was kommt jeden Monat rein, was geht jeden Monat raus – und wie viel Luft bleibt für Spontankäufe, Ferien, Unerwartetes, Sparen? Das ist in der Tat ein bisschen mühsam, aber unerlässlich, denn mit der Familiengründung verändert sich die finanzielle Lage meist komplett.
Das akribische Hinschauen hat den Vorteil, dass einem oft erst so auffällt, dass noch Streaming-Abos laufen, die kein Mensch nutzt, oder dass sich bei all den vielen Fahrten ein Monats- oder Jahrespass für den ÖV lohnen würde. Und: Die Motivation, häufiger Selbstgekochtes mit an den Arbeitsplatz zu nehmen oder auf Coffee to go auch mal zu verzichten, kommt meist wie von selbst.
Ausserdem hat man so auf die Frage «Wie geht es uns finanziell?» konkrete Antworten – und muss sich nicht auf sein diffuses Gefühl verlassen. Budgetberatung Schweiz bietet verschiedene Merkblätter und Musterbudgets für verschiedene Familiengrössen (auch Ein-Eltern-Familien). Und eine kostenlose App zur Budgetkontrolle.
Noch mehr Spartipps gibts im Beobachter-Ratgeber «Familienbudget richtig planen: Die Finanzen im Überblick – in allen Familienphasen» von Cornelia Döbeli, ab ca. 29 Fr.