Werbung
Dickicht der Mutmassungen: Kunst von Mariana Castillo Deball

Kultur

Dickicht der Mutmassungen: Kunst von Mariana Castillo Deball

  • Redaktion: Claudia SennText: Dietrich Roeschmann

Meisterwerk oder Schund? Mariana Castillo Deball auf Spurensuche.

Kunst erklärt sich selten von selbst. Aber das ist nicht schlimm, denn dafür gibt es ja Experten. Das Problem: Je älter ein Kunstwerk ist, desto mehr Experten haben schon daran herumgedeutet. Haben eigene Ideen hineingelesen, es zu Staatskunst geadelt oder als Schund zensiert – bis am Ende manchmal eine dieser seltsam verworrenen Erzählungen herauskommt, die Mariana Castillo Deball so liebt.

Die junge Mexikanerin hat ein Faible für die Mythen, die die Wissenschaft auf ihrer Suche nach «Wahrheit» hervorbringt. In komplexen, oft wunderbar sinnlichen Installationen nimmt sie die Spur dieser stillen Post der Kulturgeschichte auf und folgt ihr durch das Dickicht der Mutmassungen und Missverständnisse bis zu ihren Ursprüngen zurück.

Erst kürzlich wurde die Künstlerin mit dem Zurich Art Prize ausgezeichnet, nun sind ihre Abenteuertrips ins Reich der Deutung in einer grossen Soloschau zu sehen.

Mariana Castillo Deball, Haus Konstruktiv, Zürich, 28. 9. bis 18. 11.