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«Ich liebe es, Papa von vier Kindern zu sein»

Familie

«Ich liebe es, Papa von vier Kindern zu sein»

In unserer Rubrik «The Mamas and the Papas» kommen Eltern aus der Schweiz zu Wort: Ein ehrlicher Fragebogen über Liebe, Erschöpfung, politische Missstände und Parenting-Hacks. Diesmal mit David, Vater von vier Kindern.

Vorname: David

Alter: 35

Beruf: Beteiligungsmanager / Betriebswirtschafter

Kinder: Vier Kinder (8, 5 und dreijährige Zwillinge)

Familienstruktur: Unter der Woche ist die Betreuung aufgeteilt in Kita (1x), Grosseltern (1x), Mama (2x) und Papa (1x) – ich arbeite 90 % meine Frau 50 %.

Das hat mich am Elternsein am meisten überrascht: «Veränderung ist die einzige Konstante im Leben»! Seit ich Kinder habe, ist das noch wahrer geworden. Kaum hat sich etwas eingependelt, steht wieder eine Veränderung an (Stundenpläne, Lehrer:innen, you name it).

Das Schönste daran, Kinder zu haben: Die bedingungslose Liebe und das Privileg, die Menschlein hautnah miterleben und ihnen als Bezugsperson beistehen zu dürfen

Am alleranstrengendsten im Alltag mit Kindern finde ich: Den unglaublichen Lärm

Eine kürzliche Erkenntnis, die sehr wichtig für mich war: Ich bin zu streng mit meinem ältesten Sohn.

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«Meine Zündschnur ist kürzer, seit ich Vater bin»

Das Witzigste an unseren Kindern: Wenn sie uns Eltern nachahmen

Eine Sache, die mir in der Erziehung ganz besonders wichtig ist: Esskultur/Tischmanieren, respektvoller Umgang mit Mitmenschen

Das gönne ich mir, seit ich Vater bin: Eine grosszügige Mittagspause für Sport im Freien

So erschöpft bin ich gerade von 0 bis 10: 7

Die grösste Veränderung an mir selbst, seit ich Vater bin: Meine Zündschnur ist kürzer

Das letzte Mal ausgeschlafen habe ich: Wenn die Kinder an einem Samstag- oder Sonntagmorgen mal weg sind, nutze ich die Zeit lieber, um im wachen Zustand die Ruhe zu geniessen 🙂

Mein Ventil: Ausdauersport / Freund:innen auf einen Drink treffen

Unterschätzt habe ich: Die Tragweite der Veränderungen in allen Bereichen des Lebens; die Geduld, die gefragt ist; die Fülle an Liebe; die vielen Entscheidungen; die Fremdbestimmung, … Es gibt bestimmt noch mehr, was mein Zukunfts-Ich nun aufzählen würde.

Etwas, worüber wir Väter ehrlicher reden sollten: Übers an seine Grenzen stossen, überfordert und ausgelaugt sein

Eine Anschaffung, die für die Katz war: Ein Babyflaschen-Sterilisator

Eine Anschaffung, die uns das Leben gerettet hat: Der Milchpulverportionierer Powdy und die Thermoflasche

Das beste Buch für Eltern: Einfach das Buch, welches du auch für nur fünf Minuten gerne kurz in die Hand nimmst, um weiterzulesen

Der beste Podcast für Eltern: Family Feelings

Das bereue ich: Wenn ich gegenüber meinen Kindern zu laut war

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«Rückblickend wäre ich nach den Geburten gerne länger zuhause geblieben»

Der beste Tipp für alle frischgebackenen Eltern: Lasst und nehmt euch Zeit. Geniesst den magischen Moment nur für euch. Die Wundernasen können euer Baby auch noch nach seinen ersten 20 Tagen auf der Welt begrüssen. Und der zweitbeste Tipp: Nehmt die Hilfe an, die ihr angeboten bekommt. Insbesondere Essenslieferungen von Freunden!

Eine Sache, die sich in der Arbeitswelt aus Elternsicht dringend ändern muss: Kinder sollten in erster Linie als unsere Zukunft gesehen werden – und nicht als der Grund, warum Mama oder Papa etwas unflexibler sind.

In dieser Situation spüre ich die Liebe zu meinen Kindern immer ganz intensiv: Beim Kuscheln am Morgen, bei Meilensteinen (die ersten Meter alleine auf dem Fahrrad, Eintritt in Chindsgi/Schule, erste Theateraufführung) oder wenn ich mit ihnen im Meer baden kann

Drei Hacks für gelungene Familienferien: Unterkunft mit Umschwung und Pool, keine Städtetrips (zumindest momentan nicht), Flexibilität in Sachen Aktivitäten

Etwas, das ich rückblickend anders machen würde: Ich würde nach den Geburten länger zu Hause bleiben wollen.

Etwas, das ich meinen Eltern gerne sagen würde, seit ich selbst Vater bin: Heute sehe ich, was ihr für meine Geschwister und mich geleistet habt. Danke für alles, was ihr mir mit auf den Weg gegeben habt. Danke für eure Gelassenheit und die Freiheiten, die ihr mir gewährt habt. Ich liebe euch!

Das hat sich am Verhältnis zu meinem eigenen Körper geändert, seit ich Vater bin: Seit wir die Zwillinge haben, kann ich länger schwere Dinge tragen 😉

«Kinder brauchen kein Spezial-Spielplatz-Tropilua-was-auch-immer-Programm»

Das mussten wir, seit wir Eltern sind, als Paar erst lernen: Es besteht nicht zwingend automatisch Konsens darüber, was dem jeweiligen Elternteil besonders wichtig ist in Bezug auf Erziehung und generell das Familienleben. Da muss man sich erst mal finden und immer wieder neu polen.

Die grösste Challenge als Paar, seit wir Eltern sind: Neben dem Alltag und dem puren Funktionieren dafür zu sorgen, dass die Beziehung nicht auf der Strecke bleibt. Und wenn ein Moment mal da ist, diesen dann auch geniessen zu können.

Eine Sache, die uns als Paar extrem hilft: Wir versuchen, Verständnis füreinander zu haben und nachsichtig miteinander umzugehen. Zudem verschaffen wir uns gegenseitig, so gut es geht, immer wieder Freiräume.

Mein schlauster Parenting-Hack: Triff deine Freunde (auch kinderlose) mit deinen Kindern. Sie brauchen kein Spezial-Spielplatz-Tropilua-was-auch-immer Programm. Sie freuen sich, die Menschen, mit denen Papa auch gerne Zeit verbringt, kennenzulernen.

Das bringt mich als Vater sofort zum Weinen: Gerade kürzlich, als ich mit meinen beiden Kleinen im Meer baden ging und ihre pure Freude mitansehen durfte

Wovor ich meine Kinder sehr gern bewahren würde: Gewalt und Aggressivität

Das beste Reiseziel für Familys: Ganz Italien

Meine grösste Angst: Dass meine Familie nicht zusammenbleiben könnte

Die Schwangerschaften … sind als Vater unglaublich schön mitzuerleben. Die Props gehen hier aber ganz klar an meine Frau – danke!

Die Geburt … ist ein unvergesslicher, unbeschreiblicher und intensiver Moment, wenn man sie ohne Komplikationen erleben darf.

Am besten geht es mir, wenn … ich Sport gemacht habe und danach mit meinen Kindern und meiner Frau etwas unternehmen kann.

Alles wäre so viel einfacher, wenn … es einen besseren Zugang zu Kita-Plätzen gäbe, alle Arbeitgeber so flexibel wie meiner wären und es als ganz normal angesehen wäre, dass auch Väter ihre Kinder betreuen und pflegen.

Komplett ans Limit komme ich, wenn … ich morgens unter Zeitdruck stehe, an ein Meeting sollte, die Kinder zur Schule und in den Kindergarten müssen, niemand angezogen ist und die vorbereiteten Znüniboxen auf den Boden ausgeleert werden.

Ferien mit Kindern … sind wunderschön und spassig. Nach ein paar Jahren hat man den Dreh raus.

Wenn Geld keine Rolle spielen würde, würde ich … ein eigenes Unternehmen gründen und mehr Zeit mit der Familie verbringen.

Mütter … sind die Häfen für unsere Kinder.

Väter … sollten es auch sein.

Was ich noch loswerden will: Kinder zu haben, ist unglaublich intensiv in allen Ausprägungen. Ich liebe es, Papa von vier Kindern zu sein – und gleichzeitig sehne ich mich immer mal wieder danach, alleine und frei von allem zu sein. Ich glaube aber, das ist das Normalste der Welt.

Hier findet ihr alle Folgen «The Mamas and the Papas»

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