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Michael Cunningham: Missy macht mobil

Kultur

Michael Cunningham: Missy macht mobil

Ein smarter Bengel bringt das exquisite Leben seiner grossen Schwester durcheinander.

Missy, eigentlich Ethan, hat seinen Spitznamen von «Missgeschick» – denn als Baby war er nicht geplant. Missy ist 23, ein bildhübscher Bengel, dem alles zufällt. Nun drängt er sich ins Leben seiner arrivierten Schwester Rebecca. Die ist Mitte vierzig und gibt eine Kunstzeitschrift heraus. Ihr Mann Peter ist Galerist, ein Mensch, der das Schöne jagt, um es zu besitzen und dann weiterzuverkaufen. Die beiden führen ein exquisites Leben in der New Yorker Kunstszene – bis Missy die Bühne der Familie betritt. Mit seiner schieren Anwesenheit provoziert er den souverän erscheinenden Peter zu ganz grossen Fragen: Ist sein Leben das, was er wirklich will? Eine wunderbar sprachmächtige Innenschau. Fast meint man, in Peters Kopf zu sitzen und selbst seine zwiespältigen Gedanken zu denken. Geschrieben von Michael Cunningham («Die Stunden»), dem psychologischen Seismografen und Spezialisten für Seelenunruhen.

Michael Cunningham: In die Nacht hinein. Luchterhand-Literaturverlag, München 2010, 320 Seiten, ca. 34 Franken