Das ist ein Mensch, der verschwindet, ohne dass man jemals wieder etwas von ihm hört. Dieses Nichtwissen, Nicht-trauern-Können quält die Hinterbliebenen ein Leben lang. Von einem solchen Verschwinden erzählt Hisham Matar so aufwühlend, dass es fast wehtut. Er lässt in den fiktiven Roman den Schmerz seines eigenen Schicksals einsickern: Matars Vater ist vor zwanzig Jahren von den Schergen des libyschen Unrechtsregimes entführt worden.
Hisham Matar: Geschichte eines Verschwindens. Luch-Terhand-Verlag, München 2011, 192 Seiten, ca. 31 Franken