Popkultur
Es ist Januar! Was wir diesen Monat nicht verpassen dürfen
- Text: Sandra Brun
- Bilder: ZVG; Collage: annabelle
Welche Filme müsst ihr sehen, welchen Event besuchen, in welches Museum gehen? Monat für Monat gibt unser Team Kultur- und Veranstaltungstipps. Dieses Mal mit Redaktorin Sandra Brun.
Theater: «All the sex I’ve ever had»
Fünf Zürcher:innen über 65 erzählen von Verliebtheit, Herzschmerz, aufregenden Affären, Verlusten, grosser Liebe und unbefriedigendem Sex – kurzum von ihren Beziehungserfahrungen und «all the sex I’ve ever had». Geschichte um Geschichte entsteht daraus an diesen Abenden zudem ein Gesellschaftspanorama. Und eine Message an jüngere Besucher:innen: Älter werden geht auch offen und neugierig. Die Reise durch Zeiten und Beziehungen könnt ihr noch vom 11. bis zum 18. Januar im Theater Neumarkt besuchen. Hier gibt es Tickets.
Doku: «Pamela, A Love Story»
Im Dokumentarfilm «Pamela, A Love Story» holt sich Pamela Anderson ihre Geschichte zurück, wie sie selbst ankündigte: «Not a victim, but a survivor. Alive to tell the real story», schrieb sie dazu auf Instagram. In ihren eigenen Worten, mithilfe von persönlichen Videos und Tagebucheinträgen, will sie ihre Sicht der Dinge zeigen. Nach «Pam & Tommy», der fragwürdigen Serie über ihre Beziehung mit Tommy Lee und DEM Sexskandal der Neunziger, ist es höchste Zeit dafür. Ich werde mir die Doku, die ab dem 31. Januar auf Netflix zu sehen ist, auf jeden Fall anschauen.
Veranstaltung: «Drag Story Time»
Mal abgesehen davon, dass ich es grundsätzlich grossartig finde, wenn Kinder Geschichten hören, die ihre Fantasie anregen und ihren Blick auf sich selbst und das Leben erweitern, beinhaltet «Drag Story Time» im Tanzhaus noch viel mehr. Seit über drei Jahren organisieren Aktivistin Brandy Butler und verschiedene Drag Queens und Kings Vorlesestunden mit Büchern, die Kindern einen Zugang zu wichtigen Themen wie Einfühlungsvermögen, Geschlechtervielfalt, Toleranz und Inklusion ermöglichen. Mit einer Veranstaltung, die Menschen unterschiedlichster Hintergründe zusammenbringt, Kinder eigene Welten kreieren lässt und die Kunst des Drag feiert. Die nächste Veranstaltung findet am 29. Januar statt. Hier findet ihr weitere Infos und könnt Tickets kaufen.
Kunst: «So Many Dreams»
Im Musée des Beaux-Arts in Lausanne ist noch bis am 5. Februar die Ausstellung «So Many Dreams» von Lubaina Himid zu sehen. Das leuchtende und kraftvolle Werk der Künstlerin, von farbenprächtigen Gemälden über monumentale Installationen bis zu Klangwelten, wird erstmals in seiner ganzen Bandbreite gezeigt. Und wir Besucher:innen erhalten einen Einblick in ihr Schaffen, das immer wieder Geschichte und Geschichten kondensiert und angeregt wird von ihrem Interesse für Theater und Oper, westlicher Malerei, Textilmustern aus der ganzen Welt, der Erforschung der Kolonialgeschichte und ihren Auswirkungen bis heute. Definitiv eine Reise wert. Hier findet ihr weitere Informationen.
Fotografie: «Fake Truth»
Mit Doppelgänger:innen inszeniert Fotografin Alison Jackson Situationen, die sich wahrscheinlich viele schon vorgestellt, aber bestimmt noch nie gesehen haben: Prinzessin Diana mit Stinkefinger, Kim Kardashian bei der Hausgeburt, die Royals unter dem Tannenbaum, Elton Johns naughty Partys. Verlockend, oder? Bis zum 19. Februar sind ihre Bilder in der Ausstellung «Fake Truth» im IPFO Haus der Fotografie in Olten zu sehen. Hier erfahrt ihr mehr.
Kino: Solothurner Filmtage
Eine Auswahl aktueller Schweizer Filmproduktionen, Werke von Schweizer Nachwuchskünstler:innen und einen Austausch zwischen Filmschaffenden und Publikum – all das bieten die Solothurner Filmtage auch in ihrer 58. Ausgabe vom 18. bis zum 25. Januar. Mit starken Themen wie Alkoholsucht in Beziehungen, Migration und neue Identität(en), die Stellung von Frauen in patriarchalen Strukturen, Stolperfallen des Älterwerdens – und mit eindrücklichen Filmen und Figuren. Hier findet ihr das Programm.
Ausstellung: «Blinde Flecken – Zürich und der Kolonialismus»
Wie sehr die Stadt Zürich und ihre Wirtschaft vom Kolonialismus profitierten, wie auch viele Zürcher:innen damals auf unterschiedliche Weise in den Kolonialismus involviert waren – und wie diese kolonialen Verflechtungen bis heute nachwirken –, das zeigt «Blinde Flecken – Zürich und der Kolonialismus» ab dem 20. Januar im Stadthaus in Zürich. Höchste Zeit, unser Bewusstsein zu fördern für ein Thema, das uns schlussendlich alle betrifft. Hier erfahrt ihr mehr.
Event: Carte Blanche für Kim de l’Horizon
Wer «Blutbuch» von Kim de l’Horizon schon gelesen hat (grosse Empfehlung!), wird definitiv mehr wissen wollen über die Person hinter dem vielfach ausgezeichneten Roman, dessen Geschichte viele Türen öffnet, Einblicke gewährt, analysiert, hinterfragt, wachrüttelt. Kim de l’Horizon erhält für den 30. Januar eine Carte Blanche vom Literaturhaus Zürich. Infos über den Überraschungsabend findet ihr hier.
Weitere Tipps aus der Redaktion:
Talk: Verzaubert «Queere Kunst»
Elemente der queeren Kunst und Symbolik wurden über den Weg der Subkultur Teil der universellen Bildsprache. Sie erzählen von Protesten, Träumen, Courage, Veränderung. Was Kunst aber schlussendlich queer macht, wie es queeren Kunstschaffenden geht und wie es mit der Relevanz queerer Elemente in der heutigen Kunstszene aussieht, darüber sprechen queere Menschen aus der Kunstszene am 31. Januar in der Kultur-Talkreihe «Verzaubert». Tickets gibts hier.
Ausstellung: «Saluti dal Ticino»
Zur Feier des 50-jährigen Jubiläums von Ticino Turismo macht die Ausstellung «Saluti dal Ticino» Halt im Verkehrshaus in Luzern. Gezeigt werden 50 Plakate, welche die Schönheit des Tessins in einem Dialog zwischen der Vergangenheit und der Zukunft zeigen. 25 Werke stammen aus unterschiedlichen Perioden des 20. Jahrhunderts, weitere 25 aus der Feder zeitgenössischer Künstler:innen. Einzelheiten findet ihr hier.
Pop-up: «Secret Mountain»
Ein Winter-Pop-up der Extraklasse bietet «Secret Mountain» in Davos. Von einem Pop-up-Restaurant über Outdoor-Bars bis zum Natureisfeld gibt es jede Menge zu entdecken. Im dazugehörigen Clubhouse gibts zum Après-Ski zudem ein Programm in Zusammenarbeit mit bekannten Zürcher Clubs wie Hive oder Frieda’s Büxe. Alle Infos findet ihr hier.
Musik: Lucinda Williams
Das Time Magazine nannte Lucinda Williams die beste Songschreiberin Amerikas. Am 11. Januar gibt sie im Kaufleuten Zürich ein exklusives Konzert. Von Fans seit bald vier Jahrzehnten geliebt, schafft es Williams, kontinuierlich auf höchstem Niveau neue Musik zu erschaffen. So auch mit ihrem neusten Album «Good Souls Better Angels». Details zum Konzert findet ihr hier.