Dokumentarfilmer Paul Riniker gelang mit seinem ersten Spielfilm «Sommervögel» eine charmante Komödie mit Tiefgang.
Der Plot ist schnell erzählt: Ex-Knasti Res (Roeland Wiesnekker) lernt als Abwart auf einem Campingplatz Greta (Sabine Timoteo) kennen, eine verhaltensauffällige Frau, die noch bei den Eltern lebt. Sie nervt ihn, er macht sie wütend, Liebe stellt sich ein, ein Drama um Tabus, Begehren und Behinderung bahnt sich an. Klingt nach Sozialarbeiterkino, doch der Schweizer Dokumentarfilmer hat es geschafft, aus diesem Stoff eine waschechte romantische Komödie mit Tiefgang zu drehen. Riniker stellt seine Hauptakteure, Timoteo und Wiesnekker, ins Zentrum, denen er mimische Höchstleistungen entlockt, indem er sie spielen, improvisieren, probieren lässt. «Sommervögel» rührt, berührt, ist komisch, dann wieder traurig, und Kameramann Felix von Muralt hat alles wunderbar leicht fotografiert. Erst ganz zum Schluss schlittert die Geschichte in ein schamlos amerikanisches Happy End.
Ab 28. 10.: «Sommervögel» von Paul Riniker. Mit Sabine Timoteo, Roeland Wiesnekker, Anna Thalbach