In unserer Rubrik «Bodybuilding» zeigt sich eine Frau nackt und spricht über ihr Verhältnis zu ihrem Körper. Diesmal erzählt Katha (26) von der sexuellen Beziehung zu sich selbst.
«Ich habe früh sexuell experimentiert. Erinnere mich an Selbstexplorationsnächte in meinem Kinderbett. An den Fahrtwind auf meiner Haut, wenn ich mit dem Trottinett halbnackt durchs Quartier fuhr. Ich bin sehr gern nackt. Als mir mit 17 meine sexuelle Macht als junge Frau bewusst wurde, habe ich meinen Körper aber auch missbraucht, um ältere Männer zu erobern. Rückblickend hätte ich mir wohl schlicht mehr Zeit mit meinem Dad gewünscht.
Ich arbeite diese ungesunde Phase seit meiner Ausbildung zur sexologischen Körpertherapeutin auf. Während der Ausbildung erforscht man seinen Körper, etwa beim Orgasmic Yoga. Da liebt man sich selbst und wird dabei von einer anderen Person bezeugt.
«Mindestens einen Abend pro Woche verbringe ich allein, rieche, massiere, küsse mich, habe Solosex»
Zu mir in die Sexualberatung kommen beispielsweise Männer, die sich nach dem Ejakulieren schämen und vor sich selbst ekeln. Frauen kommen oft gezielt für Bodywork, um ihren Körper, ihre Bedürfnisse und Grenzen besser kennenzulernen. Um zu lernen, für sich einzustehen. Sie sind nackt, ich berühre sie. Ich hingegen bin bekleidet. Nur bei Sexualbegleitungen für Menschen mit Beeinträchtigungen ziehe ich meinen Lunghi auch mal aus, lasse den Menschen meine Brust berühren. Will ich meinen Körper dafür zur Verfügung stellen? Stimmt das für mich? Das finde ich gerade heraus.
Mindestens einen Abend pro Woche verbringe ich allein, rieche, massiere, küsse mich, habe Solosex. Die Bedürfnisse meines Körpers stelle ich vor meine. Ich habe ihn lang genug übergangen.» – Katha (26)
