Wie wurden wir aufgeklärt? Worüber wissen wir Bescheid? Und welche Wissenslücken haben wir noch in Bezug auf Sex? Eine Schweizer Umfrage des Online-Sexshops Amorelie liefert Antworten.
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Über Empfindungen im Zusammenhang mit Sex zu sprechen schien nirgendwo in Schweizer Schulzimmern Priorität: Nur bei 10 Prozent wurde über Gefühle gesprochen – Lust und Konsens war sogar nur bei eine:r von 15 befragten Personen im Schulunterricht überhaupt je Thema.
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Es ging sehr anatomisch zu und her im Aufklärungsunterricht, im Vordergrund standen bei jeder:jedem zweiten der Befragten Verhütung und Fortpflanzung. Doch während fast der Hälfte in der Schule die Genitalien erklärt wurden, lernten nur 14 Prozent etwas über die Funktion der Klitoris. Und nur ein:e von zehn lernte etwas über Orgasmen.
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Fast ein Viertel aller Befragten wurde in der Schule überhaupt nicht aufgeklärt.
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Zwei Drittel der befragten Personen konnte als Jugendliche:r nicht offen mit den Eltern über Sex sprechen.
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Bei jeder dritten Person über dreissig waren Magazine prägend für ihre Aufklärung. Personen unter dreissig erlernten ihr Wissen über Sex vor allem in digitalen Medien.
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Zwei Drittel der Befragten haben ihr Wissen über Sex vor allem anhand eigener Erfahrungen gesammelt.
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Es gibt noch einiges an Aufholbedarf. Jede:r Zweite gab an, mehr seriöse Informationen zu sexuell übertragbaren Krankheiten, Verhütung und allgemein gesundheitlichen Themen zu benötigen.
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Weibliche Lust wird immer mehr Thema: Rund ein Drittel der befragten Personen möchte mehr über den weiblichen Orgasmus lernen. Ähnlich viele möchten mehr wissen über Sex in der Schwangerschaft und Sex nach der Geburt, ein Viertel hätte gerne mehr Infos über Sex während der Menstruation.
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Jede:r Dritte gibt an, Wissenslücken beim Thema Einverständnis und Konsens zu haben – und möchte diese schliessen.
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Good News: Je jünger die befragten Personen, desto zufriedener waren sie mit dem schulischen Aufklärungsunterricht – und desto offener konnten sie mit ihren Eltern über Sex sprechen.
Die Online-Befragung wurde unter rund 1000 Personen in der Schweiz von 18 bis 65 Jahren von Amorelie in Zusammenarbeit mit dem Markforschungsinstitut Trend Research durchgeführt.