007 ist nicht 08/15: Geheiminfos über James Bond
- Redaktion: Helene Aecherli; Text: Lisa Neiss; Foto: 2012 Sony Pictures Releasing GmbH
Bond ist zurück: Mit diesen Geheiminfos können Sie beim nächsten Smalltalk auftrumpfen.
Was verbindet Bond mit seinem Schöpfer?
– Wie Bond war auch sein Erfinder, der Romanautor Ian Fleming (1908–1964), ein Frauenheld. Fleming wurde aus dem elitären Eton College und von der Militärakademie geworfen, natürlich wegen Vorfällen mit Mädchen.
– Fleming war im Geheimdienst. Während des 2. Weltkriegs arbeitete er für das British Naval Intelligence Department.
– Fleming besuchte Anfang der Dreissigerjahre die Schweiz, wo er die Waadtländerin Monique Panchaud de Bottens kennen lernte und sich mit ihr verlobte. Im Roman «You Only Live Twice» (1964) wird Bonds Mutter erwähnt: Sie heisst Monique Delacroix und stammt aus Yverdon im Kanton Waadt.
– Fleming war ein leidenschaftlicher Skifahrer und Bergsteiger.
Die Schweiz, ein Hort des Bösen?
Michael Marti und Peter Wälty, Autoren des Buches «James Bond und die Schweiz», schreiben: «Fleming entwarf (…) ein Zerrbild der Schweiz als willfährige Finanzdienstleisterin von Verbrechern und Terroristen.» Bonds negatives Bild der Schweiz entsprach jenem, das in England während der Fünfziger- und Sechzigerjahre vorherrschte. In den Bond-Büchern nehme die Schweiz, so Michael Marti, eine inselartige Rolle ein: «Gerade das Schilthorn ist eine Art Alpeninsel, ein schwer zugänglicher Ort, wo sich der Verbrecher schützen kann. Auch die politische Rolle der Schweiz entsprach schon damals einer Inselrolle.»
Der neue Bond
Exakt fünfzig Jahre nach dem ersten 007-Streifen «James Bond jagt Dr. No» startet am 1. November der neue Bond-Film im Kino: «Skyfall» mit Daniel Craig
Was kostet die Nacht im «Golden Eye»?
Ian Fleming wurde 1942 von der British Naval Intelligence auf Jamaica geschickt. Er verliebte sich in die Gegend und baute sich an der Nordküste seine Villa Golden Eye. Wer das nötige Kleingeld hat, der kann noch heute dort nächtigen.
Preis für zwei Personen 5200 bis 8000 Franken pro Nacht inkl. Frühstück, Flug mit British Airways ab ca. 2300 Franken, www.goldeneye.com
Warum wäre Bond arbeitslos gewesen, hätte er wirklich existiert?
Im politischen Klima der Fünfziger- und Sechzigerjahre, der Zeit der ersten Bond-Romane, hätte ein Agent wie James Bond (Sohn einer Schweizerin, in Deutschland geboren), beim British Secret Intelligence Service SIS (dem heutigen MI6) seinen Job verloren. Grund dafür ist die sogenannte Cambridge-Spies-Affäre: Während des Kalten Krieges flogen diverse SIS-Agenten als sowjetische Doppelagenten auf. Daraufhin veranstaltete der Secret Service auf der Suche nach weiteren Verrätern eine veritable Hexenjagd – allen voran auf jene mit Verbindungen ins Ausland. Bond wäre also rausgeflogen. Pikant: Mindestens zwei der entlarvten Doppelagenten sollen schwul gewesen sein und sich in die USA abgesetzt haben. Im Zuge des Second Red Scare, der zweiten Angst vor dem Kommunismus, die unter US-Senator Joseph McCarthy vorherrschte, erwuchs eine Art Panik vor homosexuellen Agenten. Sie galten als vom Feind beeinflussbarer als heterosexuelle.