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Kris Martin – Anzeigetafel des Lebens

Kultur

Kris Martin – Anzeigetafel des Lebens

  • Text: Dietrich RoeschmannBild: Kris Martin

Kris Martins Thema ist Zeit: Das zieht sich durch sein Werk bis zur kleinsten Scherbe.

Der 36-Jährige verwandelt seine Fundstücke in Objekte, die uns auf magische Weise mit unserer eigenen Endlichkeit konfrontieren. Auf einer Anzeigentafel, wie wir sie von Flughäfen kennen, klappern dann plötzlich keine Buchstaben mehr vor sich hin, sondern blanke, schwarze Felder, die den Flugplan unseres Lebens verkünden: Ziel und Ankunft unbekannt. Er platziert kugelförmige Zeitbomben im Kunstraum, die in hundert Jahren explodieren werden, oder lässt vor jeder Ausstellung die gleiche chinesische Vase zu Bruch gehen, nur, um sie danach wieder zusammenzukitten – bis die Teile irgendwann zu klein sein werden, um das Puzzle zu vervollständigen. Schöner lassen sich Konzeptkunst, Spiritualität und barocke Melancholie nicht zusammen denken.

Kris Martin, Aargauer Kunsthaus, Aarau, 12. 5. bis 12. 8.