Beauty
Die ideale Haarpflege: 10 Fragen zu Pflege, Schutz und Styling
- Text: Niklaus Müller, Irina Eftimie
- Bild: Instagram / jlo
Zeit für die richtige Haarpflege! Waschen, Schützen, Stylen: Wir beantworten die Fragen unserer Leser:innen.
1. Wie oft soll ich meine Haare waschen?
Hauptsächlich ist das abhängig vom Haut- und Haartyp sowie von den persönlichen Vorlieben. Theoretisch kann man die Haare täglich waschen. Moderne Shampoos sind mit ihren milden Inhaltsstoffen sogar darauf ausgerichtet. Dennoch empfiehlt es sich, trockenes, dickes Haar nur jeden zweiten bis dritten Tag oder noch seltener zu waschen, um ihm nicht die eigenen Fette zu entziehen. Anschliessend immer einen Conditioner verwenden. Feine und fettige Haare können täglich oder jeden zweiten Tag gewaschen werden. Trockenshampoo kann helfen, eine Waschpause zu überbrücken. Kurzum: Haare so oft waschen, wie es nötig ist, aber so wenig wie möglich.
2. Braucht graues Haar eine spezielle Pflege?
Wer bereits die ersten grauen Haare bei sich entdeckt hat, weiss, dass diese eine etwas andere Struktur als die übrigen Haare haben. Sie sind strohiger, widerspenstiger und auch dünner. Entsprechend sollte man graue Haare auch anders pflegen. Das fehlende Melanin macht das Haar trockener und lässt es matt wirken. Deshalb werden Produkte empfohlen, die dem Haar Glanz schenken, es mit Nährstoffen versorgen, stärken und dichter machen. Ohne die passende Pflege kann es oft zu einem unschönen Gelbstich kommen. Was dagegen hilft, sind Silberhaarbäder im Salon oder spezielle Treatments mit einem geringen Blauanteil, sogenannte Silber-Shampoos und -Conditioner. Haarkuren sind genauso wichtig und sollten mindestens einmal pro Woche angewendet werden. Da graues Haar schnell ungepflegt und zerzaust wirken kann, braucht es einen guten Haarschnitt und regelmässige Salonbesuche.
3. Wie kann ich meine feinen Haare kräftiger machen, ohne sie unnötig zu beschweren?
Feines Haar wirkt oft kraftlos und sieht schneller fettig aus. Das liegt daran, dass feine Haare mit durchschnittlich 0.05 bis 0.07 Millimetern einen geringeren Durchmesser haben als normales Haar. Von der Kopfhaut produziertes Fett kann die Haare so schneller umhüllen und gibt ihnen das unerwünschte Aussehen. Regelmässiges Waschen mit den richtigen Produkten verleiht dem Haar mehr Volumen und Struktur – am besten jeden zweiten Tag mit einem Volumen-Shampoo und einem leichten Conditioner waschen. An Tagen, an denen die Haare nicht gewaschen werden, auf ein Trockenshampoo zurückgreifen. So werden die Haare am Ansatz angehoben und erhalten mehr Fülle und Volumen. Regelmässige Massagen der Kopfhaut fördern die Durchblutung und können den Haaren so zusätzliches Volumen verleihen. Ein stufiger Haarschnitt mit Bewegung in den Spitzen ist für feines Haar besonders geeignet.
4. Was kann ich gegen Schuppen und juckende Kopfhaut tun?
Jeder Mensch produziert Schuppen, normalerweise sind diese aber nicht sichtbar. Werden sie plötzlich sichtbar und die Kopfhaut beginnt zu jucken, unterscheidet man zwischen zwei Arten von Schuppen: solchen, die wegen zu trockener Kopfhaut entstehen, und Schuppen, verursacht durch Hefepilz. Erstere werden meistens durch zu häufiges Waschen, die falschen Pflegeprodukte oder zu heisses Föhnen verursacht. Sogenannte Fettschuppen hingegen treten oft bei etwas fettigerer Kopfhaut auf, da diese die Entstehung des Malassezia-Hefepilzes begünstigt. Dieser Hautpilz reizt die Kopfhaut, bis sie schuppt. Allgemein können Schuppen genetisch oder hormonell bedingt sein, durch Stress verstärkt werden oder vom Klima abhängig sein. Shampoos mit Thymian, Rosmarin oder Kapuzinerkresse können eine schuppenhemmende Wirkung haben. Ausserdem sollte auf spitze Kammzinken und Bürsten verzichtet werden. Zur Beruhigung der Kopfhaut hilft die Verwendung eines Lavendelwassersprays.
5. Wie pflege ich meine schnell nachfettenden Haare?
Oft fängt es in der Pubertät an und hört lang nicht mehr auf: Überaktive Talgdrüsen sorgen dafür, dass die Haare strähnig am Kopf kleben und ungepflegt aussehen. Fettige Haare täglich oder besser jeden zweiten Tag waschen und regelmässig ein Shampoo mit Peeling-Effekt anwenden, das die Kopfhaut intensiv reinigt. Vorsicht mit Conditioner: Auf keinen Fall auf die Kopfhaut damit, denn das lässt die Haare schnell wieder strähnig wirken. Das Haar dreimal so lange auswaschen, wie es shampooniert wurde. Und Vorsicht vor Hitze, sowohl beim Ausspülen wie auch beim Föhnen und Stylen. Hitze regt die Talgdrüsen noch mehr an. Um einen fettigen Ansatz schnell zu korrigieren, hilft Trockenshampoo. Unbedingt auf ölhaltige Stylingprodukte verzichten. Besser sind Haarhelfer auf Alkoholbasis wie Schaumfestiger, Haarspray oder Gel.
6. Was kann ich tun, damit meine neue Haarfarbe länger hält?
Nicht zu häufig die Haare waschen. Wer nach dem Färben zu früh und zu oft wäscht, riskiert, dass die Haarfasern aufquellen und die Farbmoleküle entweichen können. Shampoo und Conditioner für coloriertes Haar versiegeln die neue Farbe. Die Haare nach dem Waschen nicht trocken rubbeln, denn das raut die Haarstruktur auf, sodass das Haar matt wirkt. Einmal pro Woche sorgt eine Haarkur für Pflege und Glanz. Shampoos, Conditioner oder Masken mit Farbpigmenten frischen die Coloration zwischen dem Färben auf. Aufgepasst vor der Sonne: Ein UV-Schutz für die Haare als Spray oder Öl hilft, dass die Haarfarbe nicht durch die Sonne verändert wird.
7. Wie pflege ich mein kräftiges Haar, damit es nicht frizzy wird?
Dickes Haar hat oft eine etwas rauere und porösere äusserste Haarschicht. Das bedeutet, dass bei dieser Haarstruktur die äusserste Schuppenschicht nicht glatt anliegt, weshalb die Feuchtigkeit weniger gut vom Haar eingeschlossen wird. Entweicht die Feuchtigkeit zu schnell, zum Beispiel durch zu heisses Föhnen, sehen die Haare trocken und kraus aus. Bei dickem Haar gilt deshalb: Möglichst viel Feuchtigkeit spenden, damit die Haare geschützt sind und nicht austrocknen. Allgemein sollte dickes Haar nicht zu oft gewaschen werden, denn das trocknet zusätzlich aus. Nach der Wäsche kann ein Haaröl den nötigen Schutz bieten. Ausserdem sollten die Haare nicht trocken gerubbelt, sondern sanft eingewickelt werden und mit möglichst tiefer Temperatur geföhnt werden. Für zusätzliche Pflege und Feuchtigkeit die Haare einmal pro Woche mit einer Haarmaske behandeln.
8. Was kann ich gegen Haarausfall unternehmen?
Dass Haare ausfallen, ist normal. Jedes Haar hat eine maximale Lebensdauer von ungefähr sieben Jahren. Dann löst es sich von der Haarwurzel und wird sofort durch ein neues ersetzt. Von Haarausfall spricht man erst, wenn täglich mehr als hundert Haare verloren gehen. Haarausfall kann durch fiebrige Infekte, Stress, einseitige Diäten oder Hormonschwankungen bedingt sein. Wichtig ist es, schnell zu reagieren und im Zweifelsfall medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dermatolog:innen können abklären, wieso es zu Haarausfall gekommen ist, und entsprechende Hilfe anbieten.
9. Wie bringe ich meine Locken optimal zur Geltung?
Lockige Haare sind von Natur aus trockener als glatte Haare. Sie brauchen deshalb intensivere Pflege. Produkte, die speziell für Locken entwickelt wurden, sind besonders reichhaltig und unterstützen zudem die Sprungkraft der einzelnen Locken. Für zusätzliche Pflege nach der Wäsche ein Leave-in Conditioner verwenden und die Haare mit einem Microfiber-Tuch «ploppen»: Dabei lässt man die Haare kopfüber ins Tuch plumpsen und lässt sie anschliessend, das Tuch auf dem Kopf fixiert, trocknen. Damit die Locken ihre Definition behalten, kann zum Styling ein Gel oder Fixierschaum verwendet werden. Möchte man die Haare föhnen, sollte man zum Diffusor greifen. In den ersten fünf Minuten sollte dieser die Haare jedoch nicht berühren, damit die Stylingprodukte eine schützende Hülle um die einzelnen Locken bilden können.
10. Kann ich den Zustand meiner Haare mit Ernährung und einem speziellen Lifestyle positiv beeinflussen?
Unsere Haare sind ein Spiegel unseres psychischen und physischen Zustands. Stress und unausgewogene Ernährung können sich deswegen negativ auf die Haare auswirken. Entspannung und Nahrungsergänzungsmittel können da helfen. Zink kann beispielsweise die Haare in ihrem Wachstum unterstützen, während Kupfer den Haaren mehr Kraft gibt. Bevor man jedoch zu Vitaminpräparaten und Mineralien greift, sollte man sich in der Apotheke oder Arztpraxis beraten lassen. Ausserdem: Regelmässige Haarschnitte halten die Spitzen gesund. Um die Durchblutung der Kopfhaut zu fördern und so Haarausfall oder kraftlosen Haaren vorzubeugen, kann diese mit einer speziellen Bürste massiert werden. Ein Haar-Serum sorgt für Feuchtigkeit und eine gesündere Kopfhaut.