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Die Sexfrage: Klappt richtig guter Sex nur mit Liebe?

Liebe & Sex 

Die Sexfrage: Klappt richtig guter Sex nur mit Liebe?

Alle zwei Wochen beantwortet Paar- und Sexualtherapeutin Bettina Disler eine Frage zum Thema Liebe oder Sex. Heute geht es um guten Sex: Braucht es dafür zwingend Liebe?

Ja und Nein. Liebe als Zutat allein ist nicht unbedingt ein Garant für unvergesslichen Sex. Wie in allen Bereichen des Lebens ist auch das eine Typfrage, welche Zutaten für ein sexuelles Erlebnis benötigt werden, um es als «richtig gut» einzustufen. Wir durchlaufen verschiedene Phasen im Leben und dementsprechend erfahren wir den Sex, den wir haben, auch unterschiedlich. Zum Glück! So bleiben wir im Wandel und entwickeln uns stets weiter – ein Leben lang. Nicht nur sexuell.

Ausgehend von den drei Komponenten «Body, Mind & Soul» würde ich die Frage nach «richtig gutem Sex» mal so beleuchten:

Typ Body

Wenn die sexuelle Chemie zwischen zwei oder mehreren Menschen stimmt, braucht es manchmal nur einen bestimmten Blick, eine Berührung, ein Geräusch oder alleine den Duft, um ein sexuelles Erlebnis als atemberaubend zu erleben. Die Sinne laden sich gegenseitig zu einem elektrisierenden Gemisch auf, bis sie in einem explosionsartigen Gipfel kumulieren. Sinnlich!

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«Es wird nicht umsonst gesagt, das Hirn sei das grösste Sexualorgan»

Typ Mind

Mind-blowing Sex ist es für diejenigen, die miteinander ein Mind-Game spielen, ihre Spannung also aus ihren sexuellen Fantasien ziehen. Es wird ja nicht umsonst gesagt, das Hirn sei das grösste Sexualorgan. Nach jahrzehntelanger Forschung hat der Sexualwissenschaftler Jack Morin («Erotische Intelligenz») vier Spannungsfelder benannt, aus denen Mind-Gamer ihren unvergesslichen Sex speisen: Sehnsucht, Verbot, Machtgefälle und Ambivalenz. Hot!

Typ Soul

Seelenverwandt fühlen sich diejenigen, die sich gegenseitig in ihrem tiefsten Kern berühren. Sie verschmelzen beim Sex zu einem einzigen warmen, grossen Gefühl. Hier ist Liebe die Hauptzutat. Es geht darum, Verbundenheit und grösstmögliche Nähe zum Gegenüber zu spüren, sich zu öffnen. Da Liebe ein rares Gut ist, behalten die meisten das «Liebe machen» in besonders schöner Erinnerung. Heaven!

Body, Mind & Soul – das Gesamtpaket

Wenn bei einem sexuellen Erlebnis alle Zutaten vorhanden sind, die Sexualpartner:innen sich also mit ihren Sinnen, Gedanken und mit Gefühl begegnen, hat das nicht nur das Potential zu «richtig gutem Sex», sondern sprengt fast schon den Rahmen der menschlichen Vorstellungskraft. Galaktisch!

Bettina Disler arbeitet in ihrer Praxis in Zürich als Paar- sowie Sexualberaterin und ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung. Sie hat ein eigenes Modell entwickelt, mit dessen Hilfe sich Bewegung in festgefahrene Beziehungen bringen lässt. 2019 hat Disler beim Klett-Cotta Verlag ein Fachbuch zu den Themen Lustlosigkeit, Entfremdung und Affären veröffentlicht. 

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Jon

Super interessant!!

Austrian

Schön, wie der Artikel die verschiedenen Seiten der Sexualität aufzeigt und verbindet!