Für gepflegte Vergeltungsfantasien im Kino (also das Gegenteil von stumpfem Mist wie «Sin City») sind längst die Frauen zuständig: Uma Thurman in «Kill Bill», Chloë Moretz in «Kick Ass» und natürlich Noomi Rapace alias Lisbeth Salander. Der Star der schwedischen «Millennium»-Trilogie ist ein eiskalter Engel im Endzeitkostüm; eine brutal gequälte Seele, die sich zur androgynen Kampfmaschine stählte. Auch im dicht gestalteten Abschluss der Filmreihe nach den Bestsellern von Stieg Larsson versteht es die 30-jährige Noomi Rapace exzellent, diese Figur facettenreich auszugestalten: eine Heldin, missbraucht, eingekerkert und entmündigt, anhand deren Geschichte die dunkleren Seiten der liberalen Vorzeigenation Schweden ans Licht gezerrt werden.
Ab 3. 6. «Vergebung. Millennium 3» von Daniel Alfredson. Mit Michael Nyqvist und Noomi Rapace (französisch für Raubvogel), die sich diesen Nachnamen selbst gab