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Zum Season Start: 9 Fakten zu «Euphoria»

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Zum Season Start: 9 Fakten zu «Euphoria»

Rue, Maddy, Jules und Co. sind zurück! Zur Premiere der zweiten Staffel der Hit-Serie «Euphoria» haben wir die wichtigsten Fakten (und besten Memes) gesammelt.

Wie ein lila glitzernder Wirbelsturm fegte «Euphoria» im Sommer 2019 über unsere Bildschirme. Die HBO-Serie portraitiert die 17-jährige, drogenabhängige Highschool-Schülerin Rue Bennett (Zendaya) und ihre Mitschüler:innen in einer harschen und hyper-stylisierten Welt voller Sex, Drogen und Gewalt. Auf die erste Staffel folgten grosses Lob, viele Awards, heftige Kritik, unzählige Makeup-Trends – und nun also die Fortsetzung.

Auffrischer gefällig, bevor ihr euch in die heute erschienene erste Episode der zweiten Staffel stürzt? Wir haben die wichtigsten Facts, Memes und Gerüchte zu «Euphoria» zusammengetragen. Achtung: Dieser Text enthält Spoiler der ersten Staffel «Euphoria».

1. Portrait einer Generation

Während der Wohnort der «Euphoria»-Teens ein Irgendwo im Nirgendwo eines Vorortes in Kalifornien ist, könnte die zeitliche Verankerung nicht klarer sein. Gleich in der ersten Szene erzählt Rue, dass sie einige Tage nach 9/11 geboren wurde, also ein Kind der Generation Z ist. Der Verlust ihres Vaters ist untrennbar mit dem Beginn von Rues Abhängigkeit von Drogen wie OxyContin verknüpft. Das trans Mädchen Jules (Hunter Schafer) hat sich zwar selbst gefunden, sucht aber auf Dating-Apps die Bestätigung älterer Männer. Kat (Barbie Ferreira) erfährt im Internet zuerst sexuelle Demütigung und dann Macht. Maddy (Alexa Demie) hat ihre Kindheit auf den Bühnen von Schönheitswettbewerben nie richtig überwunden. Dazu Make-up und Mode inspiriert von 90s-Filmen und TikTok, eine fluide Auseinandersetzung mit Sexualität und Geschlecht und die konstante Verbundenheit via Social Media: Die Serie positioniert sich klar als Generationen-Exposé à la «Skins» oder «Kids» für die junge Erwachsene, die zwischen 1997 und 2012 geboren wurden.

2. Das Lob auf die erste Staffel liess nicht lange auf sich warten…

Genau dafür heimste «Euphoria» auch kritisches Lob und sechs «Emmy»-Nominierungen ein. Vor allem die zärtliche Beziehung zwischen Rue und Jules wurde als Herzstück der Serie gerühmt, genauso wie die realistische Darstellung von Angststörungen und Drogenabhängigkeit. Zendaya gewann dafür einen «Emmy» als beste Hauptdarsteller in einer Drama-Serie.

3. … noch tat es die Kritik.

«Romantisieren» ist das Schlüsselverb, wenn es um die stets wachsende Kritik an «Euphoria» geht. Mit den glamourös-schäbigen Looks der Teenager, dem Cast voller Ex-Models und den Haufen an Glitzer und zerstossenen Pillen werde der Drogenkonsum romantisiert, fanden Kritiker:innen – etwas hässliches werde ästhetisch gemacht. «Euphoria» sei mehr Anleitung als Abschreckung, schrieb Vogue, und der amerikanische Parents Television Council warnte, dass die Show den Anschein mache, «offen und absichtlich extrem grafische, erwachsene Inhalte – Sex, Gewalt, Profanität und Drogenmissbrauch – an Teenager und Preteens zu vermarkten.» Der Guardian fragte, ob «Euphoria» die «schockierendste Teenie-Show der Geschichte» sei.

Auch die fehlende Thematisierung des sexuellen Missbrauchs von McKay (Algee Smith) und die allgemeine Sensationslustigkeit der Serie wurden kritisiert. Direkt auf die Kritik reagierten die Erfinder:innen der Serie nicht. Make-up Artist Donni Davy erklärte aber, dass Rues Make-up ihren Gemütszustand und ihre manisch-depressiven Perioden genau widerspiegle: Auf Drogen weine sie zwar Glitzer; das kontrastiere aber direkt mit der ungeschminkten Realität ihrer Überdosis und ihrer verzweifelten Familie. Autor Sam Levinson machte klar, dass man mit Rue mitfühlen solle, weil nur so der Entzug möglich sei. Und Zendaya liess (wohl wenig effektiv) via Instagram vermelden, dass man die Sendung erst ab 18 und sonst in Begleitung der Eltern schauen solle.

@currywittheshot_ Reply to @lydiadeetztethered the show isn’t as progressive as ppl say it is idc #euphoria #hbo #netflix #whitefeminism #intersectionality #racism ♬ original sound - Alea ✨

4. Eine wahre Geschichte?

«Euphoria» basiert auf den wahren Erlebnissen von Sam Levinson. Der Autor und Regisseur war als Teenager drogenabhängig, bevor er mit 19 clean wurde. «Ob das gut oder schlecht ist, sei dahingestellt – aber vieles kommt von meinen eigenen Erfahrungen mit Angststörungen und Abhängigkeit», sagte er 2019 dem Guardian über das «Euphoria»-Drehbuch. Er begann es zu schreiben, nachdem ihm die HBO-Produzent:innen begeistert von der gleichnamigen israelischen Miniserie erzählten, die 2012 ausgestrahlt wurde und eine Gruppe seelensuchender 17-Jähriger portraitierte.

5. Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Man muss kein Fan der Show sein, um die Make-up-Looks aus «Euphoria» gesehen zu haben. Die glitzernden Tränen, verspielten Gesichtskritzeleien und bunten Farbkleckse der Make-up-Artist Doniella Davy verbreiteten sich nach der Premiere schnell via TikTok und Instagram. Sie dramatisierten charakterliche Transformationen (wie die von Kat) und rauschende Trips (wie den frühmorgendlichen von Jules und Rue). Die Charaktere würden Make-up als Schutzrüstung benutzen, «aber auch als Weg, ihren Selbstwert zu erhöhen und eine Superheld:innen-Version ihrer selbst zu präsentieren», erklärte Davy. Und obwohl Glitzer und Strasssteinchen zur visuellen Kurzschrift der Serie wurden, werde es nach Davy in der zweiten Staffel weniger davon geben. Das neue Make-up sei die «introvertierte Schwester» der Looks aus der ersten Staffel.

6. Wie ein Musikvideo

Dass «Euphoria» manchmal wie ein Musikvideo erscheint, ist kein Zufall: Drake ist Mitproduzent, und der britische Sänger und Produzent Labrinth zeigte sich für den massgeschneiderten Soundtrack verantwortlich. Nirgends ist das klarer als in der letzten Episode der ersten Staffel, wo Zendaya bei ihrem Rückfall selbst irgendwo zwischen Leben und Tod zu singen beginnt und zeitweise von einem Chor begleitet wird.

7. Das Alter ist nur eine Zahl. Aber welche?

Es gehört schon fast zum guten Ton, Serien und Filme über Teenager im Highschool-Alter zu kritisieren, deren Schauspieler:innen schon in ihren Mittzwanzigern sind. Bei «Euphoria» mündete das in für Alexa Demie, die die glamouröse Maddy verkörpert, in einer kleinen Kontroverse: Ein Jahrbuchfoto aus dem Jahr 2008 machte die Behauptung, Demie sei erst 24, zunichte. Kritik und vor allem eine Menge Memes folgten.

8. Wo wir verblieben sind

Wegen den Corona-bedingten Verzögerungen der Dreharbeiten sind seit der ersten Staffel – abgesehen von den zwei Spezialfolgen im Winter 2020 – ganze zweieinhalb Jahre vergangen. «Euphoria» im Schnelldurchlauf nochmals zu schauen, würde aber wohl in einem Schleudertrauma münden. Deshalb eine kurze Zusammenfassung davon, wo alle stehen: Rue hat gerade einen Rückfall erlebt, denn sie hat sich dagegen entschieden, mit Jules in die Stadt zu flüchten. Über Jules haben wir erfahren, dass ihre Mutter früher drogenabhängig war. Zwischen Kat und ihrem Schul-Buddy Ethan (Austin Abrams) funkt es gewaltig. Cassie (Sidney Sweeney) hat sich von McKay getrennt und eine Abtreibung vornehmen lassen. Maddy und Nate (Jacob Elordi) haben ihre Beziehung für zu ungesund befunden und trennen sich. Und Fez (Angus Cloud) hat bei einem drogendealenden Arzt eingebrochen, um seine Schulden bei seinem Lieferanten zu begleichen.

9. Die zweite Staffel

Was können wir von Staffel Zwei erwarten? Die ersten Rezensionen aus den USA tröpfeln bereits ein. Sie sind gemischt – Rolling Stone gibt drei von fünf Sternen, IndieWire die lauwarme Note C+ – und versprechen trotzdem sehr viel: Wir erfahren endlich mehr zu Fez und seinem in-der-Luft-hängendem Schicksal, und auch die bodenständige Lexi erhält mehr Screentime. Viele der Schauspieler:innen durften wir mittlerweile in anderen Formaten sehen, sei das die grossartige, augenrollende Sidney Sweeney in «White Lotus» oder Jacob Elordi in der nie zu enden scheinenden Netflix-Filmreihe «The Kissing Booth». Ausserdem hat Hunter Schafer beim Drehbuch für die neue Staffel mitgeschrieben, um ihre eigenen Erfahrungen als trans Mädchen darin wiederzugeben. Ob die Charaktere wohl älter und weiser in die chaotische «Euphoria»-Highschool zurückkehren?

Folge Eins der neuen Staffel «Euphoria» wird ab 10. Januar auf Sky zu sehen sein. Neue Episoden erscheinen wöchentlich.

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