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Richard Price: Willkommen in der Hölle

Kultur

Richard Price: Willkommen in der Hölle

Der Drehbuchautor Richard Price («The Wire») hat einen fantastischen New-York-Roman geschrieben.

Manhattans Lower East Side: Wieder gabs einen Toten, einen Collegeboy, einen Drehbuchschreiber, der sich die Zeit bis zum Durchbruch als Barkeeper vertrieben hat. Der wichtigste Zeuge: Eric Cash, auch er ein Künstler, in der Erwartung seiner Entdeckung. Matty und Yolonda, zwei weise, zynische Cops, jagen den Mörder, «das Biest», durch New York, durch die «klaustrophobische Enge der Strassenschluchten mit ihren hängenden Gärten aus uralten Feuertreppen». Richard Price, der in einer Sozialsiedlung in der Bronx aufgewachsen ist, ist der Autor von Drehbuchwundern wie «Sea of Love», «Die Farbe des Geldes» und «Shaft». Er hat für die Serie «The Wire» monatelang eine New Yorker Polizeistreife begleitet. Seine Dialoge sind legendär, wirken wie abgelauscht von der Strasse. Und wechseln ab mit einer kunstvollen Sprache, die klare Bilder malt: Da sind Stimmen «wie krustiger Klebstoff» und Frauen «launisch wie ein langer Rauchkräusel». Ganz grosse Literatur!

Richard Price: Cash. Verlag S. Fischer, 2010, 522 Seiten, ca. 35 Franken