Lob auf das Mittelmass: Die Helden aus dem Erzählband «Mittelmänner» von Jim Gavin werden die Welt nicht verändern – und das ist wunderbar okay.
Liebenswerte Loser, sensible Suchende – das sind sie, die «Mittelmänner», die vage ahnen, dass sie in ihrer Lebenszeit der Welt keinen grossen Stempel aufdrücken werden. Es sind Stories über Handlungsreisende, Verkäufer, Essen-auf-Rädern-Auslieferer, die sich im ständigen Ringen mit der Einsicht in die eigene Mittelmässigkeit und dem Wunsch, diese zu überwinden, befinden. Wie der Teenager Pat, Hoffnung der ganzen Familie, der für das College-Stipendium unbedingt ins richtige Basketballteam kommen muss – und das Ziel knapp verfehlt. Oder der alte Marty, der sich am Ende seines Berufslebens nichts so sehr wünscht, wie Verkäufer des Jahres zu werden. Wunderschön sind sie, diese Geschichten über das Grosse im Kleinen. Voll Wehmut und Weisheit und Witz.
— Jim Gavin: Mittelmänner. Stories. Liebeskind-Verlag, München 2014, 304 Seiten, ca. 29 Franken, erhältlich über www.books.ch