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«Nullzeit» – Was Leiden schafft

Kultur

«Nullzeit» – Was Leiden schafft

  • Text: Verena Lugert

Liebe, Exzess, Hass: Der Psychothriller «Nullzeit» lässt nichts aus.

Jola ist Schauspielerin, jung, schön, verführerisch, doch für das Business mit gerade dreissig bald nicht mehr jung und schön genug – wenn nicht rasch der Durchbruch kommt. Theo, ihr Freund, ist Schriftsteller, begabt, doch seit Jahren schöpferisch impotent. Sie führen ihre Beziehung wie einen Krieg – und den bringen sie mit auf die Insel. Sie wollen Tauchen lernen, Jola bereitet sich auf ein Casting vor, sie ist besessen vom Wunsch, die Rolle der Taucherin Lotte Hass zu spielen, die sie davor bewahren soll, «nie mehr rauszukommen aus der Serienscheisse» und eine «alternde Nutte des Fernsehgeschäfts» zu werden, wie Theo ihr prophezeit. Sie buchen den Tauchlehrer Sven, intensiv, exklusiv, ziehen ihn hinein in den giftigen Strudel ihrer zerstörerischen Exzesse, die sie über wie unter Wasser ausleben. Sven ist Jola bald verfallen – und damit ohne zu wollen Figur eines unheilbringenden Spiels geworden. Ein grandioser Psychothriller!

Juli Zeh: Nullzeit. Schöffling-Verlag, Frankfurt am Main 2012, 256 Seiten, ca. 30 Fr.
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