Malen ist eine ernsthafte Sache – Francisco Sierra weiss das. Und malt lustige Bilder.
Mit altmeisterlicher Präzision, die an Pedanterie grenzt, pflegt der in Chile geborene Schweizer eine malerische Delikatesse, die Fans wahrer Könnerschaft Tränen der Rührung in die Augen treiben würde – wären da nicht diese Motive. Sierra malt absurde Porträts von grinsenden Spargelköpfen, endlose Serien dilettantisch modellierter Dekoteller aus Salzteig, herumtollende Würmer oder eine Meringue mit Hitlerschäuzchen, die einer jungen Dame in einer Parklandschaft aus Hello Kittys Memoiren vorliest. Der groteske Humor, mit dem der Autodidakt die klassischste aller Kunstgattungen zugleich zelebriert und demontiert, macht seine Gemälde zu surrealen Zerrbildern des Erhabenen. In St. Gallen und Solothurn sind die Arbeiten des 36-Jährigen nun in zwei Soloschauen zu sehen.
— Francisco Sierra, Kunstmuseum St. Gallen, 15. 11. bis 2. 3. 14; Arbeiten auf Papier, Kunstmuseum Solothurn, bis 5. 1. 14
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