In der Filmadaption des Bestsellers von Martin Suter enthüllen die Kindheitserinnerungen des Alzheimerpatienten Gérard Depardieu dunkle Geheimnisse.
Die Kindheitserinnerungen eines Alzheimerpatienten entschlüsseln im leisen Thriller «Small World» ein düsteres Geheimnis.
Martin Suter findet die Verfilmung seines erfolgreichsten Romans sehr elegant, und wer wollte da widersprechen! Hoch kultiviert wird das Milieu einer Industriellendynastie ins Bild gesetzt, die widerwillig einen alten, längst lästig gewordenen Freund der Familie (Gérard Depardieu) durchfüttert. Denn dessen Alzheimer lässt ihn zwar vergessen, was vor Sekunden geschah. Erinnerungen an alte Zeiten jedoch brechen nun immer präziser aus ihm hervor – und die bergen ein dunkles Geheimnis, das alle in Angst und Schrecken versetzt. So formvollendet wie die Filmfotografie ist die Dramaturgie leider nicht – es holpert ein bisschen. Dann aber packt einen doch das kriminalistische Kribbeln, und man schaut Depardieu fasziniert dabei zu, wie er den leisen Thriller souverän und nicht ohne Witz nach Hause schaukelt.
Ab 23. 12.: «Small World» von Bruno Chiche. Mit Gérard Depardieu und Alexandra Maria Lara als seiner heimlichen Verbündeten