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Ferien mit Kindern: Das sind unsere Survival-Tipps

Familie

Ferien mit Kindern: Das sind unsere Survival-Tipps

Damit sich Ferien mit Kindern auch einigermassen nach Ferien anfühlen, bedarf es einer ausgeklügelten Strategie. Wir verraten, was sich bei unseren Kids bewährt hat.

Dieser Artikel ist erstmalig im Mai 2022 erschienen und wurde aktualisiert

Chefredaktorin Barbara Loop: «Spannt mit einer anderen Familie zusammen»

Der beste Freund meiner Tochter wird die Sommerferien mit seiner Familie in einer Kutsche verbringen. Mit Pferd und Wagen durch den Jura, abends ein Feuer machen und im Zelt einschlafen. Meine Tochter weiss noch nichts davon, zum Glück. Denn ich bin mir sicher, dass das für sie nach dem absoluten Traumurlaub klingen würde. Natürlich würde ich ihr dieses Glück gönnen, aber in diesem Fall wäre ihr Glück mein Unglück: Denn Urlaub im Planwagen steht auf meiner Bucket List leider ganz weit unten. Und damit wären wir gleich beim Thema: Ferien mit Kindern bedeutet, Kompromisse zu machen, aber nicht, die eigenen Wünsche aufzugeben.

Mein Rat: Erfüllt euch eure Träume, fahrt zum Strandurlaub nach Thailand oder – ökologischer (und aufregender) – mit dem Nachtzug nach Sizilien, macht eine Fahrradtour am Bodensee oder bucht einen Städtetrip nach New York! In jeder Destination gibt es Dinge, die Kinder mögen, je nach Alter, je nach Vorliebe. Sprecht also mit ihnen, fragt sie nach ihren Bedürfnissen, macht Pläne – und erklärt ihnen, warum ihr jetzt genau in diesem Shop noch einkaufen müsst. Das versteht bis zu einem gewissen Punkt selbst meine Zweijährige. Dann könnt ihr nämlich von den Kindern etwas lernen, das in den Ferien generell hilfreich ist: sich Zeit lassen, geniessen, ganz ohne Angst, etwas zu verpassen. Denn etwas verpassen wir immer, mit oder ohne Kinder.

Und noch ein Tipp: Kinder lieben Kinder, immer! Wenn ihr könnt, ermöglicht euren Kindern, Ferienfreundschaften zu knüpfen. Oder spannt mit einer anderen Familie zusammen, das garantiert im besten Fall auch für euch maximale Entspannung. Aber auch hier gilt: Nur wenn ihr diese Menschen auch mögt – und sie eure Ferienpräferenzen teilen.

Editor-at-Large Jacqueline Krause-Blouin: «Neue Spielsachen mitnehmen – dann sind die Kleinen erstmal beschäftigt»

Da die Hälfte unserer Familie in den USA wohnt, mussten wir uns gezwungenermassen schon sehr früh mit dem Thema Langstreckenflüge mit Kind beschäftigen. Als unsere Tochter ein Baby war, ging das noch super easy – im Baby Bassinet hat sie den ganzen Flug nach Boston durchgeschlafen, alle Sorgen, die ich mir im Vorfeld gemacht hatte, waren umsonst. (Ich bin überzeugt, dass das Rauschen und das sanfte Schaukeln Wunder wirken.) Einmal habe ich es tatsächlich erlebt, dass eine Mutter vor dem Abflug Goodie Bags an alle Passagier:innen im näheren Umfeld verteilt hat, um sie milde zu stimmen für allfällige Ausraster. Und mehr als eine Freundin hat mir empfohlen, dem Kind zur Besänftigung Hustensaft zu verabreichen. Das lasse ich jetzt einfach mal so stehen und gebe hier lieber meine eigenen Tipps in loser Reihenfolge ab.

Regel Nummer eins: Nachtflüge buchen! Die Chance, dass das Kind schläft, ist damit um ein Vielfaches grösser. Regel Nummer zwei: Neue Spielsachen – dann sind die Kleinen erst einmal schön mit Entdecken beschäftigt. Ich habe etwa diese Wasser-Malbücher entdeckt, die machen keine Sauerei und man kann immer wieder von vorne anfangen, sobald die Seiten trocknen. Regel Nummer drei: Man darf als Familie früher boarden – tut das nicht. Je kürzer die Zeit im Flugzeug, desto besser.

Mit Baby unbedingt ein Tragetuch einpacken – falls gar nichts mehr geht, kann man damit den Gang rauf und runter tingeln. Und Essen, viel Essen! Ich habe immer Äpfel und zuckerfreie Lollis dabei, die halten richtig lange. Bei Start und Landung dem Kind schluckweise zu trinken geben oder stillen, das hilft gegen den Druck in den Ohren. Dieses Gadget hat mir das Reisen ebenfalls sehr erleichtert: ein Koffer, der zum Bett wird. Genial!

Und zu guter Letzt: Fliegen ist eine Ausnahmesituation, was für mich bedeutet, dass es auch mal Ausnahmen in der sonst so absolut konsequenten (wink, wink) Erziehung geben darf. Seid also nicht zu hart zu euch und ladet vorher genügend Episoden «Peppa Pig» aufs iPad. Bon voyage!

Redaktorin Sandra Brun: «Ich bin Fan von Bungalows auf chicen Campingplätzen»

Spontan einfach zwei Sets Unterwäsche in die Tasche schmeissen und weg übers Wochenende? Von wegen. Ich musste mein Reiseverhalten ziemlich anpassen und schnell lernen, dass ohne das Lieblingsplüschtier (mein Favorit: der Nackenkissenelefant), Reisesnacks und genügend Unterhaltungsmaterial nix läuft auf dem Weg in die Ferien. Also packe ich jede Menge Spiele in die (unbedingt!) eigenen Rucksäcke der Kinder: magnetisches Sudoku, abwischbare Rätselkarten, Knobelspiele. Und kaufe vor oder spätestens in den Ferien Magazine und neue Lieblingsbücher fürs stundenlange Schmökern. Unterwegs lasse ich, wenn nichts mehr geht, den Grossen zu Nirvana in den Kopfhörern rocken und die Kleine zum fünfzigsten Mal Bibi Blocksberg hören – und Hex, Hex, ist die Stimmung gerettet.

All das fällt auf Flugreisen instantly weg und sie kleben von Abflug bis Landung am Bildschirm. Wichtig: sich von Anfang an mit der Crew anfreunden (gilt auf dem Weg und am Ziel genauso) und niemals den Humor verlieren – wobei, das gilt grundsätzlich für Reisen mit Kids. Ausserdem unbedingt genügend Feuchttücher und Wechselklamotten einpacken, eigene Trinkflaschen zum Auffüllen lassen und Snacks sind auch immer ein Mood-Booster. Vor Ort bin ich in den Familienferien eine grosse Verfechterin von Bungalows auf chicen Campingplätzen (mol, das gibt’s wirklich! Hier und hier sind meine Beweise). Gleich vor der Tür Sandburgen bauen, im eigenen kleinen Reich, ist ein ziemlicher Pluspunkt. Das vermittelt ein wenig das Gefühl vom eigenen Häuschen auf Zeit, in dem wir einfach für uns sein können. Oder wir fahren in kleinere, familiäre Hotels, die Kids mögen, aber bitte nicht nur Familien beherbergen. Denn auch wenn ich selbst zwei habe, schrecken mich Kinder in Scharen immer noch ab – und fernab der Massen geniesse ich meine zwei kleinen Menschen umso mehr.

Artdirector Marcella Hasters: «Je weniger man dabei hat, desto kleiner ist das Chaos»

Mein Tipp für Reisen mit Kindern: wenig mitnehmen. Wir reisen so gut es geht immer mit Handgepäck, auch auf grossen Reisen. Je weniger man dabei hat, umso weniger Chaos – und umso weniger Dinge, die man verlieren kann. Das kann nämlich jederzeit eine grössere Krise auslösen. Wenn möglich, vom Lieblingstier, -nuschi oder -kissen ein heimliches zweites haben als Ersatz, damit man besagte Krise im Notfall abwenden kann.

Für die Anreise packen wir dann für jedes Kind eine kleine Tasche, in der alles Wichtige griffbereit ist: Papier und Stifte, ein bis zwei handliche Spiele wie zum Beispiel «UNO», Snacks, das Lieblingskuscheltier oder -Kuscheltuch sowie Kopfhörer. Wichtig sind für jedes Kind eigene Kopfhörer, sonst gibt es stundenlang Streit, weil sie sich zwischen «Die Drei ???»  oder «Harry Potter Teil 4» nicht einigen können. Sollte man es im Auto schaffen, ein cooles Hörspiel für die ganze Familie auszuwählen – umso schöner. Zu unseren Favoriten gehören: «Momo», «Die Brüder Löwenherz» und «Ferien auf Saltkrokan». Damit wären schonmal viele Stunden einer langen Autofahrt abgedeckt.

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