Beauty
Antworten auf eure Fragen: Das müsst ihr über Sonnenschutz wissen
Hallo, Sonnenschutz! Wir beantworten die brennendsten Fragen unserer Leserinnen und stellen die neusten Produkte vor.
Muss man im Sommer täglich Sonnenschutz auftragen, auch in der Stadt, und wie hoch sollte der Sonnenschutzfaktor sein?
Im Sommer sollte man täglich Sonnenschutz auftragen. Der Schutzfaktor hängt vom jeweiligen Hauttyp und der UV-Belastung ab. Letztere kann im Internet abgefragt werden. Auch bei bewölktem Himmel kommen neunzig Prozent der UV-Strahlung durch die Wolkendecke. Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Sonnenschutzprodukten, die speziell für den Alltag entwickelt worden sind.
Kann man den Sonnenschutzfaktor einer Tagescrème oder einer Foundation zu dem einer Sonnencrème addieren (z. B. SPF 15 + 20 = 35)?
Nein. Man kann den Sonnenschutzfaktor von verschiedenen Produkten nicht addieren. Der höchste Wert entspricht immer dem aktuellen Sonnenschutzfaktor, den man aufgetragen hat.
Muss man den Sonnenschutz vor der Tagescrème oder der Foundation auftragen?
Zuerst kommt die Tagescrème, dann der Sonnenschutz und zum Schluss das Make-up. Dazwischen immer kurz warten, damit die Produkte gut einziehen können.
Welchen Schutzfaktor sollte man in den Bergen oder am Meer verwenden?
Grundsätzlich gilt: je höher der Faktor, desto besser. In den Bergen steigt pro tausend Höhenmeter die Intensität der UV-Strahlen um etwa zehn Prozent an und bei Schnee werden die Sonnenstrahlen zusätzlich noch vom Boden reflektiert. Daher wird empfohlen, einen Sonnenschutz mit sehr hohem Lichtschutzfaktor zu tragen, also 50+. Bei Badeferien im Süden ist es wichtig, dass das Sonnenschutzmittel wasserresistent ist. Sand und Wasser reflektieren die UV-Strahlen ebenfalls, zudem ist die Strahlung im Süden stärker. Darum ist es auch hier wichtig, sich mit einem möglichst hohen Lichtschutzfaktor zu schützen.
Wie viel Sonnenschutz sollte man am Strand auftragen?
Fachleute empfehlen für den Körper dreissig Gramm und fürs Gesicht zusätzlich zwei gehäufte Teelöffel – alle zwei bis drei Stunden. Nur so wird der angegebene Schutzfaktor wirksam.
Was sind die wichtigsten Regeln für den Umgang mit der Sonne?
Zwischen 11 und 15 Uhr sollte man sich nur im Schatten aufhalten und die direkte Sonne meiden. Der beste Sonnenschutz sind aber immer noch Kleidung und Schatten: deshalb im Freien so oft wie möglich Sonnenbrille, Shirt und Kopfbedeckung tragen.
Brauchen Gesicht und Körper einen unterschiedlichen Schutz?
Ja, denn die Haut im Gesicht unterscheidet sich von jener des Körpers. Für das Gesicht gibt es mittlerweile eine grosse Auswahl an Sonnenschutzprodukten, die an die individuellen Bedürfnisse der Gesichtshaut angepasst sind. Auch für den Körper ist die Produktpalette umfangreich: von Milch, über Spray bis hin zu Öl. Anders als früher gibt es inzwischen auch Sonnenöl mit hohem Schutzfaktor.
Brauchen Kinder einen speziellen Sonnenschutz?
Die Eigenschutzmechanismen der Haut und der Augen von Kindern sind noch nicht vollständig entwickelt. Deshalb gehören die Kleinen in den Schatten, mit leichter Kleidung, einem extrahohen Sonnenschutz und einer guten Sonnenbrille. Achtzig Prozent aller sonnenbedingten Hautschäden entstehen vor dem 25. Lebensjahr. Viele Sonnencrèmes für Kinder verwenden Mikropigmente als UV-Filter, um die sensible Haut vor chemischen Sonnenschutzfiltern zu schonen.
Wie viel Zeit sollte zwischen dem Eincrèmen und dem Sonnenbad vergehen?
Empfohlen wird, dass die Haut 15 bis 20 Minuten vor der Sonnenexposition eingecrèmt wird. Auch Haare und Kopfhaut sollten geschützt werden. Für die Haare gibt es entsprechende Produkte, bei der Kopfhaut wird empfohlen, diese mit einem transparenten Sonnenschutzspray zu behandeln. Zudem sollte der Scheitel regelmässig verändert werden, damit die Sonne nicht nur auf eine Stelle scheint.
Ist der Besuch im Solarium schädlich?
Im Solarium wird die Haut einer zusätzlichen intensiven UV-Bestrahlung ausgesetzt. Das erhöht das Hautkrebsrisiko und die vorzeitige Hautalterung. Deshalb: Die einzig gesunde Bräune stammt aus der Selbstbräunertube.
Bekomme ich einen Vitamin-D-Mangel, wenn ich regelmässig einen hohen Lichtschutzfaktor verwende?
Nein, das wurde in diversen Studien bewiesen. Täglich eine Viertelstunde indirekte Sonneneinstrahlung auf Gesicht und Hände reicht, um genug Vitamin D zu bilden.
Was mache ich bei einem Sonnenbrand?
Jeder Sonnenbrand ist eine Entzündung und erhöht das Hautkrebsrisiko. Deshalb sofort aus der Sonne gehen und die Haut mit feuchten Umschlägen kühlen, bei Schmerzen allenfalls ein leichtes Schmerzmittel einnehmen. Zudem viel trinken, da der Körper Flüssigkeit verliert. Kinder sollten von einem Arzt untersucht werden.
Was sind physikalische und was chemische Filter?
Chemische Filter dringen in die obere Hautschicht ein und entfalten ihre Wirkung, indem sie die UV-Strahlen in Wärme umwandeln. Physikalische Filter hingegen bestehen aus Mikropigmenten, die überwiegend an der Hautoberf läche bleiben: Sie bilden einen Schutzfilm, der das Licht reflektiert. Diese Filter werden oft bei Produkten für Kleinkinder eingesetzt. Ist allerdings ein besonders hoher Faktor erforderlich, kommen nur chemische Filtersubstanzen oder Mischungen aus beiden Sorten infrage.
Schaden UV-Filter der Gesundheit?
Gewisse chemische Schutzfilter können Allergien auslösen. Wenn UV-Filter über die Haut in die Blutbahn gelangen, besteht die Gefahr, dass sie die Stoffwechselprozesse des Körpers stören. Mineralische Filter sind kleine Partikel aus Zinkoxid oder Titaniumdioxid und sind grundsätzlich gut verträglich. Allerdings sind diese Filter in der Anwendung nicht ganz so angenehm wie die chemischen Alternativen. Die kleinen Partikel hinterlassen oft einen weissen Schleier auf der Haut und lassen sich schwer verteilen und entfernen. Aufgepasst bei mineralischen Filtern aus Nanopartikeln: Es wird vermutet, dass die Partikel so klein sind, dass sie ebenfalls in den Körper eindringen können. Dort könnten auch sie den Organismus gefährden. Die gesundheitlichen Schäden eines Verzichts auf Sonnenschutz wiegen die oben genannten Risiken aber bei Weitem nicht auf.
Belasten UV-Filter die Umwelt?
Chemische Filter und Konservierungsmittel wie Oxybenzon, Octocrylen und Parabene schaden Gewässern, Korallen und Wasserbewohnern. Deshalb verbieten verschiedene Destinationen Sonnencrèmes mit diesen Inhaltstoffen. Die Kosmetikhersteller haben bereits reagiert: Die meisten Firmen verzichten inzwischen komplett auf die schädlichen Stoffe.