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Dos & Don’ts beim Verloben: Interview mit einem Juwelier

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Dos & Don’ts beim Verloben: Interview mit einem Juwelier

  • Text: Viviane Stadelmann; Fotos: SXC

Verlobungsringe besiegeln das gegenseitige Versprechen zur Heirat – doch die Wahl des richtigen Rings ist kein Kinderspiel. Auf was Sie achten müssen und womit Sie ganz sicher richtig liegen, damit das «Ja» auch ja kommt!

«Seit Jahrtausenden benutzen Männer Steine, um ein Feuer zu entfachen»  — steht auf der Webseite von Sutter Uhren & Schmuck, einem renommierten Juwelier in Winterthur. Das traditionsreiche Familienunternehmen besteht seit beinahe 100 Jahren und führt eine Vielzahl von Verlobungsringen im Sortiment. Im Interview mit Geschäftsführer Beat Stierlin erfährt annabelle die wissenswerten Fakten zum Kauf des passenden Verlobungsringes.

annabelle.ch: Bestimmt gibt es beim Ringkauf einige Fettnäpfchen, in die man(n) unverhofft treten kann. Was sollte der Kunde beachten?
BEAT STIERLIN: Natürlich den Geschmack der Frau. Trägt Sie im Alltag schlichten oder auffälligen Schmuck, in Gelb- oder Weissgold? Eine Verlobung ist etwas sehr intimes, genau so sorgfältig sollte der Mann im Idealfall auf den Wunsch der Frau eingehen.

Welche Wünsche hat die Frau von Heute?
Ganz klar begehrt sind weiterhin die klassischen Stücke: Ein schön verarbeiteter, schlichter Solitaire mit zentralem Brillanten.

In Weiss- oder Gelbgold?
Die Zahlen sprechen klar für sich: 95 Prozent der Kundinnen wünschen sich einen Verlobungsring in Weissgold. Neuerdings wird auch öfter mal nach Roségold gefragt. Gelbgold jedoch ist nicht mehr so in und wird wenn, dann eher für Trauringe verwendet.

Heiratsantrag à la Hollywood

Vor einigen Generationen schenkte man sich gegenseitig ausschliesslich Trauringe. Der Brauch, die Angebetete mit einem Verlobungsring zu überraschen, ist in der Schweiz relativ neu.
Richtig. Der hollywoodreife Antrag mit Diamantring ist tatsächlich eine Entwicklung aus dem angelsächsischen Raum. Dort gibt es diese Tradition schon ewig, mit entsprechend viel strengeren Regeln als bei uns. Preislich sollte der Verlobungsring in Amerika und England beispielsweise mindestens zwei bis drei Monatslöhne betragen. Und je grösser der Stein, desto besser! In der Schweiz wird auf diese Dimensionen weniger geachtet, wobei auch bei uns der Trend klar in die Richtung ausschlägt, mehr Geld in den Verlobungsring zu investieren. Konträr jedoch zum angelsächsischen Raum achtet der Schweizer Kunde mehr auf Qualität und die Verarbeitung des Ringes, als allein auf die Grösse des Steins.

Gibt es denn für den unwissenden Käufer ein vertrauensvolles Qualitätsmerkmal?
Natürlich gibt es einige hilfreiche Anhaltspunkte für den Kunden, der einen Diamant kaufen möchte. Das GIA- Zertifikat (Gemological Institute of America) ist das Renommierteste — wir arbeiten aussschliesslich mit diesem.

Der Verlobungsring: Links oder Rechts?

Wo wird in der Schweiz der Verlobungsring getragen?
Traditionell wird der Ring bei uns links getragen, nach Überlieferung der Antike: Die Griechen und Römer glaubten, dass am linken Ringfinger eine Vene direkt zum Herzen — und damit zur Liebe — führt. Der europäische Raum trägt also die Verlobungsringe links. Hierbei gibt es aber regional ebenso prägnante Unterschiede: In Deutschland beispielsweise wird der Verlobungsring nach der Heirat oft an der rechten Hand getragen, wobei sogar schon zwischen Nord- und Süddeutschland Unterschiede bestehen können. Der Mann hat dies beim Kauf ebenfalls zu berücksichtigen.

Weil der Verlobungsring zum Ehering passen soll?
Das kommt dazu. Vor allem jedoch wegen der Grösse. Die Ringfinger der linken und der rechten Hand unterscheiden sich meist stark im Umfang. Die passende Grösse zu finden, ist immer wieder ein heikles Thema, über das jeder verlobungswillige Mann stolpern wird.

… und das mit einigen Tricks aus der Welt geschafft werden kann?
Nicht wirklich. Meist kommt der Mann alleine ins Geschäft. Oft besitzt er nur eine vage Vorstellung der Ringgrösse, indem er beispielsweise ein Exemplar der Frau anprobiert hat. Grössere Erfolgschancen, die richtige Grösse zu treffen hat, wer einen Ring unbemerkt ausleihen kann. Obwohl auch dann keine Sicherheit besteht, dass dieser wirklich am richtigen Ringfinger passen wird.

Muss die Grösse nach dem Kauf oft angepasst werden?
In den meisten Fällen. Wir fertigen den Verlobungsring im Zweifelsfall lieber etwas grösser an. Der schlimmste Fauxpas passiert, wenn der Mann der Angebeteten den Ring beim glücklichen Ausgang des Antrages nicht mal über den Finger streifen kann. Zumindest kennt man nach der Verlobung dafür schon die Ringgrösse für den Trauring.
 

Sutter Uhren & Schmuck AG, Marktgasse 49, 8400 Winterthur

 

Eine tolle Auswahl an Verlobungsringen finden Sie im Artikel «Ja, ich will: Die schönsten Verlobungsringe»