Serien & Filme
Filmfestspiele Cannes 2024: Auf diese 5 Filme freuen wir uns
- Text: Vanja Kadic
- Bild: Pathé Films AG / Shanna Besson
Am Samstag wird bei den Filmfestspielen von Cannes die Palme d’Or verliehen. Wir stellen euch fünf der insgesamt 22 Anwärter auf den begehrten Filmpreis vor, auf deren Kinostart wir uns besonders freuen.
«The Substance»
Wer führt Regie?
«The Substance» ist der zweite Spielfilm der französischen Regisseurin und Drehbuchautorin Coralie Fargeat.
Darum geht es:
Die Oscarpreisträgerin Elizabeth Sparkle bangt kurz vor ihrem 50. Geburtstag um ihre Schauspielkarriere. Verzweifelt sucht sie nach einer Lösung – und hofft, ihre Karriere mithilfe einer mysteriösen Organisation retten zu können: Diese stellt eine Substanz her, mit der man eine andere Version von sich selbst erzeugen kann, die klüger, schöner und perfekter ist. Als Elizabeth die Anweisungen für die Injektion der Substanz missachtet, nimmt das Drama seinen Lauf.
Das sind die Darsteller:innen:
Die Hauptrollen übernehmen Hollywood-Star Demi Moore («Die Akte Jane», «Striptease»), «Sanctuary»-Schauspielerin Margaret Qualley und Dennis Quaid («The Big Easy»).
Darum klingt der Film spannend:
Bei «The Substance» handelt es sich um einen feministischen Body-Horror-Film, welcher der Regisseurin Coralie Fargeat Vergleiche mit Julia Ducournaus Film «Titane» einbrachte – dieser gewann 2021 die Goldene Palme in Cannes. Vielversprechend!
Kinostart in der Schweiz:
Für die Schweiz ist aktuell noch kein Datum bekannt.
«Kinds of Kindness»
Wer führt Regie?
Der griechische Produzent und Regisseur Yorgos Lanthimos. Zu seinen bekannten Filmen gehören etwa «The Lobster», «Dogtooth» oder «The Killing Of A Sacred Deer». Lanthimos’ Spielfilm «Poor Things» war dieses Jahr als «Bester Film» für den Oscar nominiert, Emma Stone gewann für die Hauptrolle im Film den Oscar als beste Schauspielerin.
Darum geht es:
Der Anthologiefilm «Kinds Of Kindness» erzählt drei Geschichten, die in den USA der Gegenwart spielen: Ein ruheloser Mann versucht, die Kontrolle über sein Leben zu gewinnen. Währenddessen sorgt sich ein Polizist um seine auf dem Meer verschollene Frau, die zurückkehrt, aber ein anderer Mensch zu sein scheint. Eine andere Frau macht sich derweil auf die Suche nach jemandem, der behauptet, ein spiritueller Führer zu werden.
Das sind die Darsteller:innen:
Für «Kinds Of Kindness» spannt Yorgos Lanthimos zum dritten Mal für einen Spielfilm mit Emma Stone zusammen. Der Cast ist hochkarätig: Zu sehen sind etwa Jesse Plemons («The Power of the Dog»), Joe Alwyn («The Favourite»), Margaret Qualley («Maid»), Hunter Schafer («Euphoria»), Hong Chau («The Whale»), Willem Dafoe («Der Leuchtturm») und Mamoudou Athie («Jurassic World: Dominion»).
Darum klingt der Film spannend:
Yorgos Lanthimos lasse seine Zuschauer:innen in seinem neuen «unberechenbaren, surrealistischen» Film fast drei Stunden lang «in einer bissigen Machtparodie zappeln», heisst es etwa bei «Variety».
Kinostart in der Schweiz:
Deutschschweiz: 4. Juli 2024, Romandie: 26. Juni 2024
«Emilia Pérez»
Wer führt Regie?
Der französische Regisseur und Drehbuchautor Jacques Audiard. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören etwa «Lippenbekenntnisse» (2001), «Der wilde Schlag meines Herzens» (2005) oder «Ein Prophet» (2009).
Darum geht es:
Rita ist eine brillante, aber schlecht bezahlte Anwältin. Sie arbeitet für eine grosse Kanzlei, die in kriminelle Machenschaften verstrickt ist. Als die Anwältin aussteigen möchte, wird ihr ein neuer Fall zugewiesen: Sie soll Juan «Manitas» Del Monte, dem Drogenboss und Anführer eines mexikanischen Kartells, helfen von der Bildfläche zu verschwinden. Sein Plan: Er will endlich als Frau leben und sich einer geschlechtsangleichenden Operation unterziehen – und hofft so, mit neuer Identität seiner Vergangenheit entkommen zu können.
Das sind die Darsteller:innen:
«Avatar»- und «Guardians of the Galaxy»-Star Zoe Saldana spielt in «Emilia Pérez» die Hauptrolle der Rita, während die spanische Schauspielerin Karla Sofía Gascón die Rollen von Emilia Pérez und Juan «Manitas» Del Monte übernimmt. Im Film ist ausserdem Popstar und Schauspielerin Selena Gomez zu sehen.
Darum klingt der Film spannend:
«Rolling Stone» bezeichnet «Emilia Pérez» als den «wahnsinnigsten Film von Cannes» – und als ein transgender Kartell-Gangster-Musical, das bereits jetzt ein Hit ist.
Kinostart in der Schweiz:
In der Romandie am 28.08.2024, für die Deutschschweiz gibt es noch kein Datum.
«Wild Diamond»
Wer führt Regie?
Die französische Regisseurin und Drehbuchautorin Agathe Riedinger. «Diamant brut» ist ihr Spielfilmdebüt. Zuvor drehte sie Kurzfilme und Musikvideos.
Darum geht es:
Liane lebt mit ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester in Stadt Fréjus an der Côte d’Azur. Sie ist besessen von ihrem Aussehen und träumt davon, berühmt zu werden. Sie wittert ihre grosse Chance, als Reality-TV-Star durchzustarten und folgt einem Casting-Aufruf für das Format «Miracle Island».
Das sind die Darsteller:innen:
Die Newcomerin Malou Khebizi übernimmt die Hauptrolle der Liane.
Darum klingt der Film spannend:
Die Geschichte einer jungen Frau, die sich mit ihren Träumen in einer verblendeten Vorstellung von Ruhm verliert, trifft den Zeitgeist. Von Medien wie etwa «Variety» wird Agathe Riedinger für ihr Debüt als neue bedeutende Filmemacherin gefeiert.
Kinostart in der Schweiz:
Für die Schweiz ist aktuell noch kein Datum bekannt, in Frankreich ist der Film ab 09.10.2024 zu sehen.
«All We Imagine As Light»
Wer führt Regie?
Die indische Filmemacherin Payal Kapadia. Ihre Kurzfilme liefen unter anderem auf dem Cannes Lions International Festival of Creativity und an den Internationalen Filmfestspielen Berlin. Ihr erster Langfilm «A Night of Knowing Nothing» wurde 2021 in Cannes mit dem «Œil d’or» für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet.
Darum geht es:
Im Drama «All We Imagine As Light» lebt die Krankenschwester Prabha mit ihrer Kollegin und Mitbewohnerin Anu in Mumbai. Um ihren entfremdeten Ehemann und ihr vergangenes Leben zu vergessen, stürzt sie sich in ihre Arbeit. Als ihr Mann ihr ein unerwartetes Geschenk schickt, kommen die schmerzhaften Erinnerungen wieder hoch. Als Prabha und Anu eines Tages einen Ausflug ans Meer unternehmen, stossen sie auf einen Ort, der ihnen plötzlich ungeahnte Freiheit verspricht.
Das sind die Darsteller:innen:
Kani Kusruti («Vichithram») spielt die Hauptrolle der Prabha, Divya Prabha verkörpert Anu.
Darum klingt der Film spannend:
«All We Imagine As Light» ist der erste indische Film im Wettbewerb von Cannes seit 30 Jahren. Payal Kapadia erklärt im Gespräch mit «Variety» das interessante Kernthema des Dramas: «Ich interessierte mich für Frauen, die an einen anderen Ort kommen, um dort zu arbeiten und finanziell unabhängig zu sein.» Mit dem Film habe sie erforschen wollen, wann man wirklich diese Autonomie für seine persönlichen Wünsche und Entscheidungen habe.
Kinostart in der Schweiz:
Für die Schweiz ist aktuell noch kein Datum bekannt, in Frankreich ist der Film ab 02.10.2024 zu sehen.