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Die Sexfrage: Warum fällt es schwer, in Beziehungen über Masturbation zu sprechen?

Liebe & Sex 

Die Sexfrage: Warum fällt es schwer, in Beziehungen über Masturbation zu sprechen?

Alle zwei Wochen beantwortet Paar- und Sexualtherapeutin Bettina Disler eine Frage zum Thema Liebe oder Sex. Heute geht es um das Thema Selbstbefriedigung in Paarbeziehungen.

Wer sich nicht traut, hat meistens Angst – welche wiederum dann entsteht, wenn man eine genaue Vorstellung davon hat, was die Konsequenz einer Handlung oder einer Kundtuung sein wird: Was passiert, wenn ich jemandem davon berichte, dass ich masturbiere? Werde ich ausgelacht oder für meinen triebgesteuerten Akt abschätzig behandelt?

Scham ist ein weitverbreiteter Grund, weshalb Menschen nicht über ihre Sexualität sprechen wollen. «Es gehört sich einfach nicht» – denn jede Art von Kontrollverlust wird seit dem Sündenfall von Adam und Eva in unserer Gesellschaft als problematisch angesehen und der sogenannte «kleine Tod», wie der Orgasmus auch genannt wird, ist einer dieser sündhaften Zustände, über den nicht gesprochen werden soll. Man will sich ja schliesslich nicht entblössen und hält daher seinen Trieb brav hinter dem Feigenblatt verdeckt.

Eine weitere Angst ist, mit der Offenbarung beim Gegenüber entweder Neid oder Eifersucht auszulösen und damit die Beziehung unnötig zu belasten. Wenn bei der Selbstbefriedigung Hilfsmittel ins Spiel kommen, können diese plötzlich in Konkurrenz zur Paarsexualität stehen, nämlich dann, wenn mit deren Hilfe das Erreichen und Empfinden eines Orgasmus einfacher, besser und intensiver ermöglicht wird.

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«Nicht selten wird der Konsum von Pornografie als Fremdgehen eingestuft»

Oftmals löst dies beim Gegenüber das Kopfkino aus und schon wird die Sexualpartnerschaft mit einer dunklen Wolke überschattet: Genügt das, wie ich anatomisch geschaffen bin, überhaupt, und werde ich es jemals schaffen, genau diese Gefühle bei meinem Gegenüber auszulösen? Sehr ähnlich verhält es sich mit der Eifersucht. Nicht selten wird der Konsum von Pornografie als Fremdgehen eingestuft, wodurch die Angst geschürt wird, das Gegenüber an die Vorstellung einer Traumpartnerin oder eines Traumpartners zu verlieren.

Beim dritten Punkt geht es weniger darum, sich nicht zu trauen, darüber zu sprechen, sondern vielmehr darum, die eigene Privatsphäre wahren zu wollen. Ein Geheimnis vor anderen zu haben, etwas, das nur einem selbst gehört. Es heisst ja auch «Selbst-Befriedigung» und demnach ist es auch etwas, das man ausschliesslich für und mit sich selbst tut. Diejenigen denken sich: «Weshalb auch sollte man das dann mit anderen teilen wollen?» – und schweigen beim Thema Masturbation.

Bettina Disler arbeitet in ihrer Praxis in Zürich als Paar- sowie Sexualberaterin und ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung. Sie hat ein eigenes Modell entwickelt, mit dessen Hilfe sich Bewegung in festgefahrene Beziehungen bringen lässt. 2019 hat Disler beim Klett-Cotta Verlag ein Fachbuch zu den Themen Lustlosigkeit, Entfremdung und Affären veröffentlicht.

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müntschi

selbstbefriedigung ist sex an und für sich;)
dies zu teilen fällt mir nicht schwer.
nur der inhalt der bilder meines kopfkinos, sind nicht immer zum teilen geeignet.