Familie
«Das Muttersein ist doch kein Wettbewerb!»
- Text: Marie Hettich, Jacqueline Krause-Blouin
- Bild: ZVG; Collage: annabelle
In unserer Rubrik «The Mamas and the Papas» kommen Eltern aus der Schweiz zu Wort: Ein ehrlicher Fragebogen über Liebe, Erschöpfung, politische Missstände und Parenting-Hacks. Diesmal mit Scarlett, Mutter von zwei Kindern.
Vorname: Scarlett
Alter: 41
Beruf: Coach für ganzheitliche Frauengesundheit
Kinder: Zwei Kids (fünf und sieben Jahre alt)
Familienstruktur: Ich bin selbstständig und teile mir meine Arbeit flexibel ein, mein Mann arbeitet 80 % in Festanstellung. Wir betreuen unsere Kinder selbst und nutzen keine Fremdbetreuung ausserhalb von Schule und Kindergarten.
Ein Gerücht über Eltern, das stimmt: Eltern riechen an der Windel der Kinder, um zu checken, ob sie gewechselt werden muss.
Ein Gerücht über Eltern, das nicht stimmt: Eltern spucken aufs Nastüechli, um ihrem Kind den Mund abzuputzen.
Eine Anschaffung, die für die Katz war: Der Zwillingskinderwagen, den wir als Geschwisterwagen nutzen wollten
Eine Anschaffung, die uns das Leben gerettet hat: Unser Spotify Family Account
«Die eigenen Bedürfnisse kommen immer zum Schluss»
Ein Teil von mir, den ich vermisse: Die Unbeschwertheit. Sich nur um sich selbst und die eigenen Bedürfnisse kümmern zu müssen.
Ein schnelles Gericht, das alle lieben: Burritos
Darüber sollten Mütter ehrlicher reden: Über ALLES. Von der Schwangerschaft über die Geburt und all die Jahre danach – und zwar im Positiven wie im Negativen. Das Muttersein ist doch kein Wettbewerb! Aber wenn man sich so umschaut, kommt es einem manchmal so vor.
Bei Regenwetter … ab ins Hallenbad oder Regenmontur anziehen und draussen in Pfützen springen
Unterschätzt habe ich: Die Folgen der Geburt
Am alleranstrengendsten im Alltag mit Kindern finde ich: Die eigenen Bedürfnisse kommen immer zum Schluss
Das Witzigste an meinen Kindern: Wenn sie zur Musik mitsingen (oder – noch besser – rappen). Der Text entspricht dabei nicht ganz dem Original.
Das gönne ich mir, seit ich Mutter bin: Massagen
Das letzte Mal ausgeschlafen habe ich: In meinem anderen Leben, also vor den Kindern. Seitdem ich Mutter bin, kann ich leider nicht mehr ausschlafen.
Mein Ventil: Meine Arbeit, die ich sehr liebe. In meinen Frauen-Coachings und Workshops sehe ich, wie wir alle mit ähnlichen Themen zu kämpfen haben. Der ehrliche Austausch und das Vernetzen unter Frauen, aber auch generell unter Eltern, tut sehr gut.
«Mein Lifesaver? Hörspiele für die Kids»
Das beste Buch für Eltern: «Krankheit als Sprache der Kinderseele» von Rüdiger Dahlke
Der beste Podcast für Eltern: «Bring Bier mit, wir müssen über Kinder reden» – Realtalk at it’s best und so viele Lacher und Geht-mir-genauso-Momente. So schade, dass der Podcast eingestellt wurde!
Der beste Tipp an alle frischgebackenen Eltern: Lest nicht zu viele Ratgeber.
Ein guter Spartipp für Familien: Das Zoologische Museum in Zürich. Der Eintritt ist frei und es ist fast jeden Tag geöffnet.
Die grösste Challenge als Paar, seit wir Eltern sind: Zeit zu zweit finden
Wovor ich meine Kinder sehr gern bewahren würde: Vor dem ganzen Wahnsinn in der Welt da draussen
Komplett ans Limit komme ich, wenn … ich Schlafmangel habe.
Eine Sache, die sich familienpolitisch in der Schweiz ganz dringend ändern muss: Endlich eine echte Elternzeit. Bezahlbare Krippenplätze für alle. Die Steuerpolitik für Verheiratete.
Ferien mit Kindern … werden immer unkomplizierter, je älter die Kinder werden.
Mein Lifesaver Nummer eins, immer wieder: Hörspiele für die Kids
Mental Load … ist ein riesiges Thema und nicht zu unterschätzen. Sowohl in meinem Freundeskreis als auch in meinem Job sehe ich wie viele Eltern mit Mental Load kämpfen. Inklusive mir selbst.
Hier findet ihr alle Folgen «The Mamas and the Papas»