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Zehn starke Frauen für Ihren Netflix-Abend
- Redaktion: Viviane Stadelmann; Fotos: Sophie Mutevelian/BBC/Netflix (1), Erica Parise/Netflix (1), Ben Blackall/Netflix (1), Des Willie/Netflix (1), JoJo Whilden/Netflix (1), David Lee/Netflix (1), Sabrina Lantos (1), Alison Cohen Rosa/Netflix (1)
Diese Powerfrauen machen Ihren Feierabend zum Highlight – auch wenn Sie grad selber gemütlich auf dem Sofa liegen.
Frauen, die sich der Aufarbeitung von Kriegsverbrechen verschrieben haben, eine knallharte Ermittlerin oder eine Wrestlerin: Sie alle haben etwas gemein – sie spielen die Hauptrollen in Neflix-Serien, -Filmen und -Dokumentationen. Falls Sie selber Ihre Batterien aufladen müssen, dabei aber gern von anderen toughen Frauen inspiriert werden, haben wir für Sie zehn Must-Sees zusammengestellt.
1.
Das britische Crime-Drama «Happy Valley» dreht sich um das Leben der Polizistin Catherine Cawood (Sarah Lancashire). Als der Mann, den sie für den Selbstmord ihrer Tochter verantwortlich macht, aus dem Gefängnis entlassen wird, gerät alles aus den Fugen. Eine spannende, tragische, aber auch durchaus lustige Krimiserie aus einem englischen Kaff, in der endlich einmal eine Mitte-Vierzigerin die Hauptrolle spielt. Es gibt bereits zwei Staffeln der preisgekrönten Serie – beste Unterhaltung für einen spannenden Bingewatching-Abend.
2.
Die freischaffende Künstlerin Nola Darling (Tracy Camilla Johns) lebt in Brooklyn, ist selbstbestimmt, polyamurös und pansexuell. Sie ist lose mit drei Männern liiert – und die Komplikationen sind nicht nur ihrem Beziehungsleben vorbehalten. Starregisseur Spike Lee hat aus seinem gleichnamigen Film von 1986 nun diese Netflix-Serie gedreht. Nola ist eine Frau, die für ihre Freiheit kämpft – und sich auch mit den Auswirkungen sexueller Gewalt auseinandersetzen muss.
(auf der deutschen Netflix-Seite unter Nola Darling auffindbar)
3.
Diese preisgekrönte Serie geht unter die Haut: In «Seven Seconds» wird ein afroamerikanischer Junge aus der Unterschicht von Jersey City überfahren aufgefunden. Staatsanwältin KJ Harper (Clare-Hope Ashitey) ermittelt bald gegen eine Vertuschungsaktion der Polizei und einen weissen Drogenfahnder. Die Krimiserie behandelt dabei so aktuelle und brennende Themen wie Polizeigewalt, Justizwillkür und Rassenunruhen. Packend und sehenswert.
4.
Die Schauspielerin Ruth Wylder (Alison Brie) wartet vergeblich auf Erfolge in Hollywood. Dann landet sie bei einem Casting, das Frauen für eine Wrestlingshow sucht. Sie nimmt die Herausforderung an und schlägt sich bald nicht mehr nur im Ring mit ihren Gegnerinnen herum, sondern auch mit Machtmissbrauch und Machogehabe. Die Serie ist angelehnt an die erste Frauen-Wrestling-Gruppe der 1980er-Jahre. Sehr unterhaltend, nicht nur wegen des Retrocharmes. Alison Brie wurde für ihre Leistung für zwei Golden Globes nominiert.
5.
Wer den Kinofilm von 2016 noch nicht gesehen hat, kann dies jetzt auf Netflix nachholen. In «Suffragette» dreht es sich, wie der Name schon verrät, um die Anfänge der Frauenbewegung in Grossbritannien. Maud Watts (Carey Mulligan) spielt dabei eine 24-jährige Mutter und Wäscherin, die sich schliesslich der Bewegung anschliesst und dabei einiges aufs Spiel setzt. Der Film porträtiert mutige Frauen, die für Selbstbestimmung und Respekt kämpfen sowie für gerechte Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen. Beim Zuschauen wird einem klar, dass gewisse Themen dabei immer noch erschreckend aktuell sind.
6.
Stella Gibson (Gillian Anderson) spielt die toughe Kommissarin, die von London nach Nordirland versetzt wurde. Eine Serie brutaler Mordfälle hält sie in Atem, und ein intensives Katz-und-Maus-Spiel zwischen dem Mörder und ihr beginnt. Es ist erfrischend, eine so clevere und starke Frauenrolle zu sehen, ohne dass sie sich für ihre Figur rechtfertigen muss. Unvorhergesehene Wendungen und Cliffhanger erzeugen grosses Suchtpotenzial. Am besten gleich ein ganzes Wochenende freischaufeln, es gibt drei Staffeln!
7.
Diese Dokumentation aus dem Kongo ist keine leichte Kost: Rund um die Minen werden sexuelle Verbrechen von den Milizkämpfern als Kriegswaffe eingesetzt. Das Ergebnis sind Hundertausende geschändete Mädchen und Frauen. Die «City of Joy» jedoch bietet für diese Frauen Schutz und ein Umfeld, in dem sie heilen und wieder zu einem normalen Leben zurückfinden können. Wie erlangt man seine Freude zurück, wenn man solche Traumata erlebt hat? Die Frauen in dieser Dokumentation beweisen eine Kraft und Stärke, die tief bewegt.
8.
Wer «The Handmaid’s Tale» mochte, kommt auch bei «Alias Grace» auf seine Kosten: Die Serie ist ebenfalls eine Margaret-Atwood-Adaption und dreht sich um das verurteilte Dienstmädchen Grace Marks (Sarah Gadon). Sie sitzt wegen Doppelmords an ihren Arbeitgebern eine lebenslange Haft ab. Nach elf Jahren soll ein Psychiater beurteilen, ob sie wirklich schuldig ist. Die Serie thematisiert die unterdrückte Wut der Frauen – und der Unterklassen.
9.
Manchmal sehnt man sich einfach nach guter Unterhaltung, bei der es einem warm ums Herz wird: «Grace and Frankie» wird diesem Wunsch mehr als gerecht. Grace (Jane Fonda) und Frankie (Lily Tomlin) werden von ihren Männern verlassen, die herausgefunden haben, dass sie schwul sind. Die zwei Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein, freunden sich durch ihr gemeinsames Schicksal aber doch irgendwie an. Etwas für die Seele und graue Tage!