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Kunst als Schnäppchenjagd

Kultur

Kunst als Schnäppchenjagd

  • Redaktion: Claudia SennText: Dietrich RoeschmannFotos: Dagmar Heppner/Guerilla Galerie St. Gallen, Pipilotti Rist/Hauser & Wirth Zürich, Tobias Madison/Kunstverein München, Olaf Breuning/Seven New York, Mai-Thu Perret/Swiss Institute, Fischli/Weiss/Carolina Nitsch New York, Stefan Burger/Fotomuseum Winterthur

Kunstgegenstände kaufen leicht gemacht! Die limitierten und meist sogar handsignierten Editionen von bekannten und jungen Künstlern sind durchaus erschwinglich.

Wer kann sich schon eine Pipilotti Rist oder einen Olaf Breuning leisten? Wir alle! Denn die Editionen, die Museen, Galerien oder Kunstvereine in limitierter Auflage anbieten, sind durchaus erschwinglich.

Dagmar Heppner
Die Guerilla-Galerie von Nadia Veronese und Kathrin Dörig hält, was ihr Name verspricht: Ihre Ausstellungen dauern genau ein Wochenende, finden nie an ein und demselben Ort statt und hinterlassen keine Spuren – ausser den begehrten Mini-Editionen von Künstlern wie Beni Bischof, Georg Gatsas oder eben Dagmar Heppner.

Posament. 2009, Gips, Auflage 5, 350 Fr., bei www.guerillagalerie.ch

Stefan Burger
Endlos-Loop zwischen Kunst und Alltag: Stefan Burgers Fotografie klebt auf der Rückseite eines Fussabtreters. Hängt er an der Wand, bleiben die Sohlen dreckig, liegt er am Boden, verdeckt er das Foto.

Heute findet alles unten statt. 2010, Auflage 10, 1400 Fr., bei Fotomuseum Winterthur, www.fotomuseum.ch

Fischli/Weiss
Museumskunst für die eigenen vier Wände: Diese grossformatige Lithografie aus der legendären «Airport»-Serie des Künstlerduos öffnet der Sehnsucht und dem Fernweh ein Panoramafenster in die weite Welt. Nicht günstig, aber toll.

Untitled (Airport). 2008, 130 x 252 cm, Auflage 36, ca. 12 000 Franken; www.carolinanitsch.com

Pipilotti Rist
Die Künstlerin als Hampelfrau: Was auf den ersten Blick wie ein harmloses Spielzeug aussieht, entpuppt sich beim Ziehen der Kordel als charmante Metapher auf das prekäre Verhältnis von Freiheit, Diskretion und Eigensinn.

L’honneur de Pipi Rougit. 2000, Auflage 800, ca. 85 Fr., bei Hauser & Wirth, Zürich; www.hauserwirth.com

Tobias Madison
Der Zürcher ist gerade mal 25, arbeitet gern in Netzwerken und steht kurz vor dem internationalen Durchbruch. Zu seiner viel beachteten Schau im Kunstverein München hat er eine Bambusschaukel aus Bergsteigerseilen geknotet. Swing low!

Bora Bora Structure for Munich. 2010, Auflage 3, ca. 3985 Franken, bei Kunstverein München, www.kunstverein-muenchen.de


Olaf Breuning
Kunst zum Tragen: Olaf Breuning hat für das New Yorker Fashionlabel Pleasure Principle ein T-Shirt entworfen. Aber was tun die Hände dort auf der Brust? Blicke abwehren? Blicke anziehen?

Happy Hands. 2010, 100% Baumwolle, in den Grössen S, M, L, ca. 95 Fr., bei Pleasure Principle, www.pleasureprinciple.org

Mai-Thu Perret
Import aus Utopia: Das Glas, das Mai-Thu Perret für das Swiss Institute New York entworfen hat, stammt direkt aus den Küchenschränken der fiktiven Frauenkommune Crystal Frontier, um die das Werk der Genferin kreist. Garantiert spülmaschinenfest.

Special Edition. 2010, Set aus 4 Gläsern, Auflage 100, ca. 100 Fr., bei Swiss Institute New York, Ugo Rondinone
Körperlandschaft in Abendstimmung: Wenn Ugo Rondinone seine Hände gegen das Licht hält, geht hinter jedem Finger die Sonne unter. Selten ist die Poesie des begnadeten Melancholikers so erschwinglich.

Eleven Sunset. Twentytwo Dawns. All in One, 2010, 2 Fotografien, Auflage 50, 370 Euro, über Museo de arte contemporáneo de Castilla y León, www.musac.es

Pamela RosenkranzPamela Rosenkranz
Ihr Medium ist das Denken, ihr Handwerk das Sezieren von Bedeutung. Mit ihrer hautfarben übermalten Edition «As Ad» nimmt Pamela Rosenkranz den aktuellen Wellness- und Körperkult ins Visier.

As Add, 2010, 42 x 29 cm, Auflage 14, 500 Fr. über Centre d’art contemporain, Genf, www.centre.ch

Huber.HuberHUBER.HUBER
Lagerfeuer mit böser Pointe: Lustig züngeln die Flammen auf den Fotografien der Brüder Markus und Reto Huber. Ihr Brennmaterial sind Skulpturen aus Afrika und Übersee. Ein hinterhältiger Kommentar zu unserem Umgang mit fremden Kulturen.

Fireplace I–IV, 2008, 4 Fotografien, 21 x 29,7 cm, Auflage 30, je 240 Franken im Kunsthaus Glarus, www.kunsthausglarus.ch

Erik Steinbrecher
Künstlerbrot 2010, 4-farbige Serigrafie, Auflage 30, 300 Franken über Verein für Originalgrafik, Zürich, www.vfo.ch

Susanne Hofer
Zimmerstunde, 2010, Stickerei auf Druck, Auflage 100, 70 Franken über Substitu – Raum für aktuelle Kunst aus der Schweiz, Berlin, www.substitut-berlin.ch

Beni Bischof
ohne Titel, 2009, Digital Print, Auflage 5, 500 Franken über Guerilla Galerie St. Gallen, www.guerillagalerie.ch


Monica Bonvicini

Eternmale, 2002, 13 Collage-Reproduktionen aus der Serie “Drawings for Eternmale”, Auflage 1000, 150 Franken, Centre d’édition contemporain, Genf, Susanne M. Winterling
Dynamique de réflexion, 2010, Fotomontage, Auflage 3, 3000 Franken über Centre d’édition contemporain, Genf,
www.c-e-c.ch

Walter Pfeiffer
Ohne Titel, 2006, Inkjet-Print auf archival paper, Auflage 10, 1400 Franken über Fotomuseum Winterthur, www.fotomuseum.ch

Fischli/Weiss
Einheimischer Waldboden, 1982, Ungebrannter Ton, Auflage 20 Unikate, Preis auf Anfrage über Carolina Nitsch, New York, www.carolinanitsch.com

Mark Wallinger
Stilleben, 2008, Stoffrose, Auflage 30, 550 Franken über Aargauer Kunsthaus Aarau, www.aargauerkunsthaus.ch

Daniel Buren
Dahlia, île de France, aus der Serie “Photos-souvenirs au carré”, Auflage 365, 5000 Euro über Hermès, www.hermes.com

Nairy Baghramain
Türstopper, 2010, Auflage 30 Unikate, 700 Pfund über www.serpentinegallery.org

Jeff Koons
Puppy (Vase), 1998, Auflage 3000, 4600 Pfund über
Daniele Buetti
how to learn how to live…, 2009, Print auf Büttenpapier, Auflage 5, 1500 Euro über Kunstraum Innsbruck,
www.kunstraum-innsbruck.at

Cerith Wyn Evans
E=Q=U=A=L=S, 2010, Neonobjekt, Auflage 35, 2800 Franken über Parkett Editionen, www.parkettart.com

Gabriel Orozco
FLY STAMP, 2010, C-Print, Auflage 25, 4000 Franken über Kunstmuseum Basel, shop.kunstmuseumbasel.ch/editionen

Tolle Editionen internationaler Künstler bieten regelmässig auch Kunstzeitschriften wie «Parkett», «Monopol» und «Texte zur Kunst» an. Ebenso lohnt ein Besuch der Ausstellungen des Zürcher Vereins für Originalgraphik, der Edition 5 in Erstfeld und des Genfer Centre d’édition contemporaine, die eng mit der aktuellen Schweizer Szene zusammenarbeiten und jährlich bis zu 20 neue editionen auflegen.

www.parkettart.com
www.monopol-magazin.de
www.textezurkunst.de
www.vfo.ch
www.c-e-c.ch