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Es ist Oktober! Was wir diesen Monat nicht verpassen dürfen

Popkultur

Es ist Oktober! Was wir diesen Monat nicht verpassen dürfen

  • Text: Sandra Brun
  • Bilder: ZVG, Unsplash: Collage: annabelle

Monat für Monat gibt unser Team Kultur- und Veranstaltungstipps. Dieses Mal mit Redaktorin Sandra Brun.

Literatur

Das Buchfestival «Zürich liest» präsentiert vom 22. bis 27. Oktober einen vielfältigen Katalog an Programmpunkten rund um das Fokusthema «Mutters Sprache». Da wäre etwa zur Eröffnung ein Gespräch mit dem Autor Ralph Tharayil, der letztes Jahr sein Debüt «Nimm die Alpen weg» publizierte. Oder ein Gespräch über Zora del Buonos neues Buch «Seinetwegen». Oder eine Sofalesung mit Evan Tempest, der aus seinem kürzlich veröffentlichten Debütroman «Schreib den Namen deiner Mutter» liest. Noch mehr Programmpunkte und Infos findet ihr hier.

Auch im Zürcher Kaufleuten gibt es diesen Monat mehrere Literaturveranstaltungen, die ich mir gern in die Agenda schreibe: Am 8. Oktober liest Franziska Schutzbach aus ihrem neuen Buch «Revolution der Verbundenheit». Ich habe es schon gelesen (zahlreiche Denkanstösse, grosse Leseempfehlung!) und die Geschlechterforscherin zusammen mit meiner Kollegin Helene Aecherli interviewt.

Am 28. Oktober findet die Buchvernissage statt zu «Niemals aus Liebe» über Männergewalt an Frauen von Natalia Widla und Miriam Suter (die auch schon mehrmals für annabelle geschrieben hat). Und am 30. Oktober spricht Autorin Katja Lewina über das Leben mit der Endlichkeit und ihr Buch «Was ist schon für immer».

Kino

Filmtechnisch läuft gerade einiges, das für Aufsehen sorgt: Mit dem «Zurich Film Festival» wird Zürich vom 3. bis 13. Oktober mal wieder zur Schweizer Filmhauptstadt. 112 verschiedene Filme werden gezeigt, Weltstars wie Kate Winslet oder Pamela Anderson geben sich die Ehre auf dem grünen Teppich und Zürcher:innen strömen die Kinos. Auf welche Filme wir uns am ZFF freuen? Hier sind unsere Tipps.

Ein Film, der definitiv schon weit vor seiner Premiere für Furore sorgt: «Joker: Folie à Deux» mit Lady Gaga. Sie veröffentlichte gerade das Album zum Film, ziert mit vom Film inspirierten Looks das Cover der «Vogue», ein Teaser jagt den nächsten. Über die Handlung ist noch nicht allzu viel bekannt, lediglich dass Gaga Jokers Love Interest Harley Quinn spielt. Wir sind gespannt – Kinostart ist am 3. Oktober. Der Film wird auch im Rahmen des ZFF gezeigt.

Ebenfalls für Aufsehen sorgt der Film «Black Box Diaries», in dem die japanische Journalistin Shiori Ito die Aufklärung ihrer Vergewaltigung dokumentiert. Damit stösst sie im konservativen Japan Diskussionen an. Im Parlament werden zum ersten Mal seit über einem Jahrhundert Gesetze zu Sexualverbrechen aktualisiert – und sie will anderen Überlebenden Mut machen. Im Interview in unserer aktuellen annabelle-Ausgabe sagte sie: «Meine Antwort auf das Schweigen unserer Gesellschaft ist dieser Dokumentarfilm.» Der Film läuft ab 31. Oktober im Kino.

Ein ruhigerer Film, aber auch einer, der nachdenklich stimmt, ist der Schweizer Dokumentarfilm «Brunaupark». Die gleichnamige Zürcher Siedlung steht sinnbildlich für die Entwicklung des hiesigen Wohnungsmarkts, die explodierenden Mietpreise, die Profitgier von Investor:innen, das Zerrütten von Communities. Läuft aktuell im Kino.

Musik

Singer-Songwriter Leon Bridges kündigt mit «Leon» sein bisher persönlichstes Album an, Erscheinungsdatum ist der 4. Oktober. Darauf sind Songs über seine Kindheit, das Aufwachsen in Texas, «simpler times», wie er schreibt. Das Lied «That’s What I Love» läuft bei mir aktuell in Dauerschleife. Sprich: Grosse Vorfreude aufs Album.

Konzert

Im Rahmen des «Zurich JAZZNOJAZZ Festival» kommt Joy Denalane am 31. Oktober nach Zürich und spielt Songs ihres aktuellen Albums «Willpower». Sie verschmilzt gekonnt Soulmusik aus vergangenen Zeiten mit modernen Einflüssen, immer wieder auch mit persönlichen Geschichten. Nachdem mich ihre Musik bereits ein Vierteljahrhundert begleitet, wird es Zeit, dass ich sie endlich mal live sehe.

Kunst

Ich war diesen Frühling in Bologna, wo ich im Kunstmuseum ein Video von Marina Abramovićs Performance «Imponderabilia» sah. Ich unterhielt mich mit meinen Kids darüber, wie wir das fänden, zwischen zwei nackten Menschen am Eingang eine Ausstellung zu betreten – unwissend, dass ich genau das bald herausfinden kann. Ab dem 25. Oktober werden nämlich im Kunsthaus Zürich Werke aus allen Schaffensperioden der Künstlerin gezeigt – die erste umfassende Retrospektive Abramovićs in der Schweiz. Mit Reinszenierungen historischer Performances und Werken, die das Publikum miteinbeziehen. Die Ausstellung läuft bis zum 16. Februar 2025.

Gerade wird im Kunstmuseum Basel mit «When We See Us» ein Kaleidoskop der afrikanischen figurativen Malerei der letzten 100 Jahre gezeigt – von 120 Künstler:innen des afrikanischen Kontinents und seiner Diaspora. «Wenn ich an die Ausstellung denke, sehe ich Black Joy», beschreibt etwa Kuratorin Koyo Kouoh die gezeigten Werke. Da die Ausstellung wegen grossem Erfolg bis zum 24. November verlängert wird, habe ich jetzt sogar noch ein wenig mehr Zeit – hin will ich nämlich schon lange. Und wenn ich schon da bin, möchte ich mir auch gleich die Werke der Malerin Paula Rego anschauen; ihre erste Schweizer Ausstellung «Machtspiele» läuft bis 2. Februar 2025.

Und in Basel könnte ich direkt noch einen Schlenker zur Fondation Beyeler anhängen, wo zum ersten Mal in über zwanzig Jahren im deutschsprachigen Raum eine grosse Henri-Matisse-Retrospektive gezeigt wird. Eine Version seiner «Nu Bleu»-Serie von 1952 hängt als Poster bereits bei mir im Wohnzimmer. Vielleicht gesellt sich da noch ein weiteres dazu? Die Ausstellung läuft bis 26. Januar 2025.

Food

When in Basel: Unbedingt was Süsses holen. Ich war letztens in Hamburg und habe glücklicherweise direkt in unmittelbarer Nähe des Cinnamood Store gewohnt. Wusstet ihr, dass Cinnamon Rolls mit Spekulatius quasi die Steigerung regulärer Cinnamon-Rolls sind? Als nächstes will ich dringend die Carrot Cake Roll ausprobieren. Oder doch die Apple Roll? Ich werde nach meinem Museumsbesuch definitiv im Basler Store vorbeischauen, den es seit diesem Sommer gibt.

Lust auf noch mehr Food-Inspo? Da gäbs einerseits seit einigen Wochen das Pop-up «Mariétt» an der Zürcher Langstrasse. Gerüchten zufolge gibt es dort die leckersten «Panini con Polpette al Sugo» – mit Panini und Fleischbällchensauce nach Urgrossmutters Art. Für mich als Vegi gibts das «Panino con Melanzane», die Alternative mit Aubergine, oder Focaccia. Und wechselnde Pasta-Gerichte.

Weitere Tipps aus der Redaktion

Shopping aus den Kleiderschränken von Schweizer Influencern und Modeexpert:innen: Das ist das Konzept des «Closet Sale», welcher am 26. Oktober in Zürich stattfindet. Mit dabei ist auch unsere stellvertretende Chefredaktorin Leandra Nef, die pre-loved Pieces aus ihrem eigenen Schrank verkauft.

In der «Familiebetrieb Weinbar» in Zürich im Kreis 5 könnt ihr Bio-Wein mit passenden Snacks geniessen. Oder aber mehr über Wein lernen: Während Workshops oder Degustationen wird die Kunst des Weinverkostens und -bewertens gelehrt.

Am 19. Oktober stoppt die «Pink Style Tour» erstmals in Zürich und bietet Style-Make-overs, Ernährungsberatung, Yoga und Breathwork für an Brustkrebs erkrankte Frauen. Weitere Infos findet ihr hier.

Neue Musik gibt es auch vom DJ-Duo Parkerstrange, das am 4. Oktober ihre EP «Bad Girls» rausbringt, nachdem Bonnie Strange und Selma Parker den Sommer über bereits auf Elektrofestivals quer durch Europa vom Tomorrowland bis zum Awakenings Festival und in zahlreichen Clubs gespielt haben.

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