Sie sind gefeierte Stars der Indie-Szene: Sierra und Bianca Casady von Coco Rosie. Das neue Album des skurrilen US-Duos hört sich an wie ein schaurig-schönes Märchen.
Jedes Album der Schwestern Bianca und Sierra Casady gleicht einer Reise zurück in die Kindheit, in eine Fantasiewelt, die von Alice im Wunderland, Spieluhren und Spukgeschichten beseelt ist. In den Mystery-Songs des Duos treten Tiere, Fabelwesen und sprechende Bäume auf, untermalt von alptraumartigen Klangspuren. So tanzen in «Hopscotch», dem dritten Song ihres neuen Albums «Grey Oceans», ein Ragtimepiano, eine helle Flöte und ein Kinderreim einen Reigen, bis das bizarre Treiben von einem nervösen Drum’n’Bass-Rhythmus zerschnitten wird und in eine schamanistische Beschwörungsformel mündet. Zu den musikalischen Geisterbahnfahrten passt der Voodoo-Gesang der ungleichen Schwestern aus Brooklyn wie die Faust aufs Auge. Die virtuose Sierra wechselt mit ihrer verbjörkten Opernstimme spielend vom Elfen- ins Furienregister. Bianca dagegen speit Gift und Galle im Stil einer boshaften Märchenhexe. Im Duett klingt das dann wie die Schöne und das Biest.
Coco Rosie: Grey Oceans (Irascible)