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Movie Style: Marilyn Monroes Look in «My Week with Marilyn»

Kultur

Movie Style: Marilyn Monroes Look in «My Week with Marilyn»

  • Redaktion: Katinka OppeckText: Claudia MüllerBild: Ascot Elite

Kleider helfen in Filmen, die Figuren besser zu verstehen. Eine Analyse des neuen Biopics «My Week with Marilyn» zeigt: Marilyn Monroe war nicht nur atemberaubend schön, sondern auch facettenreich.

Kleider helfen in Filmen, die Figuren besser zu verstehen. Eine Analyse des neuen Biopics «My Week with Marilyn» zeigt: Marilyn Monroe war nicht nur atemberaubend schön, sondern auch facettenreich.

Es glitzert, funkelt, und dann ist sie da. Marilyn Monroe, in ihrem Abendkleid und dem Mikrofon in der Hand. Reflektiert durch das Licht auf der Bühne erscheint sie wie ein weisser Engel. Danach verschwindet Marilyn von der Leinwand und taucht erst wieder eine Viertelstunde später auf. Mit Etuikleid, Trenchcoat und Cateye-Sonnenbrille scheint sie für einen Moment sterblich zu sein. Das ist der Anfang des Biopics «My Week With Marylin», der Marilyn Monroe in seinen ganzen Facetten zeigt.

Marylins Look durch den Film

Eine der berühmtesten Frauen des 20. Jahrhunderts war verletzlich und sexy, glamourös und stilsicher – eine einzigartige Kombination, die sich auch in ihrer Garderobe widerspiegelt: Langes Abendkleid, weisse Bluse, Bleistiftrock, Pumps oder das Kleine Schwarze. Jill Taylor, die Kostümdesignerin des Films, hatte gerade mal sechs Wochen Zeit, die Schauspielerin Michelle Williams und den Rest der Crew im Stil der fünfziger Jahre einzukleiden. Um authentische Stücke zu kreieren, liess sich Taylor von Fotografien inspirieren. Das weisse Kleid, dass Michelle Williams alias Monroe trägt, ist sehr aufwendig produziert – ein zweites Stück gab es davon nicht. Die Kostümdesignerin war besorgt, dass das Kleid die sechs Drehtage nicht überlebt. Michelle Williams trägt in ihrer Rolle als Monroe auffällig oft Weiss, die Farbe der Reinheit und Unschuld. So ist sie in ihren verletzlichen Momenten in einen weissen Bademantel oder in eine weisse Decke gehüllt. Selbstbewusst gibt sich Williams alias Monroe vor allem nackt. In der Badewanne von hinten, in weissem Schaum gehüllt oder nackt beim Schwimmen, mit dem Regieassistenten Colin Clark (Eddie Redmayne), der sich hoffnungslos in Marilyn verliebt.

Monroe, das Pin-Up-Girl, vergisst man auch in diesem Film nicht ganz. Obwohl Sie immer wieder klassisch mit Bleistiftrock, Bluse und Kopftuch auftritt und sich zugeknöpft als seriöse Schauspielerin gibt, wirkt sie vor allem dann selbstsicher, wenn sie den Männern mit ihrer einnehmenden und naiven Art den Kopf verdreht. Doch die Blondine, die niemand ernst nimmt, die will sie in diesem Film nicht sein. Deshalb hadert sie mit sich selbst, schluckt Beruhigungspillen, trinkt übermässig Alkohol und hüllt sich in Schwarz, als ihr dritter Ehemann Arthur Miller für ein paar Tage nach New York reist.

Ihre Eskapaden verzeihen ihr die Schauspielkollegen auf dem Set, aber auch die Zuschauer im Kinosessel. Denn Marylin hat nicht nur das «je ne sais quoi», sie ist ein Anziehungspunkt auf der Leinwand, jemand, dem man gerne zuschaut, egal was sie gerade tut. In der letzten Sequenz steht sie wieder da. Marilyn singt «That Old Black Magic». Ihr Kleid ist schwarz. Es funkelt und glitzert im Scheinwerferlicht.

«My Week With Marylin», Simon Curtis, USA, 2011, 99 Minuten. Kostümdesignerin: Jill Taylor
www.myweekwithmarilyn.ch