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Es ist Mai! Was wir diesen Monat nicht verpassen dürfen

Popkultur

Es ist Mai! Was wir diesen Monat nicht verpassen dürfen

Monat für Monat gibt unser Team Kultur- und Veranstaltungstipps. Dieses Mal mit Lifestyle Editor Linda Leitner.

Musik

Was ist kulturell unerträglicher, als wenn Schauspieler:innen anfangen zu singen? Bei GZSZ-Darsteller:innen kam das nie gut und auch der wildeste Kerl auf Deutschlands Leinwand (Jimi Blue Ochsenkecht) wurde nie echter Gangster-Rapper. Jetzt kommt aber einer, der als Kind bei «Bibi und Tina» mitritt, als Teenie in «Zeiten ändern dich» der junge Bushido war, gerade die Hauptrolle im Netflix-Action-Draufhauer «60 Minutes» spielte – und jetzt sein drittes Album rausgebracht hat. Und hey, der Sound auf «Blessings» ist ganz unverschämter Pop. So, wie man ihn eigentlich uncool zu finden hat.

Das weiss Künstler Emilio Sakraya auch, streut Rap und R’n’B ein und denkt ziemlich sexy und eingängig über seine Höhen und Tiefen der letzten zwei Jahre nach. Und weil seine «Strawberry Eyes» so herrlich high machen und das richtig gut zum Frühling passt, lohnt es sich, dem 27-Jährigen am 17. Mai im Zürcher Komplex 457 mal live zu lauschen. Wer weiss – die Location wird für gewöhnlich auch ohne Emilio immer wahnsinnig heiss  – vielleicht gibts danach ein Strawberry-Eis? Tickets zumindest gibts hier.

Wer seine Frühlingsgefühle noch ein bisschen im Zaum halten kann, geduldet sich musikalisch bis zum Ende des Monats: Mit sechs Shows an fünf Tagen kehrt dann nämlich das Unique Moments Festival in den historischen Innenhof des Landesmuseums Zürich zurück. In schönster Kulisse spielen das australische Geschwisterpaar Angus & Julia Stone, die französischen Electronica-Avantgardisten Air, Hermanos Gutiérrez mit ihrem Western Instrumental Sound, die deutschen Chartstürmer Provinz sowie die preisgekrönte Pianistin Hania Rani und das Electro-Piano-Duo Grandbrothers intime Konzerte unterm Sternenhimmel. Los gehts am 29. Mai, Tickets gibts hier.

Mode

Am Wochenende vom 4. und 5. Mai wirds schön sportlich in Bern: Am Samstag marschieren beim Laufmeter, der «Modeschau uf dr Gass 2024», Models in den neuesten Kollektionen von über zwanzig Schweizer Labels durch die Altstadt – im Kornhausforum können die Brands wie Danz, Nina Yuun oder Viento an beiden Tagen geshoppt werden. Für den Fall, dass auf der Route neben dem Runway jemand hangry wird, bewirten Bars und Cafés schwächelnde Fashion Victims.

Die Schweizer Models und Unternehmerinnen Ronja Furrer und Jenny Bachmann haben mit The Kinship ihr eigenes Modelmanagement gegründet. Am 25. Mai findet im «Kaisin» am Zürcher Talacker das erste offene Casting der Agentur statt; wer nicht gleich zum Bewerben, sondern erst einmal nur zum Fragenstellen oder Zuhören vorbeigehen will, kann auch das tun: Zwischen 15:00 und 16:00 Uhr findet ein Talk statt, bei dem Interessierte The Kinship und das Business kennenlernen und anonym Fragen stellen können. Wir habe vorab mit Ronja Furrer schon mal darüber gesprochen, warum man sich von ihr casten lassen soll. PS: In unmittelbarer Nähe zum Casting findet am selben Tag der annabelle x Miele Swap statt. Hier findet ihr alle Infos zu unserem grossen Mode-Tauschevent.

Kunst

Wenn eine Ausstellung nach dem Prinzip eines Labyrinths gestaltet ist, kuriose Verwandtschaften und unerwartete Begegnungen verspricht und den klingenden Namen «Dialog zwischen einem Kraken und einer Zitronenpresse» trägt, dann ist man schnell überzeugt. Das Mudac, das Musée cantonal de design et d’arts appliqués contemporains in Lausanne, serviert uns gerade einen unkonventionellen Erkundungsgang, der es erstmals gestattet, die Sammlung in ihrer gesamten Bandbreite zu erleben, da zeitgenössische Designobjekte, Glaskunst, Keramik, Grafik und Schmuck gemeinsam zu sehen sind.

Den ganzen Mai bis zum August schlendern wir an Mai-Thu Perrets Keramikkraken und Philippe Starcks Zitruspresse vorbei, passieren Sylvie Godels gestickte Porzellanarbeiten und biegen bei Toots Zynskys Glasfadenschüssel ab – es steht uns dabei ganz frei, eigene Verbindungen unter den Werken herzustellen oder jedes einzeln zu betrachten.

Während im Frühling ja eigentlich die Hüllen fallen, werden die Zürcher Viaduktbögen in Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) ab dem 11. Mai in kunstvoll gestaltete Schutznetze gekleidet. So soll das elende Baugerüst der SBB-Fahrbahnsanierungen, das die zahlreichen Shops in den hübschen Bögen gerade versteckt, verschönert werden. Von humorvollen Halluzinationen bis zu anthropomorphisierten Tieren: Die Studierenden verarbeiten in ihren Visualisierungen die urbane Stimmung des Quartiers.

Wer cheeky Emojis wie den kleinen Pfirsich mag, der sollte jetzt schleunigst nach Uster reisen: In der Bechtler Stiftung hat die schottische Künstlerin Karla Black eine raumfüllende Skulptur installiert, die uns in eine entrückte Welt aus Rosa, softem Orange und Gelb entführt. Blacks flüchtige Werke – seien es von der Decke hängende Papierbänder oder fragile Bodenarbeiten aus hauchdünnen Schichten aus mit Farbpigmenten gemischtem Gipspulver – sind Referenzen an die Minimal- und Konzeptkunst der 1960er und 1970er Jahre. Die Ausstellung läuft noch bis zum 6. Oktober.

Tanz

Von Raven im Club bis hin zu Line Dance auf der Josefwiese: Zürch schwingt Po, Hüften, Arme und was man halt alles so zur Verfügung hat. Das Dance-Festival Zürich Tanzt macht wieder stadtweit die aktuelle Vielfalt lokaler, nationaler und internationaler Tanzkultur erlebbar. Vom 3. bis 12. Mai wird die Stadt zur Bühne  – mit einem dichten Programm aus 40 Bühnenstücken und Performances, sieben Parties, 16 Workshops, 190 Crashkursen und weiteren Formaten wie Workshops und Filmen an rund 30 Locations. Ein Programm, das nicht nur zum Bewegen und Mitmachen animiert, sondern auch Verbindungen zwischen Menschen verschiedener Altersgruppen, (Tanz-)Kulturen, Profis und Amateur:innen knüpft.

Gesellschaft

Anlässlich der Nationalen Aktionstage Behindertenrechte 2024 führt das Zürcher Debattierhaus Karl der Grosse von 23. bis 25. Mai erstmals das Festival InkluVision durch. Drei Tage lang dreht sich alles um das Thema Inklusion und den Artikel 8 der UNO-Behindertenrechtskonvention, der die Bewusstseinsbildung in der gesamten Gesellschaft zum Ziel hat. Die Schwerpunkte des Festivals liegen auf den Bereichen Beruf, Familie und Freizeit. Das facettenreiche Programm hält für alle etwas bereit, von Workshops und Podien über Austauschräume bis zu Lesungen und einer Konferenz.

Handwerk

Kraft voraus für die zweite Edition: Vom 27. Mai bis zum 1. Juni lockt die Craft Week in Zürich erneut mit einer Überdosis Inspiration, Kreativität und Austausch. Gehosted wird der Event von Maison Shift, einem physischen und virtuellen Zuhause für Modeschaffende und Makers in der Schweiz. Im Fokus der Workshopwoche stehen ein spielerischer und forschender Zugang zu textiler Achtsamkeit. Die Workshops werden von Designer:innen geleitet, die in ihrer eigenen Praxis traditionelle handwerkliche Techniken aufnehmen und diese in einen zeitgenössischen Kontext überführen. So entstehen Angebote und Produkte, die einen Weg in unser tägliches Leben finden. Flicken wird zum Gestaltungselement für ausgetragene Pullis, gestrickt wird mit typografischen Motiven und figürliches Zeichnen wird zum abendfüllenden Happening.

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