Die Website wemakeit.ch ermöglicht Künstlern ihre Projekte durch fremde Hilfe zu realisieren. Knapp drei Wochen nach der Aufschaltung kann die Plattform bereits einige Erfolge vorweisen.
Wie so vieles kommt auch dieser Trend der digitalen Finanzierung von Kunst aus Amerika. Das sogenannte Crowdfounding (auf deutsch ungefähr Finanzierung durch Masse) gibt es in den USA schon lange und ist sehr populär. Beim Crowdfounding lädt man die Öffentlichkeit dazu ein, kleinere oder grössere Beträge für die Realisierung eines Projektes zu spenden.
Seit einigen Wochen gibt es dieses Modell auch in der Schweiz. So stellt die Website wemakeit.ch zum Beispiel mehrere Projekte von Schweizern Künstlern vor. Das Ganze funktioniert so: Der Künstler legt im Voraus fest, welche Summe er in welchem Zeitraum sammeln möchte. Als Dankeschön winken den Spendern kleine Aufmerksamkeiten wie signierte Postkarten, Einladungen zu Premieren etc. Wird das Ziel innert vorgebender Frist nicht erreicht, erhält der Initiant kein Geld und den Spendern wird auch nichts belastet.
Virgin Tales: Ein Beispiel von Crowdfunding
So konnten bereits mehrer Projekte erfolgreich finanziert werden. Eines der aktuellen Projekte ist die Dokumentation «Virgin Tales» der CH-Filmemacherin Mirjam von Arx. In der Dokumentation dreht sicht alles um die Purity Bewegung in den USA, die langsam auch in Europa aufkommt.
Zwei ganze Jahre hat Mirjam von Arx Familie Wilson, die Protagonisten ihrer Doku, begleitet. Die Wilsons aus Colorado Springs sind unter anderem die Gründer der Purity Bälle. An diesen Bällen legen Väter Gelübde ab, mit denen sie geloben, alles zu tun, damit ihre Töchter bis zur Ehe keusch bleiben. Die fünf Wilson-Töchter gehen sogar noch einen Schritt weiter: Sie wollen ungeküsst vor den Altar treten. Abgerundet wird die «Zeremonie» durch einen finalen Purity-Tanz, bei dem die Töchter in weissen Kleidchen um ein hölzernes Kreuz tänzeln und somit ihr Versprechen besiegen. Mittlerweile gibt es solche Purity Bälle in 48 amerikanischen Staaten.
Der Produzentin ist es wichtig, dass der Filmstart ihrer Doku von einer Medienkampagne begleitet wird. Die Diskussion über Sexualpolitik soll angeregt werden. Aktuelles Beispiel dafür ist die hitzige Debatte um den Aufklärungsuntersicht an Schweizer Schulen. Allerdings fehlt ihr dafür das nötige Budget. Auf wemakeit.ch kann jedermann die Finanzierung mit einer kleinen Spende ab 10 Franken voranbringen.