Liebe & Sex
Zehn Orte, an denen Sie nicht Sex haben müssen – egal was Hollywood sagt
- Text: Kerstin Hasse; Fotos: Unsplash, Pexels, iStock
Sex im Flugzeug? In der Dusche? Im Zelt? Wir finden: Meist sind die vermeintlich aufregendsten Orte, um Sex zu haben gleichzeitig auch die mühsamsten.
Es ist kein Geheimnis, dass Sex in Kinofilmen meist eleganter aussieht als in der Realität. Auf der Leinwand ist alles schön ausgeleuchtet und perfekt choreografiert. Schöne Menschen, die sich schön bewegen, keine Schweissperle zu viel, keine roten Wangen oder verrutschten Gesichtszüge. Keine seltsamen Geräusche, alles smooth und sexy. Aber nicht nur die Darstellung weicht von der Wirklichkeit ab, sondern auch die technische Umsetzbarkeit. Sex in der Umkleidekabine, im Taxi, im Lift, alles schon im Kino gesehen – und vielleicht auch schon selbst ausprobiert.
Dann merkt man meist, dass diese vermeintlich aufregenden Orte, um Sex zu haben, vor allem eines sind: unbequem, umständlich und unsexy. Wir haben zehn Orte ausgesucht, die einem in der Popkultur gern als vielversprechende Spielplätze versprochen werden, die aber eigentlich nichts taugen. Klicken Sie sich durch die Bildergalerie, und diskutieren Sie mit!
1.
Wahrscheinlich haben die Filmstudios einfach grössere Badewannen. Unsere Schweizer Wannen sind schon für eine Person recht eng. Irgendein Wasserhahn bohrt sich einem in den Rücken, ausserdem ist es rutschig, und es scheint, als hätten alle Beteiligten plötzlich mehr als zwei Beine und zwei Arme, denn irgendein Körperteil ist immer im Weg. Und das mit der Wassermenge ist auch so eine Sache: Zu viel Wasser heisst Überschwemmung im ganzen Bad, zu wenig Wasser bedeutet Hühnerhaut. Ausserdem – und das gilt für alle Liebesspiele unter Wasser – gilt zu beachten: Wasser ist kein gutes Gleitmittel. Feucht ist nicht immer gleich feucht.
2.
Kochen ist eine leidenschaftliche Sache. Zwischen dem Würfeln der Tomaten und dem Hacken des Basilikums können die Emotionen schon mal hochkochen. Die ganze Sache auf der Küchentheke durchzuziehen, scheint uns fast unmöglich. Vielleicht liegt auch das an den Schweizer Küchen, denn die «Chuchichäschtli» sind im Weg. Ausserdem ist es seltsam, sich neben der brodelnden Tomatensauce zu lieben. Gegen ein Schäferstündchen am Küchenboden spricht eigentlich nichts – vorausgesetzt er ist einigermassen sauber. Wichtiger Tipp für Sex während oder nach dem Kochen: Hände waschen – also davor und danach. Chili brennt nicht nur in den Augen.
3.
Ach von wegen «legen Sie den extra starken Spülgang ein». Wir sind überzeugt, die Behauptung, dass all das Ruckeln den Sex toller macht, ist eine Urban Legend.
4.
Das zweite rutschige Vergnügen. Wir sind uns sicher, dass Sex unter der Dusche gut funktionieren kann – wenn die Körpergrössen der Teilnehmer es erlauben. Oft ist es aber ein mühsames Heben und Stemmen, und irgendjemand hat immer kalt oder den Wasserstrahl im Gesicht oder Shampoo in den Augen. Wir empfehlen eine warme gemeinsame Dusche und dann ein gemeinsames Abtrocknen im Bett.
5.
Der sogenannte Mile High Club vereinigt Leute, die über den Wolken Sex hatten. Wir kennen Mitglieder und wissen: Wenn man es dann mal schafft, sich unauffällig in der Flugzeugtoilette zu treffen, folgt ein Zwängen und Drängen auf extrem engem und recht hässlichem Raum. Wir heben lieber auf dem Boden ab.
6.
Leute, Leute, überall Leute. Und wenn keine Leute, dann kleine, kleine Sessel.
7.
Die Fantasie ist immer die gleiche: Leidenschaftlich wird die Tischplatte leergeräumt, um sich dann zwischen Papierbergen und Kugelschreibern zu lieben. Bequem ist anders, vor allem aber ist das mit dem schwungvollen Leerräumen des Schreibtisches in der Realität nicht so einfach – weil darauf ein teurer Computer, ein piksiger Kaktus und eine 2-Liter-Wasserflasche steht.
8.
Ein Festival, ein Zelt, eine bisschen Alkohol. Klingt nach einem guten Plan? Na ja, es kommt wohl auf den Alkoholpegel an. Denn alles, was man sonst schon am Zelten mühsam findet,wird beim Sex noch viel anstrengender: kein Platz, die Hitze, der harte Boden, das undichte Zeltdach, durch das es stetig tröpfelt. Mitten auf dem Zeltplatz Sex zu haben, erfordert zudem Mut. Denn der nächste Morgen, bei dem man den Kopf verkatert und leicht beschämt aus dem Zelt steckt und den Nachbarn nett grüssen muss, kommt bestimmt.
9.
Mit dem Sand verhält es sich ein bisschen so wie mit dem Wasser. Plötzlich ist er überall. Wirklich Überall.