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Jeff Koons’ Kosmos

Kultur

Jeff Koons’ Kosmos

  • Text: Dietrich RoeschmannFoto: Jeff Koons

Bescheidenheit ist nicht sein Ding. Der US-Popkünstler Jeff Koons mags imposant – in seinen Werken wie auch privat. Wir nähern uns dem Meister der perfekten Oberfläche in sechs Superlativen.

Bescheidenheit ist nicht sein Ding. Der US-Popkünstler Jeff Koons mags imposant – in seinen Werken wie auch privat. Wir nähern uns dem Meister der perfekten Oberfläche in sechs Superlativen.

Das grösste Kunstwerk

Okay, Jeff Koons mochte es schon immer bigger than Life. Doch so hoch wie mit «Puppy» hat er sich bislang noch nie in den Himmel vorgewagt. 12.4 Meter misst der Monsterterrier aus Blumen, der vom Team des Guggenheim-Museums in Bilbao gegossen wird.

Der tollste Papi

Sieben Kinder hat der Sunnyboy mit drei Frauen gezeugt. Fünf davon leben mit ihm und seiner jetzigen Frau Justine in New York und auf einer Pferdefarm in Pennsylvania. Die alten Meister, die er zuhause als Kontrast zum grellen Postpop aus eigener Produktion sammelt, sollen seinen Kindern zeigen, «dass Kunst auch etwas anderes sein kann als das, was ihre Eltern machen».

Das teuerste Kunstwerk

23.6 Millionen Dollar erzielte Koons’ Skulptur «Hanging Heart» 2007 bei einer Auktion von Sotheby’s in New York. Das 1.6 Tonnen schwere Christbaum-Accessoire in leuchtendem Magenta ist das teuerste Kunstwerk eines lebenden Künstlers, das je versteigert wurde. Es ist im Besitz eines ukrainischen Milliardärs.

Das beste Kunstwerk

Sein Sohn Ludwig ist für Koons «das beste Kunstwerk, das ich je gemacht habe». Allerdings war es auch sein kostspieligstes: 18 Jahre lang stritt er sich mit seiner Ex-Frau Cicciolina um das Sorgerecht für diese «biologische Skulptur aus Fleisch und Blut». Nach der Trennung von Koons hatte sie ihren Sohn nach Rom entführt und dort versteckt. Der Künstler prozessierte, bis er kurz vor dem Bankrott stand – ohne Erfolg. Mehr zu dieser Geschichte erfahren Sie in unserem früheren Artikel über Jeff Koons.

Die grösste Kunstfabrik

85 Angestellte arbeiten derzeit in Jeff Koons’ Atelier im New Yorker Galerienbezirk Chelsea. Die Arbeitsprozesse in der weiss getünchten 1500-Quadratmeter-Halle verteilen sich auf streng durchorganisierte Hightech-, Farb-, Lack- und Schleiflabore und Produktionsstrassen für Bilder und Skulpturen. Neben Damien Hirsts Firma Science Ltd. gehört Koons’ Unternehmen zu den grössten Kunstfabriken der Welt.

Das höchste Ziel

«Ich will die Erleuchtung teilen, die ich durch Kunst erfahre», sagt Jeff Koons.

Jeff Koons in der Fondation Beyeler, Riehen BS, 13. 5. bis 2. 9., in der Schirn Kunsthalle Frankfurt (Malerei), 21. 6. bis 23. 9., und im Liebighaus Frankfurt (Skulptur), 21. 9. bis 23. 1. 2013