Das Schweizer Teeniedrama «Summer Games» trifft den richtigen Ton.
Auf dem Campingplatz spielt einer den Blues, und die jugendlichen Helden dieser schönen Mischung aus Sozial- und Coming-of-Age-Drama kennen die Melancholie ebenfalls: Sommer, Sonne, Strand – aber auch zerrüttete Familienverhältnisse, die leider keine Ferien machen. Die römischen Brüder Nic und Agostino leiden unter einem prügelnden Vater; die Genferin Marie kennt ihren nicht und muss mit der verhassten Mutter vorliebnehmen. Also halten die jungen Helden sich so gut es geht von den Erwachsenen fern – und wachsen doch allmählich in deren Welt hinein, Sexualität inklusive. Das führt zu einigen rüden, fast grausamen Szenen, aber auch zu vielen ungemein zärtlichen, vom Schaffhauser Rolando Colla («Oltre il confine») angenehm unvoyeuristisch gefilmt. Flirrende Momentaufnahmen vom Erwachsenwerden, wie nebenbei geschossen und doch sehr präzise: ein guter Film!
Ab 13. 10.: «Summer Games» von Rolando Colla, der sich auf das exzellente Spiel seiner Jugenddarsteller Armando Condolucci (Nic) und Fiorella Campanella (Marie) stützen kann