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Es ist Februar! Was wir diesen Monat nicht verpassen dürfen

Es ist Februar! Was wir diesen Monat nicht verpassen dürfen

Monat für Monat gibt unser Team Kultur- und Veranstaltungstipps. Dieses Mal mit Redaktorin Sandra Brun.

Schauspiel

Ich liebe die Märchen meiner Kindheit (aka die Disney-Filme, die ich alle mindestens fünfmal gesehen habe), aber allzu oft nerve ich mich heute über das Streben nach Glück in Form eines Prinzen. Statt die Liebe des Prinzen sucht «Die kleine Meerjungfrau» im Schauspielhaus Zürich (mehrere Vorstellungen im Februar) in der Interpretation von Bastian Kraft ihr Glück im Meer – endlich! Die altbekannte Geschichte dreht sich um Transformation, um verschwimmende (Körper)grenzen, um sich auflösende (Geschlechter)rollen. Mit Spieler:innen aus dem Ensemble und Stars aus der Schweizer Drag Szene verfliessen in Krafts Interpretation Erlebtes und Märchen genauso wie Drag und Schauspiel zu einer fluiden feenhaften Fantasie. Ich freue mich jetzt schon auf das Spektakel.

Kunst

Sie habe in den letzten zehn Jahren ihres künstlerischen Schaffens immer mehr rausgezoomt, sich immer mehr auf das grosse Ganze konzentriert, sagte Louisa Gagliardi in einem Interview zu ihrer letzten Solo-Ausstellung. Sie begann mit Nahaufnahmen und Porträts, heute schaut sie von weitem auf Szenen. Nun zeigt das MASI Lugano mit «Louisa Gagliardi: Many Moons» erstmals in einem Schweizer Museum eine grosse Soloausstellung mit neuen Werken. Sie verbindet in ihrer Arbeit digitale Technologie mit traditionellen Maltechniken und lässt ihr Unterbewusstsein die Themen und Welten bestimmen, die sie kreiert. Die Ausstellung läuft ab dem 16. Februar.

Ausstellung

Ich schreibe diesen Tipp mit einem gebrochenen, langsam heilenden Zeh und einem grossen Bewegungsdrang, der sich aktuell nur unbefriedigend ausleben lässt. Selten wollte ich so dringend tanzen gehen, wie aktuell gerade! Umso mehr freue ich mich auf die Ausstellung «Dance!» im Museum für Kommunikation in Bern. Sie erkundet, warum wir eigentlich tanzen, was uns zum Bewegen bringt, wie Tanz mit Jugendkulturen verknüpft ist und wieso er uns glücklich macht. Noch bis zum 20. Juli.

In der Photobastei in Zürich findet zurzeit die Veranstaltungsreihe «Substanzen jetzt.» zu psychoaktiven Substanzen statt. Dabei geht es um Psychedelika, aber eben nicht nur als Freizeit- und Partydrogen, sondern auch als therapeutisches Mittel. Am 26. Februar dreht sich alles um Microdosing; weitere Veranstaltungen jeweils am letzten Mittwoch des Monats bis im April.

Performance

Tanzend, aber optional auch sitzend oder liegend in einem Raum voller weicher Stoffe kann man in die Klangreise von Kim de l’Horizon und Ramón Oliveras eintauchen und die Musik spüren. In «A Certain Darkness Is Needed to See the Stars» erforschen die Künstler:innen am 7. und 8. Februar in der Zürcher Gessnerallee die grossen Fragen über Leben und Tod mithilfe von Trommelritualen, Techno-Rave und Spoken Word. Ganz nach dem Motto: «To be blessed in death, one must learn to live. To be blessed in life, you must learn to die.»

Literatur

Das Literaturhaus Zürich lädt am 23. Februar zum Gespräch «Arm sein in der reichen Schweiz» über die verschiedenen Facetten von Armut. Sara Winter Sayılır, Co-Redaktionsleiterin des Strassenmagazins Surprise, spricht mit vier Gäst:innen über deren Erlebnisse: Fany Flores S. und Juliana Lähns, die beide in Sans-Papiers-Kollektiven tätig sind. Sowie André Hebeisen und Urs Habegger, die beide nach Krankheiten ihre Jobs verloren, an den Rand der Gesellschaft gerieten und heute auf sozialen Stadtrundgängen und in Büchern ihre Geschichte teilen.

Konzert

Wem wie mir der Sommer auch noch in viel zu weiter Ferne liegt, empfehle ich eins der Konzerte von Valentino Vivace diesen Monat. Ich hab den Tessiner letztes Jahr unverhofft am Zürich Openair entdeckt. Es war eins dieser Konzerte, das einen quer über den Festivalplatz hinweg in seinen Bann zieht und das man sich einfach unbedingt anschauen will – Italo-Disco-Vibes und Sommerferien-Feeling sei Dank (ich meine, hört mal rein). Mit «Discoteca Vivace» macht er etwa Halt in Neuchâtel (am 14. Februar), Luzern (am 15.) oder Basel (am 22.), alle weiteren Tourstopps findet ihr hier.

Food & Drinks

Italo-Vibes gibt es auch in der neuen «Olo Bar» in Winterthur, wo neben viel Wein-Auswahl auch Cocktail-Klassiker serviert werden. Und Snacks. Spontaner Hunger nach ein, zwei Gläsern wird mit handgerollter Pasta und selbst gebackener Focaccia aus lokalen Zutaten gestillt. Und wem es hier gefällt, sollte die Gastgeber:innen auf dem Schirm behalten: Diesen Frühling eröffnen sie im historischen «Sunnegg» in Oberwinterthur ihr neues Restaurant. Name noch streng geheim, stay tuned. Und schaut hier rein, wenn ihr noch weitere Winterthur-Tipps sucht.

Als Vegetarierin verspüre ich wahnsinnig selten Neid auf Fleischtiger:innen. Eine Ausnahme: Die fast durchgehende Begeisterung für Fried Chicken, die ich gefühlt von überall her wahrnehme. Dieser Tipp geht also vielmehr an euch Fleischfreund:innen da draussen, als an mich und meine Vegi-Crew. Im «Lulu’s Fried Chicken» soll es das sensationellste frittierte Poulet Zürichs geben. Aber ihr müsst euch beeilen, nur noch bis Ende Februar lassen sich dort Fried Chicken Stückchen ins Brot klemmen oder sogar im Fondue tunken.

Streaming

Der Serienkracher «White Lotus» geht in die dritte Runde. Nach Hawaii (Staffel 1) und Sizilien (2) sind wir diesmal im «White Lotus»-Resort in Thailand zu Gast und spielen als Zuschauer:innen erneut Mäuschen, um zu sehen, was den Superreichen dort an Intrigen, Dramen und yes, auch in der dritten Staffel, Todesfällen widerfährt. Am 17. Februar gehts auf Sky los – Zeit genug also für diejenigen, die Staffel 1 und 2 noch nachbingen wollen.

Kino

Ein Wiedersehen mit alten Freund:innen ist ja oft ein Feuerwerk an Emotionen, man freut sich, ist gerührt, neugierig, emotional etwas verklärt und nostalgisch. Und ja, es gibt auch Konflikte, man ist mal genervt. Genauso geht es mir mit Filmfiguren, die mich schon einen Grossteil meines Lebens begleiten – wie Bridget Jones. Die alten Filme sind wahrlich nicht nur gut gealtert, trotzdem freue ich mich immer, Bridget wiederzusehen. Und sie im neuen Film auf Dating-Eskapaden im Zeitalter von Tinder und Co. zu begleiten. «Bridget Jones – Mad About The Boy» läuft ab 14. Februar im Kino.

Event

Ein Spektakel, bei dem nicht nur Champagner auf Eis gelegt wird: Wenn die Pferde am «White Turf» über den zugefrorenen See rasen, trifft sich Jahr für Jahr die High Society in St. Moritz. Und da gibts einiges zu sehen: Skikjöring zum Beispiel, eine irgendwie ulkige Art Wasserski am Pferd. Ausserdem Trab- und Galopprennen und extravagante, sündhaft teure Winter-Looks. Für schlappe 25 Franken können am 2., 9. und 16. Februar auch Normalsterbliche vorbeikommen und glotzen, wetten oder einfach in der Sonne das Glas zum verschneiten Berge heben. Wer nun denkt, das Publikum wäre unter der Pelzmütze ganz runzlig, irrt: An den Family Days am 8. und 15. Februar jagen junge Nachwuchsathlet:innen über die perfekt präparierte Renngerade. Besonders cute: das Pony-Rennen. Und dass der Eintritt dann gratis ist.

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