Lenny Kravitz: Ein ganzes Musikvideo rund um seinen Penis

Gute Neuigkeiten: Die Schlangenlederhose von Lenny Kravitz ist nicht gerissen. Weil er keine trägt! Ihr erinnert euch sicher an den Vorfall, der die Popkultur 2015 für einen Moment in Schockstarre versetzte. Als Kravitz an einem Festival bei der Performance seines Hits «Fly Away» in die Hocke ging, riss seine Hose und danach wusste die Welt, nun ja, dass der Herr Rockstar es präferiert, keine Unterwäsche zu tragen.

Kravitz kommentierte damals: «Es war etwas kalt in Schweden. Ich hätte ihn etwas aufgewärmt, wenn ich das gewusst hätte». IHN? Ja, um IHN geht es häufig in Kravitz, ehm, Kunst.

Auch in seinem neusten Song «TK421» und dem dazugehörigen Video ist Kravitz mal wieder nackt. Und ich habe sehr viele Gedanken dazu:

1.) Was bedeutet TK421? Ist das eine Metapher für seinen Penis?

2.) Er sieht wirklich unfassbar gut aus. Und zwar ohne den Zusatz «für sein Alter» – und der Mann ist 59!

3.) Sehr viele weibliche Popstars sind sehr nackt in ihren Musikvideos. Ist das bei einem Mann etwas anderes?

4.) Muss man sich ständig nackt zeigen, nur weil man nackt gut aussieht?

5.) Wenn mein bestes Stück hinter einer geschlossenen Faust Platz hätte, würde ich ihm wahrscheinlich keinen Song widmen.

Versuchen wir das Ganze mal ein wenig analytisch anzugehen.

Wofür «TK421» steht, wird von den Fans bereits diskutiert. Es könnte eine Metapher aus «Star Wars» sein; TK-421 ist dort die Bezeichnung für einen männlichen imperialen Sturmtruppler (aber warum singt er dann «Come on baby, get on the one, can you feel it, my TK421»?).

Auch im Film «Boogie Nights» kommt die Bezeichnung vor, gemeint ist da ein Stereo-Upgrade, das «doppelt so viel Bass» hat. Die dritte Möglichkeit ist ein sehr phallisch aussehendes – Fernrohr.

Wenn Kravitz aufsteht, sich im Bett wälzt und zum Beat den Vorhang aufzieht, bekommen wir seinen Allerwertesten zu Gesicht. Den kennen Kenner:innen allerdings bereits aus dem Musikvideo zu «Again» aus dem Jahr 2000, und ja, er sieht auch nach 23 Jahren zusätzlicher Schwerkraft noch genauso aus.

Auch in «Again» sehen wir Kravitz im Badezimmer, aber wie er sich in «TK421» die Zähne putzt, ist wirklich der Höhepunkt der Morning Glory. Erst tut er so, als wäre die Zahnbürste ein Mikrofon und spritzt dann, man kann es nicht anders sagen, die Pasta aus der Tube.

Was will er uns damit sagen?

Fremdscham! Spätestens in diesem Moment hätte man sich wirklich etwas mehr Subtilität gewünscht und versucht krampfhaft, sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Irgendwas! Das Interior? Im Haus steht wirklich sehr viel Kunst rum und das Handtuch ist beneidenswert weiss.

Aber dann reitet Lenny erst auf seinem Kissen und dann auf einem goldenen Stuhl, und es ist vorbei mit der Verdrängung. Sagen wir es doch, wie es ganz offenbar ist: Opa Kravitz besingt sein Glied.

Und was bedeutet das nun für uns? Was will er uns damit sagen? Es muss doch mehr als eine narzisstische Abfeierei seines Penis sein, zumal der Song wirklich nicht der Rede wert ist. Will er Sex im Alter enttabuisieren? Die endgültige Emanzipation des Mannes feiern (von wem? Egal!)? Oder ist er am Ende wirklich einfach ein nackter Star-Wars-Nerd?

Ich bin ratlos. Beyoncés #wokeuplikethis ist jedenfalls von gestern. Wir trinken jetzt mit Lenny Kravitz unseren Morgen-Latte.