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Rosemarie Trockel – Freche Masche

Kultur

Rosemarie Trockel – Freche Masche

Schmuck, die gestrickten Bunnys und Hakenkreuze von Rosemarie Trockel. Und so schön subversiv!

Stricken ist nicht gerade ein radikaler Akt. Es sei denn, Rosemarie Trockel hat die Fäden in der Hand. Seit Mitte der Achtzigerjahre untersucht die Kölner Künstlerin in ihren Arbeiten, wie Klischees unser Denken und Fühlen prägen, und scheut sich dabei nicht vor doppelbödiger Ironie. Ihre frühen Strickbilder von «Playboy»-Bunnys, Hakenkreuzen und Delfter Kacheln, die den kühlen Machismo der Minimal Art durch den Einsatz angeblich typisch weiblicher Fertigkeiten persiflierten, gehören längst zu den Ikonen der Gegenwartskunst. Genauso wie ihre berühmten «Schizopullover» mit Doppelrollkragen, in denen auch das Alter Ego der Trägerin Platz findet. Dass die Strickmaschine nur eines unter vielen Instrumenten ist, mit denen die 58-Jährige an der Demontage von Rollenbildern arbeitet, führen jetzt gleich zwei Schweizer Soloschauen der Deutschen vor. Während in Basel ihre jüngsten Zeichnungen zu sehen sind, präsentiert Rosemarie Trockel in Zürich eine wahre Wunderkammer der subtilen Polemik voller Keramikobjekte, Krawattenskulpturen, Herdplattenbilder und gehäkelter Slapstickfiguren.

Rosemarie Trockel: Neue Arbeiten und Werkgruppen der Achtzigerjahre, Kunsthalle Zürich, 8. 5. bis 15. 8.
Rosemarie Trockel: Zeichnungen, Kunstmuseum Basel, 30. 5. bis 5. 9.