Elmore Leonard ist 83, hat 5 Kinder, 9 Enkel und schreibt wie ein junger Gott.
Jack Foley und der virile Kubaner Cundo Rey sind Road Dogs, wie man Knastkumpel nennt, die sich gegenseitig den Rücken freihalten. Weil Rey eine spitzenmässige Anwältin hat und sie an Foley vermittelt, ist Foley bald frei – einen Monat früher als Rey. Der bringt seinen Kumpel in einem seiner Häuser in Venice Beach unter. Foleys neue Nachbarin Dawn Navarro – verrucht, lässig und mit hellseherischen Fähigkeiten begabt – ist Reys Ehefrau. Und Foley ein ansehnlicher Bursche, der schon mal weibliche Detectives verführt, die ihn verknacken wollen. Navarro will ihren Ehemann um seine Millionen erleichtern und versucht Foley auf ihre Seite zu ziehen. Der schwankt nun zwischen Loyalität und Verrat.
Wunderbarer, schneller Lesespass, der wie ein Gangster-Inside-Hollywood-Genrefilm wirkt. Das hat seinen Grund: Elmore Leonard ist nicht nur ein begnadeter Schriftsteller («der grösste lebende Krimischreiber», so die «New York Times»), sondern auch Drehbuchautor («Get Shorty!», «Out of Sight»).
Elmore Leonard: Road Dogs. Eichborn-Verlag, Frankfurt am Main 2010, 304 S., ca. 31 Fr.