The Strokes sind zurück. Doch der Funke will nicht springen.
The Strokes waren der erste helle Stern am Firmament des neuen Pop-Jahrtausends, als sie 2001 mit «This Is It» nicht nur den Soundtrack ihrer Generation bestimmten, sondern auch zeigten, wie sich diese anzuziehen hatte: Converse-Turnschuhe, enge Trousers, abgewetzte Kunstlederjäckchen. Retro war der Stil der Stunde, Tausende junger Bands entdeckten plötzlich den Garagenrock der Sechziger. Schon nach dem dritten Album begann der Stern zu flackern. Die fünf New Yorker vermeldeten nebst Solo-Ambitionen vor allem Streitereien und Aufenthalte in Entzugskliniken. Wars das schon? Mit ihrem vierten Album «Angles» wollen es The Strokes noch einmal wissen: erneut mit frickeligen Gitarren-Hymnen, zwischen denen sich Julian Casablancas’ ohrwurmige Gesangsmelodien schlängeln. Doch irgendwie will der Funke nicht springen. Die neuen Songs laufen trotz protziger Studioproduktion fast schon gespenstisch ins Leere. Vielleicht sind The Strokes nun dort angelangt, wo andere längst erfolgreich weiterrocken: in der Routine. Oder es ist das letzte Aufbäumen einer Band, die nie mehr war als der Soundtrack ihrer Generation.
The Strokes: Angles (Sony)