Heute beginnt die letzte Phase des Mercury Retrograde für 2020. Was bedeutet das und wie übersteht man die Zeit? Wir klären auf.
Es ist immer das Gleiche: Mein Smartphone spinnt, der Drucker gibt den Geist auf, Menschen aus der Vergangenheit melden sich – völlig unerwartet – wieder bei mir oder ich laufe ihnen im Coop plötzlich über den Weg. Schlechte Laune, Streitereien, maximale Verwirrung, unglückliche Zufälle, misslungene Kommunikation – klassischer Fall von Mercury Retrograde!
Der Merkur, der sich ab heute bis zum 3. November (am Tag der US-Wahlen) in seiner letzten Rückläufigkeit in diesem Jahr befindet, wird – zumindest von Hobby-Astrologen wie mir – gefürchtet. Auch in meinem Freundeskreis heisst es jetzt: «Oh no, nicht schon wieder Mercury Retrograde! Hat es schon angefangen?» Für viele mag Astrologie Hokuspokus sein – aber ich bin überzeugt, die Auswirkungen von Mercury Retrograde jedes Mal, wenn es wieder so weit ist, zu spüren zu bekommen.
Man könnte nun argumentieren, dass man vielleicht auch einfach eher auf die eigene Laune, auf seltsame Zufälle oder Sachen, die schiefgehen, achtet, wenn man weiss, dass sie aufgrund der aktuellen Planetenkonstellation schiefgehen müssten. Ich glaube, dass am rückläufigen Merkur etwas dran ist. Und man ihm zwar nicht alles, aber ruhig den einen oder anderen Fehltritt in die Schuhe schieben kann. Wir beantworten Ihnen die wichtigsten Fragen zu dieser astrologisch aufwühlenden Zeit:
Was ist der Mercury Retrograde?
In den vergangenen Jahren las man immer mehr auf Social Media über das Phänomen des rückläufigen Merkurs. Der Planet steht laut Star-Astrologin Susan Miller für alle Arten von Kommunikation, für Reisen, für wichtige Verträge, Technik, Abmachungen und Austausch. Ist ein Planet rückläufig – was beim Merkur durchschnittlich drei Mal im Jahr für drei Wochen vorkommt – treten vor allem in diesen Gebieten Probleme auf, da sich der Planet aus astrologischer Sicht in einer Art Ruhezustand befindet. Unsere annabelle-Astrologin Alexandra Kruse erklärt die Rückläufigkeit so: «Es heisst, dass es aus der Perspektive der Erde so aussieht, als würde Merkur zurücklaufen. Das ist, wie wenn man in einem stehenden Zug sitzt und der Zug neben einem losfährt und man für einen Moment das Gefühl hat, man bewegt sich selber.»
Wie übersteht man diese stürmische Phase?
«Indem man refokussiert und reorganisiert, keine Verträge unterschreibt und besser nicht heiratet», sagt Alexandra Kruse. Machen Sie keine wichtigen Schritte, wenn Merkur rückläufig ist, empfiehlt auch Miller auf ihrer Website Astrologyzone. Es ist der falsche Zeitpunkt, um jetzt schwerwiegende Entscheidungen zu treffen. Denn: In dieser Phase werde nichts erfolgreich für die Zukunft geregelt, so Milller. Kaufen Sie beispielsweise in dieser Phase ein Haus, so können später Probleme auftauchen, die völlig unvorhergesehen waren. Basically steht alles, was mit Kommunikation zu tun hat, momentan unter einem eher ungünstigen Stern. Eine Kampagne lancieren? Lieber nicht jetzt. Ein Start-up gründen? Warten Sie noch einen Moment damit. Neue Abmachungen teffen oder Verträge zu unterschreiben, ist ebenfalls keine gute Idee.
Der rückläufige Merkur ist auch berüchtigt für Tech-Probleme und Misskommunikation. Vergewissern Sie sich also, dass das wichtige Mail, das Sie verschickt haben, auch wirklich angekommen ist. Laut Susan Miller ist es ratsam, in dieser Phase auf kostspielige Anschaffungen zu verzichten. Sie wollen ein Auto, Schmuck oder Elektrogeräte kaufen? Warten Sie damit – Sie könnten den Kauf im Nachhinein bereuen. Auch auf die Liebe wirkt sich Mercury Retrograde aus. Versuchen Sie bei Auseinandersetzungen mit dem Partner keine voreiligen Schlüsse zu ziehen. Wenn Sie in dieser Phase reisen wollen, bereiten Sie sich extra gut darauf vor: Checken Sie Reservationen doppelt und nehmen Sie eine Kopie Ihrer Reisedokumente mit.
Worauf sollte man nun achten?
Wie Astrologin Narayana Montúfar bei «Refinery29» empfiehlt, lohnt es sich jetzt vor allem in den ersten Tagen von Mercury Retrograde, den eigenen Terminkalender nicht zu überfüllen, um sich nicht überwältigt und dünnhäutig zu fühlen. Wenn wir klassischen Problemen dieser Periode begegnen – von Tech-Ärger bis zu Ex-Freunden, die sich plötzlich aus der Versenkung melden – ist es ratsam, Ruhe zu bewahren, sich zurückzuziehen und über die aktuelle Situation nachzudenken. Für Astrologin Jessica Lanyadoo steht die Rückläufigkeit eines Planeten für «Review, Reflect, Reassess» – also überdenken, reflektieren, neu abwägen.
Gegen 1. November erwarten uns Hürden und Druck, oft von Autoritätsfiguren. Laut Montúfar sei es wichtig, zu entspannen, sich auf Self-Care zu besinnen und um Hilfe zu bitten, falls diese nötig ist. Am 27. Oktober wechselt unser Fokus auf Beziehungen und wir stellen enge Partnerschaften infrage. Auch hier ist es ratsam, durch die ungünstige Zeit für Kommunikation mit der Behebung des Beziehungsproblems zu warten. Stattdessen lohnt es sich jetzt, über Ihre Situation und das, was Sie wollen, nachzudenken.
Bringt Mercury Retrograde ausschliesslich Probleme?
Davon auszugehen, dass während dieser Phase alles schiefläuft, ist laut Susan Miller falsch. Diese Phase kann zwar frustrierend sein, erlaubt uns aber gleichzeitig, unsere Pläne zu überdenken und neu zu bewerten. Der rückläufige Merkur ist ideal, um innezuhalten und unsere Energie produktiver zu gestalten. Manchmal hilft die Periode auch, um mit gewissen Situationen abzuschliessen. Es kann passieren, dass man in dieser Phase wieder mit Personen aus früheren Zeiten in Kontakt tritt – für Miller habe es dafür oft einen guten Grund. Jetzt sei übrigens eine besonders gute Zeit, um sich neu zu organisieren und auszumisten: Sortieren Sie zum Bespiel ihren Kleiderschrank aus und bringen Sie die kaputten Stiefel endlich zum Schuhmacher.