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Es ist November! Was wir diesen Monat nicht verpassen dürfen

Popkultur

Es ist November! Was wir diesen Monat nicht verpassen dürfen

Monat für Monat gibt unser Team Kultur- und Veranstaltungstipps. Dieses Mal mit Lifestyle Editor Linda Leitner.

Theater

Könnt ihr euch noch an Jessica Simpson erinnern? Die liebkoste vor fast zwanzig Jahren im Musikvideo zu «These Boots Are Made For Walkin’» ein Auto mit einem feuchten Schwamm – und ihrem pinken Bikini. Ein Meilenstein der Musikgeschichte!

Und heute? Wir lechzen nach Anderssein und zelebrieren woke Sprache, aber nach wie vor ist es hot, wenn wir einen Körper auf einem Auto grinden sehen oder sogar selbst das Gaspedal durchdrücken. Befinden wir uns hier am tiefsten Abgrund der kapitalistischen Konsumwelt und was hat das alles mit der Krise rund um Männlichkeit zu tun? Im Theaterstück «Car Guys Gay Trucks and Oil» flirtet Autor:in Asa Hendry mit Fäusten, Motorhauben und Stereotypen. 

Die Autoperformance ohne Benzin von Asa Hendry und Rosanna Rotach röhrt am 8. und 9. November durch die Postremise in Chur, Tickets gibts hier.

Kunst

Happy Birthday, Auswahl! Das Aargauer Kunsthaus prä­sentiert in Zusammenarbeit mit dem Aargauer Kuratorium bereits zum zwanzigsten Mal aktuelle Kunst aus der Region. Wenn Ende des Jahres jeweils «die Auswahl» gezeigt wird, gleicht das dem Öffnen einer Schatztruhe. Auf zwei Etagen lässt sich die Vielfalt der Aargauer Kunstschaffenden entdecken. Gastkünstlerin der Auswahl 24 ist Video Artist Victoria Holdt, die Vernissage findet am 16. November 2024 statt.

Wer spricht, wer hat das Recht, gehört zu werden? Welche Arten von emotionalen Bindungen können durch die Stimme getragen werden? Wie kann man eine Stimme hören, die keinen Ton erzeugt? Die Ausstellung im Genfer Musée international de la Croix-Rouge et du Croissant-Rouge «Tuning in – Akustik der Emotionen» knüpft Verbindungen zwischen Klang, Stimme, Kulturerbe und humanitärer Arbeit. Tonbänder und Aufnahmen aus der Zeit, Poster, Fotografien und Objekte werden neben historischen Kunstwerken und neuen Produktionen noch bis 24. August 2025 gezeigt.

There’s a new kid in town! Von 21. November bis 6. Dezember 2024 zeigt die Third Space Gallery im Zürcher Thryve Concept Store ihre erste Group Show «On Archives». Teil des flotten Dreiers: Das Schweizer Künstlerduo Lena Amuat & Zoë Meyer, das gegen die Flut des Digitalen arbeitet und auf das Analoge und Handgemachte setzt. Die Third Space Gallery zeigt die Serie «Artefakte und Modelle», eine Sammlung von Objekten, die das menschliche Streben nach Wissen verkörpert. Das Projekt inventarisiert, was die beiden Frauen auf ihren Reisen durch die Archive europäischer Universitäten und Naturkundemuseen ausgegraben haben.

«Escapism», die neueste Serie des Schweizer Fotografen Roger Eberhard, ist dagegen eine Reise durch ein Land der touristischen Klischees. Als unermüdlicher Sammler von Kaffeerahmdeckeli konzentrierte sich Roger Eberhard auf das Nachfotografieren der darauf gedruckten Landschaften. Der endgültige Abzug ist eine übermässig vergrösserte und faszinierende Neuinterpretation des Originalmotivs. Der dritte im Bunde ist der in Südafrika geborene Nico Krijno, der an der unscharfen Schnittstelle von Fotografie, Collage, Malerei, Skulptur und Performance arbeitet. Er nutzt weggeworfene Materialien, die er in seiner unmittelbaren Umgebung findet, und interpretiert sie neu.

Mode

Wie wird eigentlich eine Kelly Bag gemacht? Vom 6. November bis zum 14. November 2024 lädt das französische Luxushaus Hermès die Öffentlichkeit dazu ein, seinen Handwerkskünstler:innen auf die virtuosen Finger zu schauen. Langlebigkeit, Qualität, Innovation, Weitergabe von Know-how und funktionale Ästhetik zählen seit 1837 zu den Grundwerten der Maison. Die Ausstellung «Hermès In The Making» in der Zürcher Lichthalle Maag möchte zeigen, wie mit handwerklichen Techniken langlebige Objekte hergestellt werden, die alle Zeit überdauern. Aus den besten Materialien gefertigt, entwickeln sie eine Patina, werden mit der Zeit immer schöner und lassen sich weitergeben und reparieren.

Zürich stellt damit die zehnte Etappe von «Hermès In The Making» dar, eine Wanderveranstaltung, die seit ihrer ersten Station in Kopenhagen im Oktober 2021 ihre Reise um die Welt fortsetzt. Hier anmelden!

Musik

Wie fühlt es sich an, aus einem Traum aufzuwachen, bei dem sich herausstellt: Es ist gar kein Traum, es ist die Realität? Von diesem Gefühl erzählt der Münchner Sänger und Songwriter Zeck auf seiner«Daydream Therapy»-Tour. Mit tiefer Stimme, Gitarrenmelodien, guten Haaren und Texten, die zwischen Verzweiflung und Verlangen, vor allem aber immer an der Hoffnung kratzen, spielt sich Zeck durch Indie, Pop und Folk. Am 9. November 2024 kommt er in den Papiersaal Zürich, Tickets gibts hier.

Kreuzberg ist ein gutes Pflaster für Hip-Hop. Der Berliner Stadtteil, der Peter Fox und Pashanim ausgespuckt hat, scheint ein Katalysator für Kunst zu sein. Wa22ermann ist ein gutes Beispiel für die raue Realität der deutschen Hauptstadt: Irgendwo zwischen Jersey Drill, Trap und Elektro atmet die Newcomerin die Melancholie Berlins ein – und hitverdächtige Soundentwürfe aus. Sie hat dieses Jahr bereits am Openair Frauenfeld gespielt, am 17. November 2024 kommt sie ins EXIL Zürich. Tickets gibts hier.

Musical

Über 12 Millionen Menschen haben die Inszenierung des Musicals «Billy Elliot» gesehen. Jetzt kommt das Tanz-Märchen mit der Musik von Elton John, in dem ein Arbeiterjunge sich allen Widerständen zum Trotz seinen Traum vom Tanzen erfüllt, in die Schweiz: ab 1. November, auf Deutsch und mit einem Ensemble aus der Schweiz, Österreich und Deutschland, in der Zürcher Maag Halle. Ballerinas anziehen und hier Tickets kaufen.

Food

Trotz später Mini-Ernte aufgrund des nasskalten Sommers ist es wieder so weit: Gerade erst ist das Team der Zürcher Vermicelleria vom Kastaniensammeln im Tessin zurückgekehrt und schon wird serviert: Im Soussol der Bäckerstrasse 26 dreht sich bis zum 24. November alles um Vermicelles: feinstes Marronipüree aus frischen Bergeller und Tessiner Marroni. Über den Pop-up-Tresen gereicht wird die Köstlichkeit in handgemachter Keramik mit Meringues, Glace, Rahm und einer Kirsche. Und dazu ein Glas Süssmost, einen Kaffee oder ein Schlückchen Obstbrand. Aber was wäre glühendes Verlangen ohne das passende Merch? Im Shop gibts Vermicelles en bloc, Meringues, T-Shirts, Keramik und Poster.

Film

Das 1995 gegründete Internationale Filmfestival Genf (GIFF) ist Genfs ältestes Filmfestival. Es ist ein Mix aus verschiedenen Genres und Disziplinen, ein Ort der Begegnung und des Feierns, und bietet jedes Jahr zehn Tage lang Filme, Serien, interaktive Installationen und Virtual-Reality-Projekte. Das GIFF ist der wichtigste Ort für immersive Kunst in der Schweiz und hat sich zu einem der bedeutendsten Events in Europa entwickelt.

Für die 30. Ausgabe will das GIFF seine Kernwerte feiern und gleichzeitig in die Zukunft blicken. In diesem Jahr wurden zwei grosse Projekte ins Leben gerufen: der erste Preis für die erzählerische Virtuosität von Schweizer Serien, der «Swiss Series Storytelling Award», sowie das Programm «Swissphoria», das ikonische Schweizer Werke mithilfe der neuesten technologischen Fortschritte restauriert.

Wie man sich durchs Programm navigiert? Man kann das visuelle Angebot nach Moods filtern. Zur Auswahl unter anderem: Emotions, Debate oder WTF***?.

Event

Am 23. November wird das Zürcher Volkshaus zu einem Zentrum für Frauensolidarität und Empowerment. Die femFuture Zürich ist mehr als nur eine Veranstaltung für Frauen – sie ist eine Bewegung, die inspirieren, vernetzen und stärken soll. Podiumsdiskussionen, moderierte Gespräche und interaktive Workshops sollen Brücken bauen und eine Plattform schaffen, die alle Frauen anspricht.

Literatur

Kay ist schwer verknallt – und schwer erkrankt. Auf den Crush folgt jedes Mal ein Crash, auf starkes Herzklopfen Migräne, auf Knutschen Gliederschmerzen. Während Kay versucht, den Folgen von Long Covid zu entkommen, bringen nur die Sehnsucht nach Aron und der Wunsch nach einem starken, androgynen Körper Linderung. Der Roman «Muskeln aus Plastik» beschäftigt sich mit chronischer Erkrankung und Transness – und der Art und Weise, wie unsere Gesellschaft über «gesunde» Körper nachdenkt und spricht. Gibt es überhaupt eine Sprache für Schmerz? Selma Kay Matter untersucht den Übergang zwischen Lust und Schmerz und findet dabei neue Formen von Care, Intimität und queerem Widerstand. In Basel liest Selma Kay Matter am 17. November aus dem Debüt-Roman – im Apartment Avalon auf einem Sofa. Dazusetzen kann man sich so.

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