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Von Vorbräunen bis Parfumflecken: 10 Mythen über Sonnenschutz

Von Vorbräunen bis Parfumflecken: 10 Mythen über Sonnenschutz

Dass die Sonne mit Vorsicht genossen werden sollte, ist hinlänglich bekannt – und doch halten sich hartnäckig Fehlinformationen. Wir räumen endgültig auf damit.

1.

Vorbräunen schützt vor Sonnenbrand

Vor den Ferien ein paar Mal ins Solarium, um sich dann mit vermeintlich «trainierter» Haut in die Sonne zu legen: So lautet die Devise vieler. Doch jede Sonnenexposition ist für die Haut schädlich und beschleunigt die Hautalterung – die Haut bereits vor dem ferienbedingten Sonnenbaden zu strapazieren, ist also nicht zu empfehlen.

 

Wer jetzt einwenden möchte, dass Bräune doch gegen Sonnenbrand schütze: Der hauteigene Schutzmechanismus nützt nicht effektiv genug, um eine zusätzliche Schädigung der Haut in Kauf zu nehmen. Zudem ist die UVA-Strahlung im Solarium deutlich stärker als Sonnenlicht, löst in der Haut enormen Stress aus und lässt sie vorschnell altern.

 

Also lieber sich regelmässig und gut eincrèmen in den Ferien, um diese ohne Sonnenbrand geniessen zu können. Geht es beim Vorbräunen eher darum, schon mit leicht sommerlicher Bräune am Strand oder in der Badi aufzutauchen, ist Selbstbräuner eine gute und vor allem gesunde Alternative zum Solariumbesuch.

2.

Es reicht, am Morgen Sonnenschutz aufzutragen

Sonnenschutz ist ein unverzichtbarer Bestandteil unserer täglichen Hautpflege, besonders in den sonnigen Monaten. Viele Menschen glauben jedoch, dass ein einmaliges Auftragen von Sonnencrème ausreicht, um damit den ganzen Tag geschützt zu sein. Das ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Denn die Schutzwirkung von Sonnencrèmes ist begrenzt und wird durch verschiedene Faktoren beeinf lusst. UV-Filter im Produkt können durch Sonnenlicht, Wasser oder Schweiss abgebaut werden, sodass der Schutz im Laufe des Tages nachlässt – selbst wenn die Crème auf der Haut noch sichtbar ist.

 

Aktivitäten im Freien wie Schwimmen oder Sport tragen dazu bei, dass der Sonnenschutz abgetragen wird, auch bei wasserfesten Produkten, die nach längerer Zeit im Wasser oder bei starkem Schwitzen ebenfalls an Wirksamkeit verlieren. Auch Reibung durch Berühren, Abwischen mit Handtüchern oder durch das Tragen von Kleidung kann den Schutz abbauen, ohne dass wir es bemerken.

 

Zudem sind UVA- und UVB-Strahlen auch an bewölkten Tagen präsent, weshalb regelmässiges Nachcrèmen auch dann notwendig ist – besonders bei empfindlicher Haut oder reflektierenden Oberflächen in der Nähe wie Wasser, Sand oder Schnee. Expert:innen empfehlen, den Sonnenschutz alle zwei Stunden sowie nach dem Schwimmen oder starkem Schwitzen erneut aufzutragen. So bleibt die Haut optimal vor schädlichen UV-Strahlen geschützt und das Risiko von Sonnenbrand sowie langfristigen Hautschäden wird deutlich reduziert.

3.

Nur gebräunte Haut ist attraktiv

Vor etwa einem Jahrhundert wandelte sich in der westlichen Welt das Schönheitsideal: Prominente und Modeikonen wie Coco Chanel machten die Sonnenbräune populär. Eine gebräunte Haut wurde zunehmend als Symbol für Wohlstand und Freizeit interpretiert, da sie darauf hindeutete, dass jemand die Möglichkeit hatte, Zeit im Freien zu verbringen.

 

Bis dahin galt Blässe als Inbegriff von Eleganz, Reichtum und gesellschaftlichem Status: Nur wohlhabende Menschen und Adlige konnten es sich leisten, sich vor der Sonne zu schützen und nicht im Freien zu arbeiten. Die Blässe wurde mit Reinheit, Unschuld und Noblesse assoziiert, während gebräunte Haut mit der Unterschicht in Verbindung gebracht wurde, die viel draussen tätig war.

 

Inzwischen weiss man, dass gebräunte Haut tatsächlich strapazierte Haut ist, die durch UV-Strahlung angegriffen und geschädigt wurde und sich durch Bräune zu schützen versucht.

4.

Mit LSF 50 wird man nicht braun

Zuerst einmal zur Erklärung, was es mit dem Lichtschutzfaktor 50 auf sich hat: Die persönliche Eigenschutzzeit der Haut ist abhängig vom Haut-Phototyp. Die einfache Faustregel lautet: Je heller Teint und Haar, desto weniger lange kann sich die Haut selbst vor der Sonne schützen. Das geht von fünf bis zehn Minuten bei sehr empfindlicher, heller Haut bis zu höchstens 45 Minuten bei dunklerem Teint.

 

Sonnencrème mit LSF 50 verlängert diese Schutzzeit um das Fünfzigfache. Bei einem hellen Hauttyp ergibt das einen Schutz von höchstens 500 Minuten, also etwas mehr als acht Stunden. Der Lichtschutzfaktor gibt aber auch Auskunft darüber, wie viele UVB-Strahlen auf die Haut treffen.

 

Bei LSF 30 sind es etwa drei Prozent, bei LSF 50 etwa zwei Prozent – der Unterschied mag nach wenig tönen, doch der tiefere Lichtschutzfaktor lässt um die Hälfte mehr Strahlen durch und schützt die Haut so signifikant schlechter vor Sonnenbrand. Braun wird man trotzdem, einfach langsamer – und schonender.

5.

Nur Kleinkinder brauchen UV-Shirts

Sonnenschutzkleidung wurde speziell dafür entwickelt, die Haut vor schädlichen UV-Strahlen zu schützen. Die UV-Schutzklasse der Kleidung wird als UPF (Ultraviolet Protection Factor) angegeben. Wie bei Sonnencrème gilt auch hier die Faustregel: Je höher die UPF-Zahl, desto höher der Sonnenschutz; empfohlen wird ein UPF von 40 und mehr.

 

Wem das wenig sagt: Ein Baumwollshirt verfügt über einen UPF von 10, wird es nass, sinkt der Wert auf 3. Den Schutz erlangt UV-Kleidung dank eines speziellen Gewebes. Sie eignet sich besonders für sonnenempfindliche Personen, zu denen natürlich auch Babys und Kinder gehören, deren Haut sich noch viel weniger selbst schützen kann. Empfehlenswert ist hier speziell Schwimmkleidung, welche die Kleinen beim Baden schützt.

 

Aber auch Erwachsene können von Sonnenschutzkleidung profitieren: Gerade, wer zwischen 11 und 14 Uhr baden und schwimmen geht oder dies in tropischen Gefilden tut, schützt seine Haut so am allerbesten. Um die UV-Kleidung möglichst lange und wirkungsvoll verwenden zu können, empfiehlt sich eine Pf lege mit mildem Waschmittel und tiefen Temperaturen von 30 Grad sowie anschliessendem Lufttrocknen, da die Schutzeigenschaften der Kleidung andernfalls verloren gehen können.

6.

Kopfhaut und Haare benötigen keinen Sonnenschutz

Sonnenstrahlen treffen von oben senkrecht auf den Kopf – wer am Ende eines sonnigen Tages schon mal einen leuchtendroten Scheitel im Spiegel erspähte, weiss, wie schmerzhaft der ist. Und auch wenn sie nicht gleich verbrannt wird, kann die Kopfhaut durch UV-Strahlen austrocknen.

 

Leider schützen Haare sie nur mässig vor UV-bedingten Schäden. Die Strahlen schädigen neben der Kopfhaut auch das Haar, indem sie das Keratin angreifen, was in der Folge zu Trockenheit, Spliss und Haarbruch führt. Den effektivsten Schutz bietet eine Kopfbedeckung – mit dem netten Nebeneffekt, dass auch das Gesicht weniger Strahlen abkriegt.

 

Alternativ bietet sich auch ein leichter Sonnenspray an, welcher das Haar weder beschwert noch fettig macht. Oder aber man verwendet Haarpflegeprodukte mit UV-Filter, welche zugleich die Kopfhaut schützen. Hier empfehlen sich besonders Leave-in-Sprays.

7.

Parfum macht Pigmentflecken

«Ja nicht mit Parfum in die Sonne» lautete die Devise früher, denn einige in Parfums enthaltene ätherische Öle können die Lichtempfindlichkeit der Haut verstärken – es kann zu einer Hyperpigmentierung, sprich zu braunen Flecken auf der Haut kommen. Aber keine Sorge: Parfums sorgen nicht automatisch für Pigmentf lecken, schon gar nicht die neueren Düfte.

 

Während früher vor allem zitrische Öle, darunter besonders Bergamotte-Öl gefürchtet waren, werden heute keine oder nur noch geringe Dosen sogenannter photosensibler Öle in Parfums verwendet. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, trägt das Parfum im Sommer lieber auf die Kleidung auf, anstatt auf die Haut.

8.

Sonnenschutz macht Pickel

Besonders bei empfindlicher Haut oder bei Menschen, die zu Akne neigen, können bestimmte Öle, Duftstoffe oder chemische Filter in Sonnenschutzprodukten tatsächlich Pickel verursachen. Auch zu viel Crème oder eine ungenügende Reinigung am Ende des Tages kann verstopfte Poren zur Folge haben.

 

Aber das muss nicht sein: Um Pickel zu verhindern, sollte man auf nicht-komedogene Sonnencrèmes setzen, die speziell für unreine oder empfindliche Haut entwickelt wurden. Es hilft auch, Produkte mit mineralischen Filtern wie Zinkoxid oder Titandioxid zu wählen, da diese die Haut weniger reizen.

 

Vor der Anwendung sollte man die Haut reinigen, um überschüssigen Talg und Schmutz zu entfernen. Nach dem Sonnenbad und abends ist es ebenfalls wichtig, die Haut gründlich zu reinigen, um Rückstände zu entfernen.

9.

Man kann alle Pflegeprodukte auch in der Sonne verwenden

Nicht alle Pf legeprodukte für das Gesicht sind für die Anwendung in der Sonne geeignet. Im Gegenteil: Einige Inhaltsstoffe können die Haut empfindlicher gegenüber Sonnenlicht machen oder unter Sonneneinstrahlung sogar zu Hautirritationen führen.

 

Produkte mit Retinol oder Säuren wie AHA oder BHA etwa machen die Haut lichtempfindlicher. Sie sollten im Sommer nur nachts angewendet werden. Tagsüber lieber Produkte auftragen, die für die Anwendung bei Sonnenlicht geeignet sind. Vitamin C beispielsweise unterstützt die Haut sogar, die schädliche Wirkung der UV-Strahlen besser abzuwehren.

 

Auf jeden Fall immer einen Sonnenschutz mit einem ausreichenden Lichtschutzfaktor über der Pflege verwenden, um die Haut zu schützen. Wer unsicher ist, welche Produkte sich mit der Sonne vertragen und welche nicht, sollte sich dermatologisch beraten lassen.

10.

Selbstbräuner macht die Haut orange

Nur künstliche Bräune ist gesunde Bräune. Wer aber befürchtet, Selbstbräuner lasse einen gleich aussehen wie der amerikanische Präsident, irrt: Für dieses Vorurteil gibt es seit vielen Jahren keine Grundlage mehr.

 

Die meisten Selbstbräuner enthalten zwar immer noch Inhaltsstoffe wie Dihydroxyaceton (DHA), das mit den oberen Hautschichten reagiert und eine bräunliche Färbung erzeugt, aber die Rezepturen heute sind viel feiner abgestimmt und ergeben ein durchaus natürliches Ergebnis.

 

Wichtig ist es, die Haut vorher gut zu reinigen und den Selbstbräuner sparsam und ebenmässig aufzutragen, eventuell mit einem Handschuh, und die Anweisungen auf der Verpackung genau befolgen. Zudem ist es hilfreich, die Haut vorher zu peelen, um abgestorbene Hautzellen zu entfernen. Mit der richtigen Anwendung kann man eine schöne, natürliche Bräune ganz ohne Orange-Stich erzielen, die einige Tage anhält.

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