«Wir Eltern sollten ehrlicher über Erziehungssünden sprechen»

Vorname: Maja

Alter: 44

Beruf: Journalistin, Kolumnistin, Podcasterin

Kind/er: Ein Bub, drei Jahre alt

Familienstruktur: Mein Freund arbeitet 100 Prozent, ich Plusminus 50. Unser Sohn geht zwei Tage die Woche in die Kita und immer montags wird er abwechselnd von den beiden Grosseltern betreut. Meine Eltern nehmen unseren Sohn jeweils schon am Samstag, was bedeutet: Jedes zweite Wochenende zwei Nächte kinderfrei!

Das letzte Mal ausgeschlafen habe ich: Vor ein paar Tagen. Danke, Mama, Merci, Papa!

Unterschätzt habe ich: Wie mühsam und omnipräsent die Frage «Was kochen wir heute?» ist

Ein schnelles Gericht, das alle lieben: Zopf mit Hüttenkäse und Tomatenpüree

Etwas, worüber wir Eltern ehrlicher reden sollten: Erziehungssünden. Es würde uns allen besser gehen. Ich mach mal den ersten Schritt: Im Alltag drücke ich meinem Sohn immer mal wieder das iPad in die Hand, damit ich mich fünf Minuten aufs Sofa legen und durch Instagram scrollen kann.

Eine Anschaffung, die für die Katz war: Das Laufgitter!

Eine Anschaffung, die uns das Leben gerettet hat: Die Babywippe!

Am besten geht es mir, wenn … mir morgens das verschlafene warme Bübchen in die Arme tappst.

Eine Sache, die ich über mich selbst gelernt habe, seit ich Mutter bin: Geduld kann man tatsächlich Ü 40 noch lernen!

Drei Hacks für gelungene Familienferien: Möglichst wenig planen. In ein schönes Hotel investieren. Auszeiten schaffen.

Wenn Geld keine Rolle spielen würde … würden mein Partner und ich nicht arbeiten. Wir hätten Ego-Tage, Pärchen-Tage und Family-Tage.

Etwas, das ich meinen Eltern gerne sagen würde, seit ich selbst Mutter bin: Leute, ihr habt einen tollen Job gemacht! Das wusste ich aber vorher schon!

Etwas, das meine Eltern komplett anders gemacht haben als ich: Sie haben beide 100 Prozent gearbeitet, weil es damals leider nicht anders ging.

Komplett ans Limit komme ich, wenn … Sohnemann Quengeltage zelebriert!

Bei Regenwetter bin ich enorm froh über … eine tolle Nachbarschaft, die Kinderzimmerhopping zelebriert!

Mütter sind … Heldinnen.

Väter sind … Helden.

In dieser Situation spüre ich die Liebe zu meinem Kind immer ganz intensiv: Wenn es mir ganz feuchte Küsse schenkt und dabei «Mama sooooo gääääärn» sagt

Das mussten wir, seit wir Eltern sind, als Paar erst lernen: Dem Paarsein neben der Elternschaft genug Raum und Zeit geben

Eine Sache, die uns als Paar extrem hilft: Alle vier Grosseltern, diese Superheld:innen!

Ein Gerücht über Eltern, das stimmt: Im jüngeren Chatverlauf findet man mehr Babykacke-Content als Sexting-Nachrichten.

Ein Gerücht über Eltern, das nicht stimmt: Dass sie sich gegenseitig auch «Mama» und «Papa» nennen

Am alleranstrengendsten im Alltag mit Kind finde ich: Dauerhaft fremdbestimmt zu sein. Ob ich gerade einen Kaffee will oder dringend mal muss, ist an Irrelevanz nicht zu toppen.

Das Witzigste an meinem Kind: Jede einzelne Frage! Und jede einzelne Aussage! Ein Best-of: «Wenn ich gross bin, werde ich nichts. Ich wohne einfach ewig bei euch und schaue Youtube Kids!» «Eigentlich bist du die Chefin, Mama. Aber wenn wir richtig überlegen, dann bin ich der Chef!» «Wer hat warum behauptet, dass es Dessert nur nach dem Essen gibt?» «Komm, heute schwänzen wir Kita und eure Arbeit!»

Das gönne ich mir, seit ich Mutter bin: Regelmässige Besuche im Luxus-SPA

Work-Life-Balance ist … ein harter Job. Aber ein machbarer.

So erschöpft bin ich gerade von 0 bis 10: 8. Vielleicht 9. Wir sind gerade umgezogen. Tipp: Möglichst nicht mit Kleinkindern umziehen.

Ferien mit Kind sind … in etwa so erholsam wie Mutterschafts-«Urlaub». Sie machen trotzdem Spass.

Hier findet ihr alle Folgen «The Mamas and the Papas»