Vitamine sind lebensnotwendig – auch für die Haut: Das kleine Abc der wichtigsten Beauty-Vitalstoffe.
A
Vitamin A ist in der Hautpflege als Retinol bekannt. Es fördert die Zellerneuerung und Kollagenproduktion, mildert Pigmentflecken, grosse Poren, Akne, Narben sowie Fältchen und glättet so die Hautstruktur. Produkte mit Retinol werden denn auch vornehmlich als Anti-Aging-Pflege verkauft – aber schon Menschen Mitte zwanzig profitieren vom Wirkstoff. Bei der Anwendung von Vitamin A ist Vorsicht geboten. Anfangs sollte einmal wöchentlich ein eher tief dosiertes Produkt verwendet werden. Mit der Zeit verträgt die Haut eine höhere Dosierung und regelmässigere Anwendung. Retinol sollte nur abends verwendet werden, da Vitamin A lichtinstabil ist und tagsüber an Wirkung einbüsst. Am Tag nach der Anwendung ist die Haut empfindlich, weshalb unbedingt ein UV-Schutz aufgetragen werden sollte.
B3
Vitamin B3, in der Hautpflege als Niacinamid bekannt, kurbelt die Regeneration der Haut an. Gleichzeitig wird die natürliche Hautbarriere aufgebaut. Dadurch speichert die Haut über längere Zeit mehr Feuchtigkeit und wirkt praller. Niacinamid fördert ausserdem die Kollagenproduktion, mindert somit Falten und sorgt für elastischere Haut. Deswegen eignet sich das Vitamin gut für reifere Haut. Auch Hyperpigmentierung kann gemindert werden, weil die Melaninproduktion unterdrückt wird. Nicht zuletzt eignet sich Niacinamid für Personen mit unreiner Haut, weil es entzündungshemmend wirkt und übermässige Talgproduktion mindert. Der Wirkstoff kann morgens und abends verwendet werden. Aber Obacht: Die Kombination mit Produkten, die Frucht- oder Salicylsäuren enthalten, kann zu hypersensibler Haut und Reizungen führen.
B5
Wenn Dexpanthenol, kurz Panthenol, über die Haut aufgenommen wird, verwandelt es sich in Vitamin B5, es bilden sich Fette. Diese sorgen dafür, dass die Haut befeuchtet wird. Vitamin B5 hilft ausserdem, Feuchtigkeit in der Haut zu speichern und trockene Stellen zu regenerieren. Gleichzeitig wird die Haut angeregt, Kollagen zu bilden, und auch die Zellerneuerung wird angekurbelt. Oft wird der Inhaltsstoff After-Sun-Lotionen beigemischt, auch die berühmte Bepanthen-Crème enthält viel vom wundheilenden B5. Das Vitamin ist für alle Hauttypen geeignet. Vor allem Personen mit gestörter Hautbarriere und Problemen wie Neurodermitis, Rosazea oder Psoriasis können von Produkten mit Panthenol profitieren. Die Anwendung ist unkompliziert: Überschüssiger Wirkstoff wird abgebaut.
C
Vitamin C oder L-Ascorbinsäure lässt die Haut strahlen, wirkt entzündungshemmend, kann Pigmentflecken ausgleichen und zu Unreinheiten neigende Haut beruhigen. Als eines der wirksamsten Antioxidantien bekämpft es freie Radikale. Mit der Anwendung von Vitamin C kann schon früh begonnen werden, um den Alterungsprozess der Haut zu verlangsamen. Hochprozentiges, reines Vitamin C kann nur schwer in Crèmes verarbeitet werden, deshalb empfiehlt es sich, ein Serum zu verwenden. Dieses wird vor der Feuchtigkeitscrème und dem Sonnenschutz aufgetragen. Die Pipette sollte dabei nicht mit der Haut in Berührung kommen, Vitamin C reagiert empfindlich auf Verunreinigungen. Den Wirkstoff ausserdem nicht mit Retinol und peelenden Säuren kombinieren.
E
Tocopherole – ein Sammelbegriff für Vitamin- E-Derivate – halten freie Radikale fern und schützen so das von der Haut produzierte Kollagen. Vitamin E kann im Gewebe gespeichert werden und die Haut vor UV-Strahlung schützen, indem es die Produktion von Sonnenbrandzellen mindert. Auch die Dauer der Wundheilung kann der Wirkstoff verringern: Er fungiert als Antioxidans und reduziert oxidativen Stress. In Kombination mit Vitamin C wird die Wirkung des Stoffs verstärkt. Vitamin E ist für fast alle Hauttypen geeignet. Menschen mit öliger oder zu Akne neigender Haut sollten jedoch darauf verzichten, da die Produkte äusserst reichhaltig sein können – weshalb es meist auch schwierig ist, darüber Make-up zu tragen. Am besten wird das Vitamin darum in der Nacht angewendet.
F
Die beiden Fettsäuren Linolsäure und Alpha- Linolensäure, veraltet auch Vitamin F genannt, können von der Haut nicht hergestellt werden. Vor allem im Winter eignen sich Produkte mit Vitamin F als Ergänzung für die tägliche Pf legeroutine. Durch die Lipide wird ein Schutzschild über die Haut gelegt, der Bakterien und Keime daran hindert, in die Haut einzudringen und Entzündungen auszulösen. Der Feuchtigkeitshaushalt wird stabilisiert, weshalb sich das Vitamin vor allem für trockene und sensible Haut eignet. Es kann aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkung aber auch punktuell auf Pickeln angewendet werden. Unverträglichkeiten mit anderen Inhaltsstoffen sind bei Vitamin F kaum zu erwarten. Die Produkte können zweimal täglich angewendet werden.