Öko-Fundis weghören: Hier wird noch einmal die verschwenderische Wärme der Glühbirne gefeiert.
Hologrammleuchten, Glühbirnenkondome, Niedrig-Volt-LEDs: Was hat sich Ingo Maurer nicht alles einfallen lassen, um uns die schleichende Depression zu ersparen, mit der wir den Siegeszug der Energiesparlampe würden bezahlen müssen. «Stand Up For Your Light!» nannte der Leuchtendesigner eines seiner Modelle. Ein anderes flehte: «Wo bist du, Edison, wenn wir dich brauchen?» Doch die Antwort blieb aus. Seit zwei Jahren regiert in Europa das Licht der Vernunft: sparsam, kühl, effektiv. Grund genug, noch einmal ganz legal die verschwenderische Wärme glühender Wolframfäden zu tanken: In einer opulent angelegten Lightshow erzählt das Zürcher Museum Bellerive die strahlende Geschichte des Kronleuchters zwischen Luxusgut und Kunstobjekt. Ein Märchen in Watt und Lumen, das von Hans Harald Raths Kristalllüster-Explosion für die New Yorker Metropolitan Opera über Susan Liebolds Glasamöben bis zu den Neon-Trash-Kandelabern von Jason Rhoades jedes noch so eigenwillige Bedürfnis nach Erleuchtung stillt.
Kronleuchter, Juwelen des Lichts, Museum Bellerive, Zürich, 2. 12. bis 3. 4. 11
