Chief Risk Officer Robin Errico (52) ist die erste Frau in der Geschäftsleitung von Ernst & Young Schweiz. Ihre 10 Erfolgsstrategien.
Punkt 1: Erkenne deine Talente
Ich wusste immer genau, was ich nicht wollte. Hingegen war es schwieriger herauszufinden, was ich will. Ich hatte begonnen, Politikwissenschaften zu studieren. Aber als ich nach einem Jahr noch nicht begriff, worum es eigentlich ging, wechselte ich zu Finanzen und Rechnungswesen. Zahlen und Mathematik – das war mein Ding.
Punkt 2: Kopiere niemanden
Ich weiss, das hört sich an wie eine Zuckersäckchen-Weisheit, ist aber die Basis für jeglichen Erfolg. Und authentisch sein heisst auch zu erkennen, was man nicht kann, den Mut zu haben, in den Spiegel zu blicken und sich einzugestehen: «Okay, ich liebe es zu singen. Aber ich werde es unter der Dusche tun, nicht in der Öffentlichkeit.»
Punkt 3: Geh Risiken ein
Als ich vor einem Jahr die Stelle des Chief Risk Officer übernahm, wusste ich nicht genau, was dieser Job beinhalten würde. Aber ich sagte mir: «Wenn du immer tust, was du schon immer getan hast, wirst du das bekommen, was du schon immer gehabt hast.» Man muss Schritte ins Unbekannte wagen, um vorwärtszukommen.
Punkt 4: Keine Angst vor Fehlern
Wer vor lauter Angst, Fehler zu machen, davor zurückscheut, etwas Neues zu tun, hat nie die Chance zu lernen. Lernen, was man mag oder nicht, worin man gut ist und worin weniger, oder aus Erfahrungen zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Und selbst wenn man grandios scheitert, etwa sein Unternehmen an die Wand fährt und dann von neuem beginnt – was ist so schlecht daran? Letztlich lernt man auch daraus. Man sollte nur versuchen, denselben Fehler nicht zweimal zu machen.
Punkt 5: Gib nie auf!
Punkt 6: Nimm es selber in die Hand
Ich beobachte häufig, dass sich Leute zurücklehnen und warten, dass sie jemand an die Hand nimmt und vorwärtspusht. Aber so funktioniert das Leben nicht. Will man weiterkommen, muss man die Initiative ergreifen, sich überlegen, welche Schritte es braucht, und sie gezielt umsetzen.
Punkt 7: Höre nicht immer auf dein Umfeld
Ich habe stets die Gelegenheiten ergriffen, die sich mir boten. Sogar Jobs angenommen, von denen mir Leute abgeraten haben – solang ich überzeugt davon war, dass ich es schaffe. Nie habe ich auf Stimmen gehört, die mir sagten: «Du schaffst das nicht.»
Punkt 8: Achte auf dein Bauchgefühl
Wenn sich etwas nicht gut anfühlt, auch dann, wenn ich eine Nacht darüber geschlafen habe, dann weiss ich: Es ist nichts für mich.
Punkt 9: Umgib dich mit guten Leuten
Auf dem Weg nach oben braucht man ein gutes Arbeitsumfeld. Dafür muss man etwas tun – als Mitarbeiter und als Führungskraft. Heute in der Führungsrolle lege ich viel Wert auf gegenseitigen Respekt und Anerkennung. Ich versuche, jede und jeden in meinem Team besser zu machen. Schliesslich gewinnen wir nur gemeinsam.
Punkt 10: Lass dich von Miesmachern nicht beeindrucken
Es gab viele Männer, die mir ins Gesicht gesagt haben: «Dafür bist du nicht gut genug.» Aber für mich ist klar: Wenn Männer so etwas sagen, ist das Ausdruck ihrer eigenen Unsicherheit und ihrer Unfähigkeit, auf Augenhöhe mit Frauen zusammenzuarbeiten. Ich antworte dann: «Das ist dein Problem, nicht meins», mache einfach weiter und halte mich an die Männer, die mich respektieren.
Robin Errico ist an der US-Ostküste aufgewachsen. Als Chief Risk Officer verantwortet sie das Risikomanagement im Unternehmen. Zudem leitet sie die firmeninterne Abteilung für Diversity & Inclusion. Sie ist seit 2004 Partnerin bei Ernst & Young im Bereich Wirtschaftsprüfung und verfügt über 30 Jahre Berufserfahrung. Robin Errico lebt in Zürich, ist verheiratet und hat eine 10-jährige Tochter.
Schweizer Macherinnen
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