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Es ist Januar! Was wir diesen Monat nicht verpassen dürfen

Es ist Januar! Was wir diesen Monat nicht verpassen dürfen

  • Text: Vanja Kadic
  • Bilder: ZVG, Niko Tavernise, A24, DCM Film Distribution; Collage: annabelle

Monat für Monat gibt unser Team Kultur- und Veranstaltungstipps. Dieses Mal mit Co-Leiterin Digital Vanja Kadic.

Film

Im Januar kommen gleich mehrere Filme ins Kino, die ich am Zurich Film Festival gesehen habe und grossartig fand. Einer davon ist Halina Reijns «Babygirl»: Nicole Kidman spielt darin – grossartig, obviously – Romy, die CEO eines Unternehmens. Sie ist eigentlich glücklich verheiratet mit einem erfolgreichen Theaterregisseur (Antonio Banderas) und hat zwei Teenie-Kids. Doch als in ihrer Firma der Praktikant Samuel (Harris Dickinson) anfängt, ändert sich plötzlich alles, denn die beiden beginnen eine Affäre, mit der Romy sowohl ihre Ehe als auch ihre Karriere aufs Spiel setzt. Spannender Erotikthriller mit tollem Soundtrack (ihr werdet danach nur noch George Michaels «Father Figure» hören wollen, garantiert). «Babygirl» ist ab 30. Januar 25 im Kino zu sehen.

Ich hab schon lange nicht mehr so bei einem Film geheult: Das Leben im Hier und Jetzt geniessen und jeden Moment auskosten, das will Almut (love love love: Florence Pugh) in «We Live In Time», nachdem sie eine schlimme Diagnose erhält. Sowohl Almut als auch ihr Partner Tobias (Andrew Garfield) werden auf eine harte Probe gestellt. Das Drama von John Crowley berührt und regt zum Nachdenken über Vergänglichkeit an. Nicht verpassen! «We Live In Time» ist ab 9. Januar 25 im Kino zu sehen.

Und gleich noch ein Filmtipp von mir, der graue Januar schreit schliesslich nach einem Kinobesuch. In «Heretic» missionieren sich die beiden Mormoninnen Schwester Barnes (Sophie Thatcher) und Schwester Paxton (Chloe East) von einer Tür zur nächsten. Auch Mr. Reed (gruselig gut: Hugh Grant) öffnet seine Tür und bittet die beiden jungen Frauen herein. Schnell merken die zwei, dass der freundliche Fremde eine düstere Seite hat und etwas nicht stimmt – sie sind in seinem Haus gefangen und ein Katz-und-Maus-Spiel beginnt. Der Thriller läuft bereits im Kino.

Die Solothurner Filmtage feiern vom 22. Januar bis 29. Januar 25 ihr 60. Jubiläum mit einer grossen Retrospektive über die Jura-Landschaft. Im Sonderprogramm «Imaginaires du Jura» sind über 30 Filme aus elf Jahrzehnten zu sehen, die alle im Jurabogen gedreht wurden. In einer Zusammenarbeit zwischen den Filmtagen und dem Kunstmuseum Solothurn gibt es vom 19. Januar bis 4. Mai 25 ausserdem die thematische Ausstellung «Jurabilder» zu sehen. Das gesamte Programm der Solothurner Filmtage findet ihr hier.

Kunst

Hauser & Wirth St. Moritz zeigt mit «Jean-Michel Basquiat. Engadin» die erste Einzelausstellung mit Bildern von Jean-Michel Basquiat, die während seiner zahlreichen Aufenthalte in der Schweiz entstanden sind oder von diesen Besuchen inspiriert wurden. Denn zur Schweiz hatte der New Yorker Künstler eine besondere Verbindung, die ihren Anfang mit seiner ersten Ausstellung in der Galerie Bruno Bischofberger 1982 in Zürich nahm. Danach besuchte Basquiat die Schweiz mehrmals, verbrachte Zeit in St. Moritz, Zürich oder im Appenzell. Besonders faszinierte ihn das Engadin. Die Ausstellung ist noch bis 29. März 25 zu sehen.

Diese Ausstellung habe ich mir für einen kalten Tag irgendwann im Januar vorgenommen: Im Kunstmuseum St. Gallen wird bis 9. März 25 das Werk von Anne Marie Jehle (†2000) gezeigt. Die österreichisch-liechtensteinische Künstlerin, die in den Siebzigerjahren international bekannt wurde, setzte sich mit gesellschaftlichen Strukturen und Machtverhältnissen auseinander und befasste sich insbesondere mit weiblicher Identität und Rollenbildern. «Anne Marie Jehle – Jeder Spiesser ein Diktator» umfasst verschiedene Medien wie Skulptur und Installation, Malerei, Zeichnung, Fotografie und Text.

Interaktive Zugänge zur klassischen Kunst: Für die Serie «Pixels & Patina» entwickeln Studierende des Studienganges Visuelle Kommunikation digitale Interpretationen von Kunstwerken aus der Sammlung des Kunstmuseums Thun. Die Serie, die in Zusammenarbeit mit der Hochschule der Künste Bern entstand, untersucht die Begegnung von traditioneller Kunst mit digitalen Medien. Nun ist das erste Projekt «Virtual Echo: Werke der Sammlung im Virtuellen Raum» zu sehen – die Werke sind bis 16. März 25 ausgestellt.

Musik

Die neue Zürcher Plattform «Sonic Matter» lädt dazu ein, gemeinsam experimentelle Musik zu entdecken. Die Online-Plattform und das gleichnamige Festival in Zürich bietet für Zuhörer:innen und Künstler:innen Raum für die Auseinandersetzung mit Klang. Das nächste «Sonic Matter»-Festival findet vom 30. Januar bis 2. Februar 25 in verschiedenen Locations in der Stadt statt, das gesamte Programm findet ihr hier.

Literatur

Anja Glover setzt sich in ihrem Debüt «Was ich dir nicht sage» mit ihrer eigenen Geschichte und den Strukturen von Rassismus auseinander. Die Soziologin und Antirassismus-Expertin beschreibt darin etwa, wie Schweizer:innen sich weigern, das Thema Rassismus ernstzunehmen – und welche gesundheitlichen Folgen Diskriminierung haben kann. Am 16. Januar 25 liest sie im Stellwerk Bern. Unser Interview mit Anja Glover findet ihr übrigens hier.

Genuss

Als «Temporary Refreshment Club» bezeichnet sich The Lobby 6: In der Zürcher Pop-up-Bar geniessen Besucher:innen direkt an der Bahnhofstrasse noch bis 8. Februar Cocktails zu Musik von lokalen DJs – in David-Lynch-mässiger Atmosphäre umgeben von rotem Samt und Neonlichtern.

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