Manuela (30): «Mit jedem Tattoo fühle ich mich mehr wie ich selbst»

«Seit ich mit Krafttraining begonnen habe, sind meine Brüste immer kleiner geworden. Ich habe sie von 70B auf 75D vergrössern lassen. Wichtig war mir, dass sie ihre Form behalten, die fand ich immer schön. Dasselbe gilt für meine Lippen, die ich aufspritzen lasse. Ihre Form ist dieselbe, nur voller – ich will mein Aussehen optimieren, nicht grundlegend ändern.

Die Herzen um meine Nippel habe ich mir nach der Pride in Berlin stechen lassen. Der Tätowierer hat das rechte komplett ausgemalt, ein Missverständnis. Weglasern lassen würde ich es trotzdem nicht, ich bereue keines meiner vierzig Tattoos. Zwei Cover-ups habe ich aber: Den Namen meines Exfreundes habe ich überstechen lassen. Und das Gesicht eines anderen Exfreundes, ein Geburtstagsgeschenk an ihn. Ich hätte es komisch gefunden, seiner neuen Freundin damit zu begegnen.

Alle meine Tattoos erinnern mich an eine bestimmte Zeit im Leben, ich sammle sie wie Fotos in einem Album. Irgendwann werde ich volltätowiert sein. Nur beim Gesicht halte ich mich zurück; drei feine vertikale Linien schmücken mein Kinn und meine Unterlippe.

Meine Tattoos machen mich selbstbewusster. Sie gefallen mir, ich gefalle mir damit. Und mit jedem Tattoo, das hinzukommt, fühle ich mich ein Stück mehr wie ich selbst. Weil ich mich damit ausdrücke. Auch Body Modification interessiert mich, solange man sie nicht auf den ersten Blick sieht. Nächstes Jahr lasse ich mir wahrscheinlich die Zunge spalten.» – Manuela (30)